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Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Titel: Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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sie Neulinge in dieser Art des Kämpfens.
    » Vielleicht lassen sie uns ja gehen, wo der Schaden doch sowieso angerichtet ist«, sagte Vandrad Sygni und legte einen Pfeil auf die Sehne. Murrough lachte nur.
    Berto war der letzte der Männer, die mit ihrer Last die Skuggi erreichten. Er hatte seinen Weiberrock abgestreift und watete mit einem erbeuteten neuen Bogen in der Hand durchs Wasser, der gelbe Hund planschte hinter ihm her. Das große blutrote Segel flatterte und füllte sich mit Wind und kämpfte gegen den Sog des Schlicks an, in dem das Schiff noch immer steckte, doch die Flut kam schon herein, und der Wind blies ablandig.
    Die Reiter näherten sich, und noch immer standen die Männer am Strand und warteten. Doch dann gab Krähenbein einen Befehl, und im gleichen Rhythmus, als säßen sie auf der Ruderbank, fingen sie an, rückwärts zu gehen. Unaufhaltsam, mit erhobenen Schilden, schritten sie rückwärts über Kies und Sand.
    Als der Mann im weißen Mantel sah, dass sie in Richtung des Langschiffs zurückwichen, bellte er einen Befehl. Die Reiter bildeten eine ungeordnete Reihe, Zügel klirrten, und der Schaum flog vom Zaumzeug der Pferde, die scheuten und schnaubten, weil sie ahnten, was kommen würde.
    » Aha«, sagte Mar und zog seinen Helm fester auf seinen Kopf herunter, sodass sein eisengraues Haar wie Draht darunter abstand, » sie machen eine Faust. Die wollen uns wohl drohen.«
    Er wandte sich an den stattlichen Murrough, der jetzt neben ihm war. Es war das erste Mal, dass sie Seite an Seite kämpfen würden, also stießen sie ihre Helme aneinander, Stirn an Stirn, ein rauer Kuss, der Begrüßung und Abschied zugleich war.
    » Möge Dagda den Ui Neill heute gnädig sein!«, brüllte Murrough, und in diesem Moment überlief es Krähenbein heiß vor Stolz – endlich hatte er eine einige Mannschaft.
    Sie waren zahlenmäßig etwa gleich stark, obwohl die Männer der Skuggi die besseren Kämpfer und auch besser bewaffnet waren, woran Krähenbein sie erinnerte. Er bemühte sich, seine Stimme so tief wie möglich klingen zu lassen, während sie sich zu einem Schildwall zusammenschlossen. Murrough trat davor und fing an, mit großem Geschick seine Hakenaxt auf jene gefährlich verschlungene Art zu schwingen, die es einem Gegner unmöglich machte, ihm zu nahe zu kommen. Die Reiter zögerten zunächst, dann kamen sie im Schritttempo näher. An der Art und Weise, wie sie mit ihren Speeren herumfuchtelten, erkannte man, dass sie höchst stümperhafte Kämpfer sein mussten.
    Ihr Kampfgeschrei allerdings war mutig genug, und sie tauschten Beleidigungen betreffs der Größe ihrer Eier und Bäuche aus – aber Kaup machte dem ein Ende, indem er wie ein schwarzer Teufel aus der Reihe trat und seinen Speer hob, und Kaetilmund schrie: » Die Eingeschworenen!« Ein Schlachtruf, den die anderen sofort aufgriffen und ebenfalls brüllten.
    Der Anblick eines schwarzen Mannes, eines lebenden Toten, war schon schlimm genug, ganz zu schweigen davon, dass er mit einem Speer bewaffnet war und Krieger der Eingeschworenen hinter sich hatte, die selbst in dieser Gegend ein Begriff waren. Krähenbein, der gerade seinen Helm mit dem Busch aus Pferdehaar aufgesetzt und den Weiberrock in den Gürtel gesteckt hatte, um die Beine frei zu haben, konnte nur staunen, wie weit ihr Ruhm sich ausgebreitet hatte.
    Die Reiter vor ihnen wurden nervös, hektische Worte wurden gewechselt. Fast konnte Krähenbein ihre Gedanken erraten. Hier hatte man es nicht mit einem Haufen Plünderer zu tun, die zur falschen Zeit am falschen Ort überrascht worden waren. Hier handelte es sich um die eiserne Faust der Eingeschworenen, die mit Drachen gekämpft hatten, mit Steppenungeheuern, die halb Frau, halb Pferd waren, und die sogar über schwarze Höllenwesen verfügten, die für sie kämpften.
    Und dennoch, darüber waren sich Krähenbein und die anderen später einig, hatten sich die Reiter von Galgeddil dieser Übermacht mutig genug gestellt. Sie hatten ihrem Tod ins Auge gesehen – und sich dann mit Gebrüll auf sie gestürzt.
    Sie waren zu unerfahren im Sattel, ritten zu schnell und in loser Formation, verzweifelt in ihrer Angst. Als sie auf den Schildwall stießen wie eine Flutwelle gegen die Felswand, scheuten ihre Pferde, sie bäumten sich auf und waren nicht mehr von der Stelle zu bewegen, sodass die Männer, die nicht herunterfielen, nur ihre Lanzen schleudern konnten, die von dem fest geschlossenen Schildwall abprallten wie wütende Hunde, die

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