Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
Vom Netzwerk:
Tod zu schreiben. Im letzten Winter hatte meine Tochter angefangen zu bloggen. Ich hatte ihre Seite besucht, ChickWithThoughts.blogpost.com , und die Eloquenz ihrer Einträge hatte mich überrascht. Und die Ernsthaftigkeit ihrer Themen. Sie reichten von der Politik des Präsidenten über Okö-Terrorismus bis hin zur Weltwirtschaft. Erstaunt hatte mich auch die Menge der Leute, die ihre Einträge lasen und an den Diskussionen teilnahmen.
    Katy war wach und zog sich bereits an. Gutes Zeichen.
    Wir flogen mit US-Airways von Charlotte über Phoenix und kamen um halb drei nachmittags in Honolulu an. Man gewinnt fünf Stunden, wenn man nach Westen reist, die Hinreise war deshalb täuschend schmerzlos. Aber ich wusste aus Erfahrung, dass die Rückreise mich fertigmachen würde.
    Obwohl ich mit dem offiziellen Transfer nichts zu tun hatte, war ich mir des jungen Mannes natürlich bewusst, der unter uns im Lagerraum reiste. Während des ganzen Flugs waren meine Gedanken immer wieder zu ihm gewandert. Wer war er? Wie lautete seine Geschichte? Wie war er in Spider Lowerys Grab gelandet?
    Katy verschlief fast den ganzen Flug. Ich versuchte, Berichte zu schreiben, gab es aber auf. Ich kann in Flugzeugen einfach nicht arbeiten. Ich schiebe es auf die Höhe. Im Grunde genommen ist es einfach nur ein Mangel an Disziplin.
    Die angebotenen Filme waren von den Zensoren sowohl für Matrosen auf Landurlaub wie für vierjährige Baptisten freigegeben worden, und so las ich und wechselte dabei zwischen einem Reiseführer über Hawaii und einem Roman von Stephen King hin und her.
    In einer von Katys kurzen Wachperioden erklärte ich ihr die JPAC-Geschichte. Keine Details. In ihrer Situation musste sie nun wirklich nicht noch einmal an die tragischen Kosten des Krieges erinnert werden. Aber Katy würde allein sein, wenn ich im CIL arbeitete. Sie würden wissen wollen, wo ich war und warum.
    Katy hörte zu, ohne mich zu unterbrechen, eine Reaktion, die ich alarmierend fand. Normalerweise hätte Katy tausend Fragen gestellt und eine ähnliche Anzahl von Meinungen geäußert. Ich verstand ihre Teilnahmslosigkeit. Katy redete zwar nicht darüber, aber ich hatte gestern mitbekommen, wie sie noch einmal bei den Coopertons angerufen hatte. Ihre Seite des Gesprächs deutete auf eine weitere Zurückweisung hin.
    Wie versprochen, wartete Danny vor der Gepäckausgabe. Als er uns sah, grinste er wie ein Kind, das eben ein Snickers verdrückt hat.
    Allgemeine Umarmungen.
    Während Danny und ich das Gepäck abholten, suchte Katy sich eine Toilette. Danny nutzte die Gelegenheit, um sich nach Katys Verfassung zu erkundigen. Ich wackelte mit der Hand. So lala.
    Ich fragte nach den Überresten aus Lumberton. Er erwiderte, dass Silas Sugarman den Transportbehälter zum Charlotte Airport gebracht habe und dass er auf der Frachtliste unserer Maschine aufgeführt sei.
    Ich kannte den Ablauf. Der Transportbehälter würde ausgeladen und in den Frachtbereich gebracht werden, wo er vom Personal von Borthwick, einer Leichenhalle in Oahu, abgeholt werden würde. Nach Erledigung des Papierkrams würde der Sarg im Leichenwagen nach Hickam und durch eine Hintertür ins CIL gebracht werden. Er würde eine Zugangsnummer erhalten, und dann würden die Überreste auf ihre Bearbeitung warten.
    Die Schlange vor dem Avis-Schalter bewegte sich im Schneckentempo. Als ich vor der Theke stand, fand sich keine Spur von meiner Reservierung. Nach viel Seufzen und Kopfschütteln wurde schließlich ein Auto für mich gefunden, ein Chevrolet Cobalt ungefähr von der Größe meiner Handtasche.
    Danny half uns, das Gepäck einzuladen. Doch er weigerte sich, uns irgendeinen Hinweis auf unser Hotel zu geben, sondern bestand darauf, dass wir seinem Jeep folgten.
    Wenn ich in der Vergangenheit für das CIL gearbeitet hatte, war ich immer in einem mäßig teuren Hotel am Waikiki Beach untergebracht gewesen. Das bedeutete, ungefähr in südöstlicher Richtung in die Stadt zu fahren.
    Dannys Route überraschte mich. Er fuhr auf dem H-l nach Norden und dann östlich auf den H-3 in Richtung Kaneohe.
    Wir hatten kaum den Flughafen verlassen, als Katys Kopf ans Seitenfenster sank und sie einschlief. Meine kleine Navigatorin. Jetzt musste ich allein darauf achten, Danny nicht aus den Augen zu verlieren. Was eine Herausforderung war, da der Kerl einen Gasfuß mit dem doppelten Atomgewicht von Blei hatte.
    Nach zwanzig Minuten bog Danny ab auf den Highway 630, Mokapu Boulevard und dann nach Süden auf

Weitere Kostenlose Bücher