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Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Titel: Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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mich, dass irgendwelche Leute aus Dyfflin hier einfach landen und eigenmächtig einen Händler mitnehmen können. Ich bin sicher, dein Herr wird es auch so sehen. Wie heißt er eigentlich?«
    Der Herr, erfuhr er von dem knurrenden Fergus, hieß Duegald Andersson, dem Namen nach ein Däne oder einer von diesen Halb-Nordmännern, die hier fion ghaill genannt wurden – blonde Fremdlinge – und daraus schloss Krähenbein, dass diese Gegend, die Galgeddil hieß, doch eher nordisch war als alles andere. Als er dies erwähnte, zuckte Fergus die Schultern und grinste spöttisch mit seinen blauen Zähnen.
    » Ich würde mich nicht zu sehr darauf verlassen«, sagte er, dann stand er abrupt auf, er hatte schon viel zu viel Zeit an diese Fremdlinge verschwendet. Außerdem gefiel ihm dieser Jüngling mit den verschiedenfarbigen Augen nicht. Ein Mensch mit solchen Augen konnte nur falsch sein.
    » Jetzt verschwindet von hier«, sagte er, und für Krähenbein war das, als hätte er mit der flachen Klinge auf den Tisch geschlagen. Aber er war klug genug, um zu wissen, dass Fergus sich nur so gebärdete, weil er sich sicher war, dass seine Festung mit einer Schiffsladung Nordmänner fertigwerden könnte, bis dieser Duegald eintraf. Und da Widerspruch nichts bringen würde, nickte Krähenbein und lächelte höflich.
    Domnall war von diesen guten Manieren beeindruckt. Zwar mochte er Fergus nicht – Fergus war ein widerlicher Furzer und Schwätzer, der nicht viel mehr im Kopf hatte als die Sorge, wo sein nächstes Bier herkommen würde –, aber in diesem Fall hatte er recht, was Domnall dem höflichen Prinzen auch bestätigte.
    » Ich glaube, es wäre in der Tat das Beste, wenn du abreisen würdest«, schloss er. » Es ist zwei Tage her, seit Fergus Lord Duegald die Botschaft geschickt hat, also dürfte er morgen oder übermorgen hier sein.«
    Krähenbein nickte und seufzte kummervoll, um anzudeuten, wie schwer es ihm falle, die Männer ihrem Schicksal zu überlassen. Dann ging er an den Strand zurück, wo die Mannschaft nicht weit vom Schiff ihre Zelte errichtet und Kochfeuer angezündet hatte. Die Männer sahen trübsinnig zu ihrem Schiff, das schräg auf dem Trockenen lag, und auf die riesige Fläche aus Schlick, Seetang und Muscheln, die sich vor ihnen erstreckte. Die Ebbe hatte das Wasser hier weit zurückweichen lassen, und Krähenbein verwünschte sich, dass er daran nicht gedacht hatte. In der Ostsee waren die Gezeiten kaum wahrzunehmen, und bis vor Kurzem waren ja alle diese Männer ausschließlich Ostseefahrer gewesen.
    » Na, das war’s dann«, sagte Mar düster. » Sobald das Wasser zurückkommt, sollten wir uns aus dem Staub machen. Wir können nur hoffen, dass wir es noch schaffen, ehe dieser hohe Herr und seine Männer aus Surrby eintreffen.«
    » Ich habe von diesem Ort gehört«, antwortete Holzgucker, der ahnte, dass man ihn auch dafür verantwortlich machte, nicht an Ebbe und Flut gedacht zu haben. » Es ist eine nordische Festung, die an drei Seiten von Marsch umgeben ist, daher ihr Name – Surrby, saures Land.«
    » Höchst interessant«, fauchte Krähenbein ihn an, » aber insgesamt so nützlich wie Möwendreck auf einem Tau.«
    » Was ist mit den Gefangenen in der Festung?«, wollte Berto wissen, der seinen gelben Hund mit Fischabfällen fütterte.
    » Was soll mit denen sein?«, fragte Kaup, verwundert darüber, dass das jemanden interessierte. Die hatten doch nichts mit der Mannschaft der Skuggi zu tun, und außerdem waren es Verräter. Die Männer stritten eine Weile heftig darüber, während der Wind heulte und die Feuer niederdrückte.
    Onund machte dem mit einem klatschenden Schlag auf seinen Oberschenkel ein Ende.
    » Bergfinn und Thorgeir sind unter ihnen«, erinnerte er sie, und Krähenbein sah, dass einige ihn verwundert ansahen, besonders die Christen. Er seufzte – das hatte er kommen sehen.
    » Sie sind Eingeschworene«, erklärte er und merkte, dass ihnen langsam dämmerte, was für einen Schwur sie da abgelegt hatten. Er sah, wie Kaup und Mar sich ansahen, und er wusste, was sie dachten: Wir haben nur dem Prinzen Treue geschworen, was also hat dieser Schwur für anständige Christen wie uns zu bedeuten? Er merkte, dass es auch Onund nicht verborgen geblieben war, und er entschied, dass er als Prinz die Sache sofort klarstellen müsse.
    » Wir können sie nicht zurücklassen«, sagte er. » Außerdem wissen sie vielleicht, wohin Ogmund mit Hoskuld gefahren ist.«
    » Und was nützt uns das?«,

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