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Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Titel: Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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auf die unwürdige Szene, die so gar nicht zu den Heldengeschichten passte, die er zu erzählen pflegte, doch gleichzeitig horchte er auch auf das, was der Mönch da plärrte.
    » Ein Brief«, sagte er, und Krähenbein drehte sich um.
    » Er singt von einem Brief«, wiederholte Gjallandi und zeigte auf den dunkelhaarigen Mönch. » Der hier verlangt, dass der Abt sagt, was darin stand, damit wir sie verschonen.«
    » Was ist denn das, ein Brief?«, wollte Atli wissen, und Gjallandi wollte es ihm erklären, aber Krähenbein befahl ihm zu schweigen und trat auf Mugron zu, hinter dem der blonde Mönch neben Olaf kniete und Gebete murmelte.
    » Was für ein Brief?«, fragte er, und Mugron hörte auf zu beten und nahm die Hände auseinander. Er stützte sich mit der Hand auf die Schulter des dunkelhaarigen Mönchs, der neben ihm kniete, und stand mühsam auf.
    » Es gab da eine Botschaft«, sagte er, » darin ging es um das, was du suchst. Sie wurde von einem Gudrod hierhergebracht, der behauptete, der Sohn Gunhilds zu sein, der Hexenkönigin. Es war auf Lateinisch geschrieben, von einem Mönch wohl, und ich übersetzte es für diesen Gudrod. Dann zog er weiter.«
    Er schwieg und schloss die Augen, als wollte er einen schrecklichen Anblick abschütteln.
    » Wir spielten ein Spiel«, sagte er. » Auf einem Stück Stoff mit kleinen Steinen. Das Spiel der Könige. Kennst du es?«
    » Ich kenne es«, knurrte Krähenbein, » aber ich spiele es nicht auf einem Stück Stoff mit Steinen. Und ich weiß, dass du dich an das, was da aufgeschrieben stand, erinnerst. Also erzähle!«
    » Damit du mich dann umbringen kannst? Oder gar uns alle?«
    Krähenbein schüttelte ungeduldig den Kopf.
    » Nein, nein – nur diese beiden Hunde mit ihren Schwertern sollten sterben. Habe ich jemals einem Mönch etwas zuleide getan? Na ja, ich habe dir eine Maulschelle verpasst, aber das ist auch alles. Ich will wissen, was du zu erzählen hast, dann ziehen wir ab, ohne jemandem etwas zuleide zu tun.«
    » Dum excusare credis, accusas«, erklärte Mugron bitter, und Krähenbein fuhr herum und sah Gjallandi an, doch der hatte Atli flüsternd erklärt, was ein Brief sei, und hatte nicht zugehört. Einen Augenblick hatte der Skalde das Gefühl, der Erdboden gebe unter seinen Füßen nach, als er Krähenbeins Gesicht sah, der wütend darauf wartete, dass er ihm das übersetze.
    » Während du dich zu entschuldigen glaubst, klagst du dich an.«
    Der blonde Mönch stand langsam auf, seine Knie schmerzten.
    » Der heilige Jeremias«, fügte er hinzu, dann schlug er über Olaf Irenschuh, dessen Atem rasselnd ging, das Kreuzzeichen.
    » Er wird sterben, entweder heute Nacht oder in der nächsten«, sagte er anklagend zu Krähenbein. » Für nichts und wieder nichts.«
    Für vier Schiffe und ihre Mannschaften, dachte Krähenbein und spürte das Wyrd dieses Augenblicks – er hatte Olaf Cuarans zwar getötet, wie versprochen, aber ohne ihn mit der Klinge auch nur zu berühren, also konnte man ihm gar nichts anlasten. Aber das hätte ihm auch nichts ausgemacht, wie er sich zu überzeugen versuchte.
    » Er war schließlich Olaf Irenschuh«, sagte Krähenbein barsch. » Für viele ist das Grund genug. Und selbst für euren Gott stellt er eine Beleidigung dar, denn er war sein Leben lang Heide und versucht jetzt, durch ein Loch in der Mauer in euer christliches Walhall zu kriechen.«
    » Gott lässt seiner nicht spotten«, erwiderte Mugron mit Würde, und Krähenbein lachte, doch es war ein humorloses Lachen, wie Gjallandi bemerkte.
    » Euer Gott lädt doch geradezu dazu ein, dass man ihn verspottet«, sagte Krähenbein und deutete auf den dunkelhaarigen Mönch, der mit weit aufgerissenen Augen dastand. » Du – wie heißt du?«
    Der Mönch brauchte drei Anläufe, ehe er dem grausamen Jüngling antworten konnte, er heiße Notker.
    » Er kommt aus Ringelheim im Heiligen Römischen Reich«, sagte der blonde Mönch. » Genau wie ich. Ich heiße Adalbert.«
    Krähenbein blickte von einem zum anderen, dann sah er Mugron an.
    » Ich mache euch einen Vorschlag«, sagte er, und während er sprach, sah er das herrliche Gewebe, das sich vor ihm entfaltete. » Du, Notker, und du, Adalbert, ihr werdet in einem Streitgespräch dafür plädieren, dass es euren Gott nicht geben kann. Mugron, euer Abt – der frommer ist als ihr und daher so viel wert ist wie ihr beide zusammen – wird dafür plädieren, dass es ihn gibt. Wenn Mugron verliert, erzählt er mir den Inhalt des

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