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Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Titel: Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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verblüffende Ähnlichkeit mit einem Hochsitz hatte, war in einen blauen Mantel mit Pelzkragen gehüllt, und seine Füße steckten nicht in irischen Sandalen, sondern in warmen Schuhen aus Seehundfell. Sein Haar war bis auf Ohrenlänge gekürzt, und die mit Ringen behängten Zöpfe seines Bartes waren abgeschnitten. Aber das Gesicht, das ihnen finster entgegenblickte, sah verärgert aus und war rot wie ein frisch verprügelter Kinderarsch.
    Es waren noch andere Personen da – zwei Mönche, einer groß und blond, der andere klein und dunkel, die sich mit einer Schüssel und Tüchern am ausgestreckten Arm des Greises zu schaffen machten, der schlaff in seinem Sessel hing. Zwei andere, in bunten, mit Silber verzierten Tuniken, standen zu beiden Seiten des Sitzes und traten jetzt mit gezogenem Schwert vor.
    » Herr Olaf«, fing Mugron an, und Krähenbein drehte sich blitzschnell um.
    » Prinz«, fuhr er ihn an, und Mugron zuckte zurück, dann lächelte er.
    » Ich meinte unseren Bruder in Christo, den Herrn von Dyfflin«, erklärte er mit öliger Stimme, und Krähenbeins Gesicht wurde einen Moment verlegen, er ärgerte sich über seinen Fehler. Im Ärger neigte er zu Unüberlegtheiten.
    » Jetzt nicht mehr«, sagte er verächtlich. » Dieser Titel und der dazugehörige Thron gehören jetzt einem anderen. Sag diesen Hunden, sie sollen gefälligst ihre Klingen wegstecken.«
    » Ich weiß schon, wer den Thron beansprucht«, fauchte Olaf Irenschuh zurück. Sein Gesicht lief violett an, und sein Atem ging röchelnd. » Mein verräterischer Sohn, der nicht würdig ist, seinem Bruder den Arsch zu lecken, doch der ist tot …« Er verstummte und fiel zurück, sein Gesicht war dunkelrot angelaufen. Der Auserwählte neben ihm sah ihn besorgt an, doch sofort wanderten seine Augen wieder zu Krähenbein und den anderen zurück, und seine Hand lag immer noch am Schwertgriff.
    » Geht es dir gut, Herr?«, fragte er Olaf Irenschuh über die Schulter, worüber Murrough lachen musste.
    » Natürlich geht es ihm nicht gut, du Arschloch«, brüllte er. » Sein Gesicht sieht aus wie ein blutiger Sack, und diese zwei Mönche bearbeiten seine Arme mit Klingen – bist du denn blind?«
    » Wir waren gerade dabei, ihn zur Ader zu lassen«, sagte der blonde Mönch, und Mugron runzelte die Stirn.
    » Schon wieder? Ist das klug?«
    » Er hat zu viel schwarze Galle, Herr Abt«, erwiderte der Mönch, aber Krähenbein fuhr dazwischen.
    » Du und du«, sagte er zu den Bewaffneten, » werft eure Waffen hin. Ich werde es nicht noch einmal sagen.«
    » Dum inter homines sumus, colamus humanitatem«, sagte Mugron nervös, und Atli sah Gjallandi an.
    » Ich hoffe, er sagt ihnen, sie sollen vernünftig sein«, knurrte er, und der Skalde, der nervös geworden war und sich aus der Reichweite der blitzenden Klingen zurückzog, schüttelte den Kopf, um dann verwirrt zu nicken.
    » In gewisser Weise schon«, fing er an. » Er sagte so etwas wie dass man, solange man unter Menschen ist, sich auch menschlich benehmen soll.«
    » Sprich gefälligst Nordisch«, forderte Krähenbein Mugron auf, dann nickte er in Richtung der beiden Männer. » Tötet sie.«
    Mugron fing an zu protestieren, der dunkelhaarige Mönch schrie auf, und der blonde machte einen Satz rückwärts. Olaf selbst machte eine kraftlose Bewegung, sein blauer Mantel öffnete sich, und die weiße Kotte kam zum Vorschein – dann wurde die Schüssel umgestoßen, und sein Blut ergoss sich über ihn.
    Es dauerte einen Moment, denn auch wenn die beiden Leibgarden gute Kämpfer waren – Krähenbeins Leute waren zahlenmäßig überlegen, außerdem hatte der Angriff sie überrascht. Auch Murrough war überrascht, er hatte nicht damit gerechnet, dass der Prinz so plötzlich und entschlossen handeln würde, also war es ein kurzer, aber ziemlich blutiger Kampf.
    Mugron kniete nieder und fing an zu plappern und der dunkle Mönch ebenfalls. Der Abt war fassungslos, wie Krähenbein zufrieden feststellte. Jetzt weiß er, wen er vor sich hat, dachte er, als er sich Gjallandi zuwandte.
    » Oderint dum metuant«, sagte er langsam und sorgfältig, um keinen Fehler zu machen. Es war das Einzige, was er auf Lateinisch sagen konnte. Er hatte den Spruch an einem verwitterten Denkmal in der Großen Stadt gesehen. Sollen sie mich ruhig hassen, solange sie mich nur fürchten.
    Gjallandi kannte den Ausspruch, er stammte von einem alten römischen Kaiser. Dieser Kaiser war verrückt gewesen, aber das erwähnte Gjallandi jetzt

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