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Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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munkelt,Watson hätte Ihnen eine gesemmelt.«
    »Wann ist die Obduktion?«
    »Hä? Halb neun - sie ziehen ihn vor, weil er ein Ex-Cop ist. Und wechseln Sie nicht ständig das Thema.«
    Logan lehnte sich an die Mauer und starrte hinaus über die Stadt, während die Sonne aus den Tiefen der Nordsee aufstieg und die Granitbauten in Gold tauchte. »Insch und ich waren am Samstagabend mit Brooks verabredet. Er wollte uns über den Fall Wiseman ausquetschen.«
    »Klingt ganz nach Rambo Brooks. Der alte Sturkopf konnte es nie gut sein - Mist ... « Ihr Handy klingelte. »Hallo? ... Ja ... Tatsächlich? .......Oh.« Sie machte ein langes Gesicht. »Aye, na ja, kein Wunder Nein, nein, ist schon okay. Wir sehen uns dann.« Sie
    legte auf. »Sie haben sich Brooks im Leichenschauhaus schon mal rasch angeschaut, um sicherzugehen, dass sie nicht irgendwelche Teile von ihm vergessen haben. Fesselmale an Hand-und Fußgelenken.«
    »Also definitiv Wiseman.« Kein Selbstmord, sondern Mord. Im Leichenschauhaus roch es wie in einer Metzgerei. Sie hatten die diversen Teile von Ex-DeI Brooks zu einem kompletten, wenngleich etwas plattgedrückten menschlichen Körper zusammengefügt. Isobel inspizierte die Überreste und diktierte ihre Befunde. Die meisten Selbstmörder, die Logan bisher gesehen hatte, waren aus dem sechsten oder siebten Stock gesprungen - Knochenbrüche, innere Blutungen -, aber Brooks sah aus, als hätte man ihn in Stücke gerissen und dann mit einem Vorschlaghammer auf ihn eingedroschen. »Wie wär's mit 'ner Pizza zum Lunch?«, flüsterte Steel, während Isobel mit dem unförmigen Fußball herumhantierte, der einmal Brooks' Kopf gewesen war. Logan verzog das Gesicht.
    »Okay, okay, dann eben keine Pizza. Indisch? Sushi?Wie wär's mit ... « Sie verstummte, als sie merkte, dass Isobel und die Staatsanwältin sie anstarrten. Steel zuckte mit den Achseln. »Ich hab noch nicht gefrühstückt.«
    Isobel legte Brooks' Kopf auf den Seziertisch zurück. »Könnten wir bitte alle Privatunterhaltungen einstellen, während ich diktiere!«
    Niemand sagte etwas.
»Danke.« Sie nahm den Kopf wieder in die Hand. »Anzeichen eines schweren,Aufschlagtraumas, zurückzuführen auf einen Sturz aus vierzig bis fünfzig Metern Höhe -« »Verblüffende Erkenntnis.«
»Inspector! Ich werde Sie nicht noch einmal-«
Die Tür flog auf und krachte gegen einen Rollwagen voller sterilisierter Instrumente, die klirrend und scheppernd auf den Boden des Sektionssaals fielen. DI Insch kam herein - sein weißer Overall zum Bersten gespannt, das Gesicht dunkelrot.
Die Staatsanwältin blickte auf und runzelte die Stirn. »Inspector, Sie sollten doch gar nicht -«
Der dicke Mann bahnte sich seinen Weg zum Obduktionstisch. »Er war mein Freund.«
»Genau deshalb sollten Sie nicht hier sein.« Die Staatsanwältin sah sich hilfesuchend um, doch alle anderen schienen sich urplötzlich sehr für die Wandfliesen zu interessieren.
Alle außer Isobel. »Zum Donnerwetter! Ich versuche hier eine Obduktion durchzuführen, und wenn nicht bald Ruhe im Saal herrscht, setze ich Sie alle miteinander vor die Tür! Dann wird das hier eine geschlossene Veranstaltung. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
Insch fuhr sie an: »Wagen Sie es ja nicht -«
Steellegte ihm die Hand auf den,Arm. »Na, kommen Sie schon, David.«
»Nehmen Sie Ihre Dreckspfoten weg! Ich bin-«
»Wir wollen doch nicht noch mehr Brücken hinter uns abbrechen. Hm? Brooks hätte das nicht gewollt. Oder?«
Tränen glitzerten in den Augen des Dicken. »Er war mein Freund.«
»Ich weiß.« Sie zog ihn in Richtung Tür. »Kommen Sie, wir beide trinken jetzt erst mal ein Tässchen. Laz wird sich um ihn kümmern. Nicht wahr, Laz?«
Logan nickte, und der Inspector ließ sich aus dem Sektionssaal führen. Einen Moment lang entspannten sich alle ... und dann begann Isobel, DeI Brooks' Gesicht abzuziehen. Der Kopf tat ihr weh. Ein quälendes Pochen.
    Bumm, bumm, bumm .... ... Die Kehle trocken, die Lippen wie Sandpapier. »Hab Durst ... « Duncan hockte sich neben sie und lächelte. »Ich weiß, aber es wird nur kurze Zeit wehtun. Dann geht es dir wieder gut. Dann  wirst du bei uns sein.« »Solchen Durst ... « Heather rollte sich auf der dreckigen Matratze zusammen und versuchte, nicht zu weinen. Sie würde hier sterben, in dieser dunklen Metallkiste. Vergessen und allein ... »Hey.« Duncan strich ihr die Haare aus dem Gesicht. »Du bist nicht allein. Du hast doch mich.«
    Sie hielt die Augen fest geschlossen.

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