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Blut Und Knochen: Thriller

Blut Und Knochen: Thriller

Titel: Blut Und Knochen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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wollte Ärztin werden. Oder Balletttänzerin. Oder Astronautin. Das wechselte praktisch täglich ... « Er hatte schon seit einigen Tagen nicht mehr geduscht oder sich rasiert; dunkelblaue Stoppeln bedeckten Kinn und Hängebacken, er hatte dicke schwarze Ringe unter den Augen, seine Kleider waren zerknittert und schmutzig. Und er hatte eine Fahne. Logan stakste über das pelzige Minenfeld aus Bären und Dinosauriern und Schweinen und Drachen, um sich mit dem Rücken zu dem ungemachten Bett auf den Boden sinken zu lassen. »Auf dem Präsidium fragen sie alle nach Ihnen. Die Kollegen haben eine Sammlung gestartet. Von dem Geld wollen sie Sophie eine Parkbank widmen.« Es hatte sich so passend angehört, als Steel es ihm gestern erzählt hatte - jetzt klang es nur noch hohl und plump. » ... Es tut mir leid.« »Sie hat mich verlassen. Miriam. Sie ist aus dem Krankenhaus zurückgekommen, hat die Mädchen mitgenommen und ist zu ihrer Mutter gefahren.« Wieder ein Schniefen. »Sie hat gesagt, sie könne meinen Anblick nicht mehr ertragen. Es sei alles meine Schuld.« »Sir, ich-«
»Wiseman war hinter mir her, und sie haben dafür bezahlt.« Er schlang die Arme um das kleine Einhorn und vergrub das Gesicht in seinem Fell.
Logan schloss die Augen und wagte den Sprung von der Klippe. »Es war nicht Ihre Schuld, es war meine. Wenn ich Wiseman nicht eine Verfolgungsjagd geliefert hätte -«
»Er wollte sie an einen Pädophilen verkaufen. Sie wäre in diesem Moment ... « Der hünenhafte Mann schüttelte sich. Als er aufblickte, glitzerten Tränen in seinen Augen. »Wie erklärt man einer Mutter, dass für ihre kleine Tochter der Tod noch das gnädigere Schicksal ist?« »Es tut mir so leid ... « Logan griff in die Einkaufstüte und holte vier Dosen Guinness hervor. »Die hab ich in dem kleinen Supermarkt in Newmachar gekauft. Sind noch kalt.« Er hielt Insch eine hin. rnsch nahm die Dose, riss den Verschluss ring ab und nahm einen tiefen Schluck.
»Hier.« Logan griff noch einmal in die Tüte und nahm eine Familienpackung Gummibärchen und eine Schachtel Terry's All Gold heraus. »Die Pralinen sollten für Miriam sein.«
Der Inspector starrte die Tüte mit den kleinen rosa, rot, orange, grün und gelb gefärbten Figürchen an. »Die darf ich nicht essen. Bin sowieso schon an der Grenze zum Diabetiker ... « Dann schnappte er sich die Tüte aus Logans Hand, riss sie auf und stopfte sich einen Gummibären nach dem anderen in den Mund. Kaute mechanisch und spülte sie mit Guinness hinunter.
Logan machte sich auch ein Bier auf und hob die Dose hoch. »Es wird schon wieder gut.«
»Nein.« Insch schüttelte den Kopf und hielt das kleine PlüschEinhorn fest an die Brust gedrückt. »Nein, wird es nicht. Es wird nie wieder gut.« Das Licht in der Küche wirkte grell und künstlich nach dem weichen Glimmen von Sophies Nachtlicht. Sie saßen am Küchentisch, rnsch über ein Glas Whisky und einen Becher süßen Milchkaffee gebeugt, aus dem Dampfkringel stiegen und seinen kahlen Schädel umwaberten. Logan schob ihm die geöffnete Pralinenschachtel wieder hin. Insch hielt den Blick gesenkt. »Hat er gestanden?«
»Er streitet alles ab; behauptet, ich hätte ihn verprügelt. Können Sie sich das vorstellen? Der Typ könnte mich doch zum Frühstück verputzen. Außerdem hat Alec alles mit seiner Kamera festgehalten.«
Insch nahm sich ein Nektar-Karamell und steckte es in den Mund, gefolgt von einem Schluck Whisky. »Hat er ... ist Sophie auch drauf?«
Logan hätte diese Frage am liebsten gar nicht beantwortet, aber ihm war klar, dass er keine Wahl hatte. »Ja.«
Der Inspector nickte. Und nahm sich noch eine Praline. »Ich will, dass Sie etwas für mich erledigen.« Seine Stimme war ein dunkles Grollen, kälter als die Novembernacht und der Wind, der vor dem Küchenfenster heulte. »Ich will, dass Sie nach Craiginches fahren und Wiseman sagen, dass es mir leid tut.«
Logan hätte es fast die Sprache verschlagen. »Sagten Sie gerade

»Ich hätte ihn niemals angreifen dürfen. Ich war Polizeibeamter, er ein Gefangener, ich hatte kein Recht dazu.« Insch trank die Hälfte seines Whiskys in einem Zug. »Ich habe zu Brooks aufgeschaut. Er war alles, was ich auch sein wollte: Er leistete ganze Arbeit, sorgte dafür, dass die Kerle hinter Gitter kamen. Mit den Vorschriften hat er es nicht so genau genommen, aber es ... es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich begriffen habe, dass er im Unrecht war. Dass der Zweck nicht die Mittel heiligt,

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