Blut Und Knochen: Thriller
heben Sie mal Ihren Arsch aus dem Sessel-wird Zeit, dass wir uns unsere Belobigung abholen.« 30 Minuten später.
»Dieser elende Hurensahn von einem Schweinepriester!« Steel warf sich auf Logans Stuhl. »Ist das denn zu fassen, Mann? Dieser verdammte Dreckskerl!« Sie stand auf, stieß noch ein paar Flüche aus, versetzte dem Aktenschrank einen Fußtritt und nannte Chief
Constable Brian Anderson einen »miesen kleinen Schafficker«.
Und dann sackte sie wieder auf dem Stuhl zusammen.
»Na ja«, meinte Logan, bemüht, seine Worte sorgfältig zu wählen, »es könnte schlimmer sein ... «
»Wie?Wie könnte es noch schlimmer sein?«
»Es hätte DCI Finnie sein können.«
»Dieser ... Sack?« Sie rieb sich das Gesicht mit beiden Händen.
»Wie können die behaupten, ich würde nicht genug Initiative zeigen? Wie? Wie soll ich denn noch mehr Scheiß-Initiative zeigen?
Haben wir Leith geschnappt oder nicht?«
Logan nahm an dem anderen Schreibtisch Platz und machte sich auf eine längere Schimpfkanonade gefasst. Zehn Minuten später war sie immer noch nicht fertig.
»Ihnen ist doch klar, worum es hier eigentlich geht, oder? Es darf einfach nicht sein, dass eine Frau die Ermittlungen in einem
Fall leitet, der so starke Beachtung in den Medien findet. Oooh nein! Dazu braucht es schon so ein glatzköpfiges Arschloch.« Im breiten Akzent der Region Banff and Buchan fuhr sie fort: »>Äch wörrde es tür ahngemässen halten, wenn DCS Bain eine aktäävere Rolle übemäähme ... < Aber Insch haben die Wichser den Fall nicht
weggenommen, oder?« Steel kochte eine Weile schweigend vor sich hin, dann zog sie ihre Zigaretten aus der Tasche und drehte die Schachtel in den Händen hin und her. »Tun Sie mir doch bitte 'nen Gefallen, ja? Schauen Sie mal nach, was der alte Fettsack so macht.«
»Was denn, jetzt gleich?«
»Nein, nicht jetzt - heute Abend. Ich weiß, er hat sich in letzter Zeit wie ein totales Arschloch aufgeführt, und er hat Ihnen eine reingehauen, aber ... naja ... bringen Sie ihm 'neTüte Gummibärchen mit oder so was.«
»Ich kann nicht - ich habe heute Abend schon was vor.« Das war gelogen, aber die Vorstellung, sich zu all seinen Schuldgefühlen auch noch mit Inschs Trauer auseinanderzusetzen, war Logan einfach unerträglich. Er konnte es einfach nicht - noch nicht.
»Insch ist einer von uns, Laz, wir haben nicht das Recht, ihn einfach fallen zu lassen. Nicht jetzt, wo er seine kleine Tochter auf so furchtbare Weise verloren hat.« »Aber wenn ich Wiseman nicht verfolgt hätte-«
»Sie waren immer schon Inschys Liebling. Er braucht jemanden, mit dem er reden kann, und dieser Jemand sind Sie. Außerdem, was kann denn schon passieren? Dass er Sie ein bisschen anbrüllt? Na und, wenn's ihm danach besser geht, warum nicht? Finden Sie nicht, dass wir ihm das schuldig sind?«
Logan fluchte. Aber Steel hatte recht: Das war er Insch schuldig. »Okay, okay, ich schau bei ihm vorbei.«
»Braver Junge.« Steel hievte sich aus dem Stuhl hoch und ging zur Tür, wobei sie ihm noch über die Schulter zurief: »Aber sagen Sie ihm um Himmels willen nicht, dass ich Sie geschickt habe! Ich hab schließlich einen Ruf als abgebrühtes Miststück zu verlieren.« Es war halb fünf, und Steel war noch immer nicht zurück. Logan saß mit einem frischen Becher Tee an seinem Schreibtisch, vor sich die Akte des Pressebüros über Ian und Sharon McLaughlin - sämtliche Presseerklärungen, die gesammelte Berichterstattung aus den Zeitungen und die Reden, die für den damaligen Polizeipräsidenten geschrieben worden waren. Einer der Zeitungsartikel war
von einem Foto von Ex-DSI Brooks begleitet. Er stand vor dem Gerichtsgebäude, und im Hintergrund war ein behaarter DC David Insch zu erkennen. »VERDÄCHTIGER BLEIBT IN UNTERSUCHUNGSHAFT.« Er breitete den Zeitungsausschnitt auf dem Schreibtisch aus und lehnte sich zurück, um die Tafel des Todes zu betrachten. Wie viele von diesen Menschen waren gestorben, weil Brooks nicht von seiner monomanischen Wiseman-Besessenheit hatte lassen können? Logan rief Colin Miller an und bat ihn um einen Gefallen. » Was, schon wieder? Du schuldest mir vom letzten Mal noch ein Mittagessen.«
»Tu mir noch den einen Gefallen, und dann machen wir ein Abendessen draus - ich besorge uns was beimThai,ja?«
»Ich höre ... «
»Ich möchte, dass du für mich euer Archiv durchforstest. Vermisstenanzeigen, Einbrüche, Ausbrüche von Lebensmittelvergiftung,
Creutzfeldt-Jakob ... all so was. Von 1987 bis
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