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Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Titel: Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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eine Tür anspringen.
    Murrough, der noch immer mit Kraft und Geschick seine Axt schwang, traf mit einem Abwärtsschwung den Hals eines Pferdes und sofort darauf mit der Aufwärtsbewegung dessen fallenden Reiter, dem er Kopf und Schulter abschlug. Wie ein Fels stand der Ire da, während das Blut von Ross und Reiter in den Sand floss und versickerte. Die anderen Reiter, die ihm entkommen wollten, galoppierten nach außen, um die Flanken anzugreifen.
    Darauf hatte Krähenbein gewartet, der ruhig hinter dem Schildwall stand und das Geschehen beobachtete, wie es sich für einen guten Jarl gehörte. Als er sie von der Seite kommen sah, schickte er Männer aus der hinteren Reihe nach links und rechts. Für einen Moment beobachtete er nur die Flanken, sodass er nicht bemerkte, wie der Weißmantel mit seinem Pferd auf Rovald prallte und ihn umritt.
    Das verzweifelte Kriegsgeheul, mit dem der Anführer im weißen Mantel sich Mut machen wollte, ließ Krähenbein jedoch herumfahren. Im nächsten Augenblick prallte etwas mit derartiger Wucht auf die Seite seines Schildes, dass es ihn fast umriss und er Sterne sah, aber gleichzeitig hörte er ein grunzendes Geräusch und wusste, es war Rovald, der zu Boden ging. In Krähenbeins Kopf wurde es plötzlich merkwürdig still, ihn überkam eine große, unerklärliche Ruhe. Nein, dachte er, ich werde nicht in einem Weiberrock sterben. Diese Schande würde ich nie verwinden.
    Er wusste kaum, was er tat, als er sich so tief hinhockte, dass sein Arsch fast das harte Strandgras berührte und mit einer Drehung auf beide Beine des Pferdes zielte. Im selben Moment beschrieb das Schwert seines Gegners einen silbern blitzenden Bogen über seinem Kopf und nahm den Pferdebusch seines Helms mit.
    Das Pferd wieherte auf, ein hoher, dünner Schmerzensschrei, eine Fessel war gebrochen, die andere glatt durchschlagen. Mit dem Kopf voran fiel es hin, der Sand spritzte auf, und seine Schreie übertönten selbst das heisere Gebrüll des Reiters, der herabstürzte.
    Krähenbein war aufgesprungen, noch ehe der Reiter aufgehört hatte zu rollen. Duegald, verheddert in seinen blutbefleckten weißen Mantel, rappelte sich auf und sah sich einem großen, bartlosen Jüngling gegenüber, dessen verschiedenfarbige Augen ihn zornig anfunkelten. Er hatte gerade noch Zeit, sich zu wundern, warum der Mann einen Weiberrock trug.
    Der Herr von Galgeddil sah Krähenbein aus seinen blauen Augen verwirrt an. Er hatte eine lange Nase und einen sauber gestutzten Bart, und irgendwann einmal hatte es sicher eine Mutter gegeben, die dieses Gesicht geliebt hatte. Doch Krähenbein, zitternd vor Wut und Furcht zugleich, stürzte sich mit einem wahren Wirbel nasser, schmatzender Hiebe auf seinen Gegner.
    Als er wieder zu sich kam, war alles vorbei. Ein paar Männer waren geflüchtet, gefolgt von reiterlosen Pferden. Eines der Pferde lahmte, sein Bein war verdreht. Ein Mann kroch hustend und fluchend am Boden, bis Kaup ihn grinsend bei seinen mit Sand und Blut verklebten Haaren packte und sein Schreien mit einem Schnitt beendete.
    Es war vorüber. Kotzend und keuchend sahen die Männer sich am Strand um, ungläubig und zugleich überwältigt von der Tatsache, dass sie noch am Leben waren. So ging es vielen von ihnen nach einem Kampf, und niemand nahm es ihnen übel. Die härter Gesottenen dagegen durchsuchten die Toten und freuten sich über die Münzen, die sie in Achselhöhlen, im Schritt und in den Stiefeln fanden.
    Krähenbein taumelte noch leicht, als er zu dem verletzten Pferd des toten vornehmen Herrn ging, das noch immer schrill wiehernd und um sich tretend Sand aufwirbelte. Mit zwei erschöpften Hieben tötete er es. Die nun eintretende Stille war eine Wohltat.
    » Ein guter Kampf«, sagte jemand. Krähenbein drehte sich um und sah in Murroughs grinsendes Gesicht, er hatte die Hakenaxt wieder über der Schulter und in der anderen Hand einen dicken Geldbeutel. Er sah auf den toten Mann im weißen Mantel hinunter und nickte anerkennend.
    » Ich dachte schon, es sei aus mit dir, aber du hast ihn kalt erwischt«, sagte er. Krähenbein erwähnte mit keinem Wort, dass auch er gedacht hatte, es sei aus mit ihm. Mar kam hinzu, um den gefallenen Duegald schnell und fachmännisch zu durchsuchen. Er fand Hacksilber und ein paar Wertgegenstände, die er zusammen mit Murroughs Geldbeutel Krähenbein reichte. Dann sah er kurz auf das Schwert, ließ es aber liegen.
    Ein gutes Zeichen, dachte Krähenbein. Weil Mar respektierte, wie die

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