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Blutberg - Kriminalroman

Blutberg - Kriminalroman

Titel: Blutberg - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Handbewegung und stöhnte. »Wie gesagt, es hat keinen Sinn, darüber zu spekulieren. Sechs Tote und einer in Lebensgefahr. Irgendeiner von diesen armen Teufeln, der auf die Kipper wartete, soweit ich das verstanden habe. Aber ich weiß nicht, das Ganze ist doch irgendwie absurd. Dass genau diese Leute in genau dieser Absicht und genau in diesem Augenblick genau an diesem Ort gewesen sind.« Er rieb sich die kahlen Schläfen, bevor er sich auf die Ellbogen stützte und fortfuhr. »Beinahe zu absurd, um ein Zufall zu sein. Was meinst du?«
    Ricardo starrte Matthías eine ganze Weile forschend an, bevor er antwortete. »Ja, meiner Meinung nach ist das ein unglaublicher Zufall. Aber er ist nun einmal passiert. Und wenn es kein Zufall war, weiß ich nicht, was sonst dahinterstecken könnte. Es sei denn, du willst über Schicksalsmächte sprechen?«
    Matthías schüttelte den Kopf. »Nein, an die glaube ich nicht.«
    »Was meinst du dann?«

    »Ach, ich weiß nicht.«
    Ricardo nickte. »Vielleicht solltest du lieber einfach schweigen.«
     
    » You lucky bastard , Árni! Wie hast du das geschafft, Mensch?« Guðnis schleimiges Grinsen, als er sich mit einem Glas in der Hand an den Küchenschrank lehnte, sagte eigentlich alles, aber damit Árni kapierte, wovon er redete, fasste er sich zur Sicherheit noch in den Schritt. Árni schüttelte den Kopf und rührte weiter in der Mars-Schokolade auf dem Herd, die im Wasserbad vor sich hin schmolz. »Ich hätt’s schon immer mal gern mit’ner Negerin probiert«, fuhr Guðni unverblümt fort, »hab gehört, dass die richtig fucking crazy zwischen den Beinen sein sollen. Stimmt das?«
    Árni konnte nur mit Mühe seine Wut im Zaum halten. Wäre es jemand anderes gewesen als Guðni, hätte er bestimmt versucht, einen von den drei Tricks anzuwenden, die er nach den fünf Judo-Trainingsstunden, zu denen er sich letztes Jahr nach Weihnachten aufgerafft hatte, schon fast beherrschte. Aber weil es Guðni war, ließ er es bei einem Achselzucken bewenden. Nicht aus Feigheit, auch wenn der Kerl ihm bestimmt mit dem ersten Hieb die Nase gebrochen und mit dem nächsten k.o. geschlagen hätte. Auch nicht, weil sie Kollegen waren, und noch weniger, weil er etwa glaubte, dass Guðni nur so großschnäuzig daherredete, in Wirklichkeit aber ein echt netter Kerl war. Ganz im Gegenteil, er wusste nur zu genau, was für ein rassistischer und faschistischer Macho Guðni war, und dass es genauso hoffnungslos wäre, dem Sturm draußen mit den Fäusten zu Leibe rücken zu wollen, wie die Vorurteile aus Guðnis Schädel herauszuprügeln. Außerdem wollte Árni dem Kerl auch nicht den Gefallen tun, sich mit ihm anzulegen. Es war allseits bekannt, sowohl bei der Kriminalpolizei als auch bei denen, mit denen sie sich am häufigsten abgeben
musste, dass Guðni sich nie köstlicher amüsierte, als wenn es ihm gelang, sein Gegenüber zu provozieren. Wenn ihm jemand Kontra gab, war das nur Wasser auf seine Mühle. Diese Eigenschaft kam ihm zwar unter gewissen Umständen in seiner Arbeit zugute, war aber ansonsten nicht von Vorteil für ihn, weder am Arbeitsplatz noch anderswo.
    »Einmal war ich sogar fast schon auf einer drauf«, sagte Guðni mit Bedauern. »In Amsterdam. Echt ein Rasseweib, Beine bis zu den Titten und Titten bis zum Nabel. Hatte bloß nicht genügend Kohle, sie hat nur cash genommen, verstehst du.« Guðni grunzte. » No creditcards, nono, only cash, Mister «, hat sie gesagt. Aber als ich mit cash zurückkam, waren bei ihr die Vorhänge zugezogen. Ich hatte keinen Bock zu warten, habe einfach die Nächstbeste gevögelt. Die kam aus Japan oder aus China, auf jeden Fall hatte sie Schlitzaugen. Erstklassiger Service bei der, eine absolute Fachkraft. So ein Service fehlt hier in Island total, das ist doch was ganz anderes als diese dünn gesäten und sündhaft teuren Schicksen hier.«
    »Furchtbar, dieser Unfall da in Kárahnjúkar«, sagte Árni und rührte heftiger im Topf herum, als erforderlich war.
    »Ja, furchtbar«, murmelte Guðni. Er holte sich einen Stumpen aus der Schachtel in seiner Brusttasche, steckte ihn in den Mundwinkel und begann, darauf herumzukauen. Gelächter aus dem Wohnzimmer glich das Schweigen aus, das sich über die Küche legte, während er nach Feuer suchte, um den Stumpen anzuzünden. »Aber was sagst du, Amigo, ist sie so ein bisschen horny , vielleicht irgendwie kinky ?« Árni kapitulierte, legte den Schneebesen weg und sah Guðni wutentbrannt an.
    »Unheimlich«,

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