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Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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diesem Mann wurde William Leith nach eigenen Angaben überfallen.« Insch legte eine lange Kunstpause ein. »Damit istWiIliam Leith der erste Erwachsene, der jemals eine Begegnung mit Wiseman überlebt hat.« DC Rennie lehnte sich zu Logan herüber und flüsterte ihm ins Ohr: »Was heißt denn eigentlich dieses >smaak»Keine Ahnung. Und jetzt sei still.«
»Man wird ja noch fragen dürfen ... «
Klick - und das zerschundene Gesicht eines Mannes füllte die Leinwand aus. Dicke Verbände verdeckten die Hälfte seines Kopfes. »Vierunddreißig Stiche«, erklärte Insch, »drei Blutkonserven. Leith befindet sich derzeit im Aberdeen Royal Infirmary und steht unter Polizeischutz - ich will nicht riskieren, dass Wiseman wiederkommt und nachholt, was er versäumt hat.«
Klick - Ken Wisemans mürrisches Gesicht blickte ihnen von der Leinwand entgegen. Die Zeit und die Justizvollzugsanstalt Peterhead waren nicht freundlich zu ihm gewesen. Seine wenigen verbliebenen Haare waren kurz geschoren und ergraut, und auch in seinem Kinnbart war schon mehr Weiß als Schwarz zu sehen. Große Ohren, große Hände, alles an ihm war groß; er war übergewichtig, wirkte aber immer noch kraftvoll. Eine lange Narbe verlief von der linken Hälfte der Stirn durch die rechte Augenbraue hinunter bis zur Mitte der Wange, wodurch das Augenlid schräg nach unten gezogen wurde. Kein hübsches Gesicht.
»Er ist seit Dienstagmorgen auf der Flucht, aber heute Nachmittag hat er bei der BBC angerufen.« Insch gab einem uniformierten Constable ein Zeichen, worauf dieser das Band startete.
Eine freundliche Frauenstimme: »Hallo, BBC Scotland, was kann ich für Sie tun?«
Knistern und Rauschen. Eine Pause. Dann eine tiefe Männerstimme mit kaum merklichem Aberdeener Akzent: »Ich möchte mit jemandem über den Fleischer reden.«
»Augenblick, ich frage mal nach, ob jemand frei ist ... « Es wurde einen Moment still in der Leitung, dann hörte man Warteschleifenmusik und schließlich eine andere Frauenstimme:
»Nachrichtenredaktion - was kann ich für Sie tun?«
»Wissen Sie, wer ich bin?«
Wieder eine Pause, vermutlich ausgefüllt mit Augenrollen und theatralischen Seufzern. »Rufen Sie wegen einer bestimmten Sache -«
»Ken Wiseman. Sie suchen nach mir. Sie verbreiten Lügen über mich.«
Hektisches GerascheI, und die Stimme der Frau klang plötzlich deutlich interessierter. »Ah, ja. Und Sie wollen diese Missverständnisse aus dem Weg räumen? Den Menschen Ihre Sicht der Dinge vermitteln?«
»Sie haben das schon mal gemacht und jetzt machen sie's wieder. Die schicken mich nicht noch mal in den Scheißknast!« So ging es weiter - schweigend hörten sich die im Besprechungsraum Versammelten an, wie Wiseman über diesen Haufen von Arschlöchern bei der Grampian Police wetterte. Dann forderte Insch den Constable auf, das Band anzuhalten. »Also«, sagte er, während er geistesabwesend seine Taschen durchwühlte, wie stets auf der Suche nach nicht vorhandenen Süßigkeiten, »wir haben das Band seinem Sozialarbeiter und zwei seiner Arbeitskollegen vorgespielt - es ist definitiv Wisemans Stimme. Der Anruf kam aus einer öffentlichen Telefonzelle in Tillydrone, wir wissen also, dass er sich immer noch in der Stadt aufhält. Aber jetzt wird es erst richtig interessant ... «
Das Band lief weiter. Noch mehr Geschimpfe, und dann fragte die Frau: » Würden Sie Ihren Standpunkt gerne persönlich vortragen? In einem Fernsehinterview?Vor der ganzen Nation?« Diesmal war die Pause so lang, dass Logan schon dachte, Wiseman hätte aufgelegt. Doch dann war wieder diese dunkle Stimme zu hören: »Vor der ganzen Nation?«
»Wir könnten es noch heute machen! Passt es Ihnen heute? Sie könnten zu uns ins Studio kommen. Wir sind hier an der Beechgrove Terrace, und -«
»Halten Sie mich für bescheuert? Ich sage, wann und wo. Verstanden?«
»Okay, okay, ganz, wie Sie wollen. Sie sagen mir, wo, und wir kommen zu Ihnen. Sie sind der Boss. Ich wollte Sie nicht -« »Ich melde mich.« Und dann das leise Summen einer toten Leitung.
»Hallo? Hallo? Ich fass es nicht ... Steve! Steve, du rätst nie, mit wem ich gerade -« Klack. Die Aufnahme war zu Ende.
»So«, sagte Insch. »Irgendwelche Fragen?«
»Du liebe Zeit.« Faulds blieb abrupt mitten in der Küche der Leiths stehen und drehte sich einmal langsam um die eigene Achse. »Das ist ja wie eine Szene aus Reservoir Dogs hier ... « Der kleine Metallsteg, den die Kriminaltechniker aufgebaut hatten, damit ihnen die Leute

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