Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
Vom Netzwerk:
dreißig Grad, nachmittags vielleicht ein kurzer Schauer. In einem Wort, perfekt.
    Das Adjektiv trifft allerdings nicht zu für den Stoßverkehr in Honolulu.
    Kriechen und Bremsen. Kriechen und Bremsen.
    Zusätzlich zum JPAC beheimatet die Hickam Air Force Base auch noch den 15th Airlift Wing und 67 Partnereinheiten, darunter die Pacific Air Forces Headquarters und die Hawaii Air National Guard. Wie bei den meisten Militäranlagen können Zivilisten nicht einfach durchs Tor fahren.
    Volle zehn Minuten stand ich an der Schranke an. Als ich schließlich die Spitze der Schlange erreicht hatte, salutierte ein außerordentlich tipp topp herausgeputzter junger Mann und führte mich in ein Büro voller Sicherheitspersonal in orangenen Westen.
    Danny hatte Beglaubigungen hinterlassen. Nachdem die Autozulassung und die Dokumente der Sicherheitsüberprüfung eingescannt waren, wurde ich sehr schnell durchgelassen.
    Nachdem ich den Militärflugplatz passiert hatte, reihte ich mich in den Kreisverkehr ein und fuhr an den Air Wing Headquarters vorbei. Die Einschusslöcher in dem Gebäude, Zeugnisse des Angriffs vom 7. Dezember 1941, der die Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg trieb, werden jedem gezeigt, der den Stützpunkt zum ersten Mal besucht.
    Schließlich bog ich rechts ab, kurvte vorbei an Flugzeughangars, bog links ein und fuhr auf einen kleinen Parkplatz. Building 45. Das Militär liebt so poetische Namen.
    Ich rief Danny mit meinem Handy an. Er meldete sich und sagte, er komme gleich raus.
    Während ich auf ihn wartete, dachte ich über die Verantwortung derjenigen nach, die in diesem unscheinbaren braunen Gebäude arbeiteten. Und über die raison d'être für das JPAC.
    Von 1959 bis 1975 kämpfte Nordvietnam, unterstützt von kommunistischen Alliierten im Süden, gegen die Regierung und die Armee Südvietnams, unterstützt von den Vereinigten Staaten und anderen Mitgliedern der SEATO, des Südostasienpakts. In seiner heißesten Phase fügte dieser Krieg den Ländern Vietnam, Laos und Kambodscha schwersten Schaden zu. So lief dieser Konflikt ab.
    Während der leicht bewaffnete Vietcong einen typischen Guerillakrieg führe, benutzte die NVA konventionellere Taktiken, die oft große Truppeneinheiten in einer Schlacht banden. Die Vereinigten Staaten verließen sich auf ihr gewohntes Dreigestirn aus Bodenkräften, schwerer Artillerie und maximaler Luftunterstützung.
    Der Tribut an Menschenleben war gigantisch: drei bis vier Millionen Vietnamesen auf beiden Seiten, 1,5 bis 2 Millionen Laoten und Kambodschaner, 58 159 Amerikaner.
    1800 dieser Amerikaner kamen nie nach Hause, ihr Schicksal wurde nie geklärt.
    Daher das CIL, später JPAC.
    Jetzt kommen die Akronyme.
    Das Central Identification Laboratory in Thailand, kurz CIL-THAI, wurde 1973 gegründet, um amerikanisches Militärpersonal aufzuspüren, das in Südostasien vermisst wurde. Drei Jahre später wurde das Institut nach Honolulu verlegt und sein Aufgabenbereich erweitert. Das Central Identification Laboratory Hawaii, CILHI, sollte von nun an vermisste Amerikaner aus allen vorherigen Konflikten suchen, bergen und identifizieren. Heute bedeutet das, neben den Vermissten aus Vietnam, 120 Soldaten aus dem Kalten Krieg, 8100 aus dem Koreakrieg und 78000 aus dem Zweiten Weltkrieg.
    Sprung von der Gründung von CILHI fast zwei Jahrzehnte nach vorne.
    1992 wurde die Joint Task Force, Full Accounting Commission, kurz JTF-FA, gegründet, um eine möglichst umfassende Beantwortung aller Fragen im Zusammenhang mit in Südostasien vermissten Amerikanern zu ermöglichen. Nach einem weiteren Jahrzehnt beschloss das Verteidigungsministerium, dass man all diese Recherche- und Aufklärungsbemühungen am besten in einer einzigen Einheit ansiedelte. Deshalb wurden 2003 diese beiden Organisationen miteinander verschmolzen und bildeten von nun an das Joint POW/MIA Accounting Command, das JPAC.
    JPACs Aufgabe, wie die seines Vorgängers, ist es, amerikanische Kriegstote zu finden und nach Hause zu bringen. Die wesentlichen Aufgaben sind die Verfolgung von Spuren, die Bergung von Überresten und Artefakten und die Identifikation von einzelnen Soldaten, Matrosen, Fliegern und Marines.
    Jede Ermittlung beginnt mit Papier. Historiker und Analysten des JPAC sammeln Korrespondenzen, Karten, Fotos, die Daten der diversen Einheiten und medizinische und persönliche Unterlagen. Die JPAC-Abteilung für Recherche und Nachrichtendienst beleuchtet den geschichtlichen Hintergrund.
    Die meisten

Weitere Kostenlose Bücher