Blut soll fließen
Wüste, Mr. Fred Otash!
DOKUMENTENEINSCHUB : 20.07.68. FBI-Telexmitteilung. Von Special Agent in Charge (SAC) Wilton Laird, St. Louis Office. An: Special Agent (SA) Dwlght C. Holly. Bezeichnung: »Vertraulichkeitsstufe 1A: Darf nur vom Empfänger eingesehen werden.«
SA Holly,
betreffs unseres Telefonats und Ihrer vorigen Aktennotiz (Aktennotiz Nr. 8506, Vertraulichkeitsstufe 1A), worin Sie bezüglich der in der Grapevine Tavern, St. Louis, im Zusammenhang mit dem Attentat auf M. L.King zirkulierenden Gerüchte auf dem Laufenden gehalten werden wollen. Untenstehendes zur gefl. Kenntnisnahme:
1.) Mitte Juni dieses Jahres wurde elektronisches Überwachungsgerät, möglicherweise aus FBI-Beständen, auf dem Anwesen der Grapevine Tavern entdeckt. Laut vertraulichen FBI-Informanten, die in der Gaststätte Umgang haben, erfolgte dies durch NORBERT DONALD KLING & ROWLAND MARK DE JOHN , zwei verurteilte Straftäter, Stammgäste und anerkannte »Führer« mehrerer anderer Grapevine-Stammgäste ("CLARK DAVIS BRUN - PAGE. LEAMAN RÜSSEL CURRIE. THOMAS OGDEN PIERCE & GEORGE JAMES LUCE1 durchgängig verurteilte Straftäter, die in diversen paramilitärischen Organisationen der äußersten Rechten aktiv sind.
2.) Die Entdeckung der Apparate hat unter den beschriebenen Personen zunehmend zu Mutmaßungen geführt, die Überwachungsgerätschaften könnten benutzt worden sein, den King-Attentäter JAMES EARL RAY in eine »FBI-vorgegebene« Verschwörung im Zusammenhang mit dem King-Attentat zu locken. Eine offensichtlich groteske Unterstellung, die gleichwohl dem Ruf des FBI abträglich sein könnte, insbesondere im Zusammenhang mit den mehrmaligen negativen, King betreffenden Äußerungen von Mr. Hoover, sowie der Besitzanteile von Rays Bruder CHARLES ELDON RAY am Grapevine.
3.) Unterzeichnende Abteilung war an der Einrichtung der Überwachungsanlage, sofern es sich denn bei den auf dem Gelände des Grapevine entdeckten Apparaten tatsächlich um FBI-Ausrüstungen handeln sollte, nicht beteiligt. Falls ein anderes FBI-Team die Anlage installiert hat, ist mir persönlich davon nichts bekannt, kein mir unterstehender Agent hat dort entsprechende Anlagen installiert.
4.) Laut den obenerwähnten Grapevine-Stammgästen wurde des Öfteren über ein 50 000 Dollar betragendes »Kopfgeld« für King gesprochen, das eine verschworene Gruppe reicher Segre-gationisten dem »Weißen Krieger« ausgeschrieben habe, der »angesichts der liberalen Diktatur LBJs Martin Luther Moor erledigen« würde. Eine groteske Unterstellung, die in den Monaten vor Kings Tod mehrmals von verschiedenen Grapevine-Stamm-gästen kolportiert wurde.
5.) Die »FBI-Attentat-Gerüchte« nehmen an Heftigkeit und Häufigkeit zu. Wobei ich aus vertraulichen Quellen im ATF-Büro St. Louis (Alkohol-, Tabak-, Sprengstoff- und Schusswaffen-Kontrollbehörde) erfahren habe, dass das ATF demnächst das Grape-vine wegen Waffenschmuggelaktivitäten überwachen wird. Auch wenn die o.a. Grapevine-Stammgäste nicht des Waffenschmuggels verdächtig sind, empfinde ich die Nähe des ATF zum Grapevine als beunruhigend, sowohl im Hinblick auf die Heftigkeit und Häufigkeit von FBI-feindlichen Gerüchten als auch die Besitzanteile von CHARLES ELDON RAYS am Grapevine betreffend.
Hochachtungsvoll
Special Agent in Charge Wilton J. Laird, St. Louis Office/NUR VOM EMPFÄNGER ZU LESEN/NACH LEKTÜRE ZU VERNICHTEN.
DOKUMENTENEINSCHUB : 26.07.68. Los Angeles Herald-Express, Artikel:
NACH WIE VOR UNGELÖST: »DER GROSSE RAUBZUG« EIN BULLE LÄSST NICHT LOCKER
Dienstag, 24. Februar 1964. Es war kalt in Los Angeles, Sturmwolken hingen am Horizont, Als die morgendliche Stille durch den Zusammenstoß eines Milchwagens und eines gepanzerten Wells-Fargo-Geldtransporters mit einer Ladung von mehreren Millionen Dollar und unschätzbaren Smaragden gestört wurde. Die ruhige Straßenecke, wo 84th und Budlong aufeinandertreffen, erlebte einen Holocaust. In wenigen Minuten kamen vier bewaffnete Sicherheitsleute und zwei Mitglieder einer dreisten Diebesbande zu Tode - Letztere offensichtlich durch ein Bandenmitglied verraten und erschossen - ein Raubüberfall, der seit viereinhalb Jahren ungelöst ist.
»Das ist so nicht richtig«, korrigierte Sergeant Robert S. »Scotty« Bennett in Piper's Coffee Shop, »Seit vier Jahren, fünf Monaten, und zwei Tagen.«
Man legt sich mit Sergeant Bennett nicht wegen eines Falles an, an dessen Lösung er derart hart und lange gearbeitet hat. Er hat die Untersuchung
Weitere Kostenlose Bücher