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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Nische. Er zündete eine Zigarette an, nahm zwei Züge und drückte sie aus. Er hatte die Tür offen stehen lassen. Dwight Holly kam rein.
    Das schummrige Licht machte ihm zu schaffen. Er wartete in der Tür, bis sich die Augen angepasst hatten. Dann fand er sich zurecht. Er sah Scotty und setzte sich zu ihm.
    Ihre Knie berührten sich unter dem Tisch. Sie rutschten herum und machten sich gegenseitig Platz.
    »Danke, dass Sie gekommen sind.«
    »Ich hatte nicht die Absicht, Sie sitzenzulassen.«
    »Es wird nicht lange dauern.«
    »Wir sind beide gute Verhandler«, sagte Dwight. »Ich denke, wir werden uns bald einig werden.«
    Scotty wirbelte einen Aschenbecher um den Finger. Alte Kippen fielen raus.
    »Sie haben es den anderen gesagt, richtig? Sie verhandeln stellvertretend?«
    Dwight schüttelte den Kopf. »Wir werden uns einig werden. Ich stelle sicher, dass sie die Abmachung akzeptieren. Wir wissen alle, dass wir zu einem Ende kommen müssen. Wenn Sie maßvoll sind, können wir das heute erledigen.«
    Scotty hob seinen Hut. »Ich dachte, Sie würden mich auf Mikros abtasten.«
    »Ich dachte, Sie würden bei mir nach Knöchelhalftern suchen.«
    Scotty lachte. »Es hat so gottverdammt lange gedauert, bis ich alles beisammenhatte.«
    »Mr. Hoover hatte einiges laufen. Das geb ich zu.«
    »Nur damit ich weiß, dass ich nicht spinne. Hinter dem Überfall stecken Jack Leahy, Joan Klein und der verbrannte farbige Junge. Alles verrückter politischer Schwachsinn.«
    Dwight lächelte. »So in etwa.«
    »Wegen den Smaragden lass ich Sie in Frieden«, sagte Scotty. »Das ist sehr weise von Ihnen«, sagte Dwight. »Leahy hat das Geld rausgeholt.« »Ja.«
    »Wie viel?«
    »Etwas mehr als sieben Millionen.«
    Scotty ließ seine Knöchel knacken. »Alles gewaschen? Keine Tintenflecke mehr?«
    Dwight nickte. »Saubere, nicht durchgehend nummerierte Banknoten. Fünfer bis Hunderter. Das schönste Geld, das Sie je gesehen haben.«
    »Ich will die Hälfte.«
    Dwight schüttelte den Kopf. »40 Prozent.« »45«, sagte Scotty. »Topp«, sagte Dwight.
    Der Saal wirkte klebrig und giftig. Der Samt war zerrissen. Scotty fühlte Fitzelchen auf seiner Haut jucken.
    »Reden wir über Spanner. Der scheint eine Nebenrolle zu spielen. Ich denke, dass er sehr viel weiß.«
    »Das tut er bestimmt«, sagte Dwight.
    »Der ist seit ewigen Zeiten dabei. Der kennt alle Mitwirkenden. Der bedeutet potentiellen Ärger, den wir nicht brauchen können.«
    Dwight nickte. »Der hat zu verschwinden«, sagte Scotty. »Nicht mit mir«, sagte Dwight. »Ich gehe bis 50 hoch, aber ich will nicht, dass ihm was passiert.«
    »Da möchte ich nachhaken. 50 sind großzügig, aber ich muss darauf bestehen.«
    »Nicht mit mir. Ich mache Ihnen ein anderes Zugeständnis, aber was den Jungen betrifft, bleibe ich dabei.«
    Draußen trötete eine Hupe. Dwight zuckte ein wenig zusammen. Er war mager. Seine Brust wölbte sich viel zu weit vor. Höchstwahrscheinlich eine kugelsichere Weste.
    »Wir können ihn nicht rumspannen lassen, bis er mit ausgestreckter Hand erscheint. Der kleine Sauhund gibt nicht auf.«
    »Nein«, sagte Dwight. Er zuckte ein wenig zusammen. Sein Hemd spannte sich. Der Stoff der Weste drückte sich durch.
    »Ich muss darauf bestehen. Das erscheint jetzt hart, aber eines Tages werden Sie mir dafür danken.«
    »Nein. Fangen wir noch mal von vorn an. Ich biete Ihnen 55 und gebe Ihnen noch was frei. Ich biete mehr, Sie lassen mir was nach, und wir sind im Reinen.«
    Eine Hupe trötete. Dwight zuckte zusammen. Seine Hand tauchte unter den Tisch. Scotty fasste an den Tischrand. Dwight beobachtete seine Hände. Scotty konnte seine Gedanken lesen. Er überlegt, ob Scotty kreuzweise oder seitlich zieht/eine kugelsichere Weste trägt oder nicht.
    Ihre Augen trafen sich. Ihre Augen hielten stand. Ihre Hände verschwanden.
    Dwight feuerte. Der Schuss prallte unter dem Tisch ab. Ein Sitzkissen explodierte. Scotty duckte sich und rollte tief ab. Er sah Dwights Beine und Waffenhand. Er zog zwei Belastungswaffen. Dwight feuerte zweimal. Er traf den Nischenpfosten und Scottys Weste. Scotty flog zurück und kam wieder nach vorn. Der Einschlag ließ ihn alles doppelt sehen. Er schob den Tisch hochkant. Dwight feuerte. Das Projektil prallte ab und riss ihm den Hals auf. Der Tisch fiel über ihn. Er verlor stoßweise Blut und schoss weit daneben. Scotty rollte aus der Nische und feuerte beidhändig. Er traf Dwight in beide Beine und in die Leistenbeuge. Er

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