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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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aufgeführt wurden. Keine Möglichkeit, in Erfahrung zu bringen, wer im Haus gewesen war. Das Mädchen bei der Handelskammer hatte ihm etwas Unheimliches mitgeteilt: Gelegentlich brachen schmierige Hippies ins Haus ein und ließen sich eine Zeitlang dort nieder. Frage: Was zog Gret chen/Celia und die Messernarbenfrau immer noch ins Moffett-Haus? Einfachste Antwort - sie nutzten es als Gratisbleibe, nachdem ihr Mietvertrag abgelaufen war. Frage: Wer hatte Phil Irwin dafür bezahlt, von der Gretchen-Suchaktion abzulassen? Mögliche Antwort - Farlan Brown, via Hughes Tool Company. Brown hatte vom Hiltz-Auftrag gehört. Brown wollte, dass Gretchen in Ruhe gelassen wurde. Das Motiv? Wer scheiß-verdammt-noch-mal konnte das wissen? Von der Hausakte zur Auto-Akte.
    Er hatte einen Mitarbeiter bei Hertz bestochen. Gretchen/Celia hatte den 66er Comet mit einem geplatzten Kühler zurückgegeben. Das hieß, dass er eine Weile nicht vermietet werden konnte. Weswegen der Comet seit der Rückgabe unberührt geblieben war. Crutch hatte den Hertz-Mitarbeiter nochmals bestochen und durfte zwei Stunden allein mit dem Comet verbringen. Er hatte ihn auf Fingerabdrücke untersucht und einen latent Positiven gefunden. Er brachte fünf Wochen damit zu, ihn mit weiblichen Fingerabdrücken beim Sheriff's Department von L. A. County und beim LAPD abzugleichen. Bis jetzt keine Übereinstimmung.
    Von der Autoakte zur forensischen Akte.
    Clyde verfügte über Dreck, den der County-Pathologe, »Tojo«-Tom Takahashi, am Stecken hatte. Tojo-Tom stand auf Minderjährige, mit Hang zu japanischen Jung-Muschis. Crutch machte ihm Druck und forderte ihn auf, Clyde gegenüber die Klappe zu halten. Tojo-Tom war einverstanden. Crutch brachte ihn zwei Tage nach seinem ersten Einbruch ins Horror-Haus. Sie teilten einen halben Liter Jim Beam und stellten ihre Nerven ruhig. Sie arbeiteten im Schein einer Propangas-Laterne. Crutch machte Fotos. Tojo-Tom untersuchte die Leichenteile, tütete sie ein und nahm Blut- und Gewebeproben. Crutch fotografierte das Tattoo und die geometrischen Markierungen an der Wand. Tojo-Tom entfernte die bröseligen grünen Steine aus der Armwunde und tütete sie separat ein.
    Es dauerte Stunden. Der Gestank war scheußlich. Crutch hielt die Laterne, während Tojo-Tom Würmer wegwischte. Tojo-Tom sprach von einem »Ausweid-Mord«. Das Opfer war eine junge lateinamerikanische Frau gewesen. Er ließ ihr Blut analysieren und gab Crutch die Resultate telefonisch durch. 0+, weit verbreitet, keine besonderen Charakteristika. Er fand eigenartige Puderreste in der Wunde und ließ sie analysieren. Besonders bemerkenswert: keine Giftstoffe. Crutch ließ die Steinteilchen durch einen Juwelen-Fachmann untersuchen. Smaragde? Nein, nur grünes Glas.
    Von der forensischen Akte zur Tattoo-Akte. Mit eingehenden Nachfragen verbunden.
    Crutch hatte insgesamt siebenundvierzig Tattoo-Studios in und um L. A. besucht. Er hatte das Foto des Teil-Tattoos zahllosen Tat-too-Freaks gezeigt. Bis jetzt ohne Erfolg. Von der Tattoo-Akte zur Leitakte. Er ging wieder zum LAPD und zur Auskunftsstelle des Sheriffs. Er überprüfte Verbrecheralben, Telexmitteilungen und Verhörprotokolle auf eine Erwähnung von Gretchen/Celia und fand nichts. Von Bullen-Akten zu Einwanderungsakten. Er überprüfte die Fotos jeder weiblichen Einwanderin aus jedem lateinamerikanischen Land und fand nichts über eine Gretchen/Celia. Bev's Switchboard fiel ihm ein. Gretchen/Celia hatte Anrufe von drei ausländischen Konsulaten erhalten: Panama, Nicaragua, der Dominikanischen Republik. Er rief bei allen dreien an und lief dreimal mehr ins Leere: keine Daten über Anrufe an Gretchen/ Celia. Ihr dominikanischer Führerschein erwies sich als gefälscht. Die Dominikanische Führerscheinstelle hatte sie nicht gelistet. Der Anruf vom illegalen Anschluss bei Bev's Switchboard? Bis jetzt noch keine Angaben.
    Von Dollarzeichen zu Fragezeichen und wieder zurück - $$$, ??? und Nullen.
    Der Kuss. Die sichtbar und unsichtbar werdenden Schatten. Das graumelierte Haar der Messernarbenfrau. Sie hatte keinen Namen. Gretchen/Celia hatte zwei. Er wollte wissen, wie die Frau hieß. Er zeichnete Bilder von ihr und tapezierte seine Wände damit. Er verlieh ihr eigene Gesichtszüge, nicht die von Dana Lund.
    Ihr Gespräch - »Grapevine«, »Tommy«, »Spitzel« - was hatte das zu bedeuten? Er überprüfte die Adressbücher aller Städte. Er fand 216 Einträge für Grapevine Restaurants, Hotels, Motels und Bars. Er

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