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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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im Cavern. Mein Bursche setzt auf fifty-fifty.« Brown: »Topp.«
    Otash: »Dann platzier deine Wette, du schwanzlutschender mormonischer Geizhals.«
    Brown: »Einen Riesen auf Dick. Im Ernst, Freddy. Ich wittere Sieg.«
    Otash: »Ich hab so ein Gefühl, dass du mich wegen des Zimmerpreises runterjuden willst. Oder? Dein alter Kumpel Freddy ist Hotelbesitzer geworden und soll jetzt bluten.«
    Gelächter - sechs Sekunden lang.
    Brown: »... Freddy, du bist 'ne Kanone.«
    Otash: »Ich hab 'ne Kanone. Ich bin ein gutbestückter Amerikaner libanesischer Abstammung.«
    Gelächter - neun Sekunden lang.
    Brown. »OK. Ich brauche eine große Suite im Cavern. Ich will eine Party für demokratische Delegierte schmeißen, kurz vor dem Parteitag. Schnaps und Weiber, Freddy. Du kennst mich.«
    Otash: »Wann?«
    Brown: »23. August.«
    Otash: »Du kriegst die 308. Das sind meine Privatzimmer, also geh sorgfältig damit um oder ich hetz dir Dracula auf den Hals.« Brown: »Igitt! Bitte nicht.«
    Otash: »Hast du das geschnallt, du mormonischer Schwanzlutscher?«
    Brown: »Du meinst Schwanzabgelutschter?« Otash: »Wie immer: Ich hab 'ne Frage.« Brown: »Frag.«
    Otash: »Wahr oder unwahr: Arbeitet Wayne Junior wirklich für den Grafen?« Brown: »Allerdings. Und zwar in der Chefetage.« Otash: »Dieser Scheiß-Junior kriegt einfach immer die Kurve.« Brown: »Möchtest du dich näher dazu äußern?« Otash: »Kein Kommentar.« Brown: »In diesem Sinne.«
    Otash: »Ja. Wir sehen uns am 23. Danke, fick dich und tschüs.«
    Zweimal Aufleg-Klicks - in Miami und Vegas. Crutch wechselte zum Abhöreingang. Da: Gähnen, Bettknarren, Schweigen und Schnarchen.
    Er fummelte an Schaltern rum und schaltete die Eingänge aus. 01:14. Ihm knurrte der Magen. Er hatte die Abendessenszeit mit Überwachen verbracht. Er rief in Freddy Turentines Zimmer an und weckte Freddy. Sie hätten einen Überwachungsauftrag für Vegas - in einer Hotelsuite am 23. August. »Sag's mir morgen«, beschied Freddy und hängte auf.
    Der Fernseher lief nach wie vor. Nixon machte sein Siegeszeichen. Ein komischer Kasper. Der ständig unrasiert wirkte.
    Crutch musste gähnen und war dennoch unruhig. Er warf sich vier Dexies rein und griff sich die Mietwagenschlüssel.
    Falsche Abzweigungen und Wendemanöver desorientierten ihn. Das Doral lag nicht weit vom Eden Roc. Wayne Juniors Hotel war in zwei Minuten erreichbar. Die Einbahnstraßen führten ihn auf einen Damm. Im Wasser der Bucht tanzten Konfetti und Nixon-Plakate auf und ab. Die Abfahrtschilder verwirrten ihn. Seitenstraßen führten ihn in die Irre. Er roch Rauch. Er hörte Schüsse. Weiße Wohngegenden wurden zu Kaffer-Slums. Er sah zwei Spooks, die einen 59er Plymouth abfackelten.
    Die Spooks sahen ihn - Bleichgesicht! Bleichgesicht! Bleichgesicht! Crutch gab Gas und machte eine Kehrtwendung. Die Spooks verfolgten seinen Wagen. Ein großer Spook nahm einen Betonziegel und drosch damit auf sein Rückfenster ein. Der Betonziegel zerbröselte. Das Fenster blieb heil. Die Spooks schrien ihm Spook-Flüche nach und wandten sich erneut ihrem Plymouth zu.
    Crutch fand sich zurecht. Er fuhr schnell und machte einen Bogen um Rauchgestank und Flammen. Die Spook-Streuner wurden von Spook-Alkis und Veranden-Hockern abgelöst. Er geriet in eine Spook-freie Zone und gelangte auf den Damm und nach Miami Beach zurück. Ein Umweg, der ihn wach bis hellwach und lebendig machte. Er hörte Radio und fand einen Soul-Sender. Er genoss Archie Bell and the Drells mit »The Tighten-Up«.
    Er parkte vor dem Doral. Er beobachtete die Tür und hörte den Soul-Sender. Der D. J. gab linken Revolutionsschwachsinn mit cooler Spook-Musik zum Besten. Wayne Tedrow Jr. trat um 02:49 vor die Tür. Und stieg in seinen Mietwagen. Crutch verfolgte ihn.
    Der Parteitagsverkehr war nach wie vor dicht. Die Verfolgungsdeckung gut. Crutch ließ sich zwei Wagenlängen zurückfallen. Wayne Junior hielt sich an Spook-freie Zonen und fuhr nach Klein-Havanna. Er schaute bei Jean-Philippe Mespledes Pension vorbei und ließ den Franzmann einsteigen. Crutch schnallte: eine weitere Runde in der Suche nach Gaspar Fuentes und Miguel Diaz Arredondo.
    Auf der Flagler Street war was los. Die Coffee Shops hatten bis spätnachts offen. Ein Radioreporter führte Straßeninterviews durch. Feuerzauber vor dem Kubanischen Freiheitsrat - ein paar Latinos verbrannten einen Stroh-Fidel.
    Mesplede und Wayne Junior zogen ihr Ding ab. Das Crutch inzwischen wohlbekannt war. Sie ließen

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