Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
weißt, wie ungern ich auf dieses Ding spreche.« Und schon lag sie ihm wieder in den Ohren, dass er zur Hochzeit seines Bruders einen Kilt tragen sollte. Piiiieeeep.
Die nächste Nachricht war von Alec, der wissen wollte, ob Logan für morgen irgendetwas Interessantes geplant hatte; er fürchtete, die BBC würde ihm das Budget kürzen, wenn nicht bald etwas passierte. Piiiieeep.
Und dann kam Colin Miller, seine Stimme leise und eindringlich. »Laz? Ich bin's. Du musst mich sofort zurückrufen, wenn du das hörst, okay? Ich mein's ernst: Es ist verdammt dringend!« Piiieeep. Ende der Nachrichten.
Logan rief ihn zurück. »Colin?«
»Aye?« Im Hintergrund quäkte etwas wie ein kleines verschnupftes Ferkel. »Momentchen noch, Schätzchen, Papa muss
    gerade telefonieren, okay? Laz? Laz, gehen wir heute Abend einen trinken? Bitte!« Das Geschrei im Hintergrund wurde schriller. »Schsch, schsch ... ja, Papa weiß das. Papa wechselt sie dir gleich. Ich bring dir auch die Sachen aus dem Archiv mit, die du wolltest, ja? Komm schon, Mann, ich geh hier echt ein ... «
»Wann?«
»Prince of Wales, halb acht?« Eine andere Stimme im Hintergrund - kaum vernehmlich, aber es klang wie Isobel, die den Reporter fragte, ob ihm bewusst sei, dass sein Sohn schrie. »Tut mir leid, Izzy, es ist dienstlich sie wollen morgen eine Reportage von mir.« Und wieder ins Telefon: »Okay, aber ich kann frühestens um
    halb acht dort sein. Ich muss schließlich für eine Familie sorgen, das
    hat Vorrang.« Gott sei Dank hatte das Geschrei endlich aufgehört.
    »Sie kann nichts dafür, Heather.« Mister Neu lehnte sich mit dem Rücken an das Gitter. »Sie hat Angst, ihre Schwester ist tot, und sie ist hier gefangen,
    allein an einem fremden, unheimlichen Ort. Sie können ihr keinen
    Vorwurf machen.« »Hab ich irgendwas gesagt?« »Nein,
aber Sie haben es gedacht.« Das
stimmte.
»Und?« Duncan deutete mit dem Kopf auf den Teller mit kaltem Braten, den sie auf dem Schoß hielt. »Denkst du, dass sie das ist?
    Die Schwester?« Heather griff nach dem nächsten Kotelett, biss hinein und kaute eine Weile. »Wahrscheinlich ... Schmeckt ein bisschen ... komisch. Irgendwie metallisch.« Aber wenigstens war es nicht verdorben wie diese letzten Scheiben von Duncan. Heather hatte keine Lust, noch mal eine Lebensmittelvergiftung durchzumachen. Sie riss ein großes Stück ab und spülte es mit einem Schluck Wasser hinunter. Der Teller hatte da gestanden, als sie aufgewacht war, mit rasenden Kopfschmerzen und einem Gefühl, als hätte sie den Mund voll Asche. Und dazu die Pillen. Kelley sagte, der Fleischer habe sich Sorgen um sie gemacht - er habe ihren bewusstlosen Körper aufgehoben und auf die Matratze gebettet und dann sei er die Medizin holen gegangen. Kleine runde Pillen, die Heather mit Mühe hinuntergewürgt hatte. Ihre Zähne wurden quietschig davon, aber die Schmerzen waren weg. Sie kaute und überlegte ... »Kelley? Kelley, bist du wach?« »Brauchst du noch eine Pille?«
»Was hat Er gesagt? Als Er dir das Versprechen abgenommen hat?Was hat Er da gesagt?«
»Dass ... dass Er mir wehtun würde, wenn ich nicht dafür sorge,
dass du deine Medizin nimmst.«
»Oh ... «
»Heather?« »Ja?«
»Erzähl mir noch mal von Justin.«
Und das tat sie: Vom Augenblick der Empfängnis bis zu dem Tag, als er, inzwischen achtzehn Jahre alt, zur Universität ging, umArchi tektur zu studieren. Das Leben, das er nie haben würde. Dann erzählte Kelley die Geschichte ihres kleinen Jungen: Wie sich alles als Irrtum herausgestellt hatte und die Ärzte ihr ihren Sohn zurückgegeben hatten, und wie er herangewachsen und ein berühmter Schauspieler geworden war. Dann saßen sie still in der Dunkelheit und aßen von der kleinen Schwester des Mädchens nebenan.
Und dann fragte Kelley: »Wie ist sie so? Deine Mutter?« Heather verzog das Gesicht. »In ihren Augen konnte ich nie irgendetwas richtig machen. Nachdem Dad ... gestorben war, schien plötzlich alles meine Schuld zu sein. Sie hat Duncan gehasst ... « Ihre Mitgefangene war eine Weile still. »Ich ... Ich habe dich angelogen. Es war nicht mein Freund, der mir das Kind gemacht hat. Ich hatte nie einen Freund. Ist das nicht erbärmlich? Neunundvierzig Jahre alt, und noch nie einen Freund gehabt ... « »Kelley, es ist nicht-«
»Es war mein Vater ... Mum starb, als ich sechs war. Und er ... Er sagte, er hätte seine Bedürfnisse ... « »0 Gott.« Heather konnte sie weinen hören. Sie schob ihre andere Hand durch das

Weitere Kostenlose Bücher