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Blutberg - Kriminalroman

Blutberg - Kriminalroman

Titel: Blutberg - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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»da drunter ist offensichtlich jemand! Versuch, diesen verfluchten Stein hochzukriegen, und zwar lieber nach rechts als nach links!« Valdimar starrte angestrengt auf die Stelle, die der Lichtkegel ausleuchtete, sah aber nichts. Trotz der Kälte war er nassgeschwitzt, und das Herz in seiner Brust hämmerte wie nach einem Sprint. Er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, wusste aber nicht, wie lange er das noch durchhalten würde, es hatte ganz den Anschein,
dass seine Reaktionen jedes Mal, wenn sie ihn abstoppten, hektischer würden.
    »Bist du sicher, dass da jemand ist?«
    »Die Hunde sind es auf jeden Fall.«
    »In Ordnung. Ich muss aber erst noch mal hier rechts Platz schaffen.« Er kletterte wieder in seinen Bagger, wischte sich den Schweiß und den schmelzenden Schnee von der Stirn, damit das Wasser ihm nicht in die Augen lief, und griff mit beiden Händen nach dem Schalthebel. Ließ aber gleich wieder los, um sich zur Ruhe zu zwingen. Er schloss die Augen, schlug sich ein paar Mal mit den geballten Fäusten auf die zitternden Knie, streckte die Finger und rieb seine feuchten Hände an den Hosenbeinen ab, atmete tief durch und begann von neuem. Diesmal hörten die Hände in dem Augenblick auf zu zittern, als sie sich um die Schalthebel schlossen. Er musste sich hart am Riemen reißen, um dem Steinhaufen nicht wutentbrannt und rabiat zu Leibe zu rücken, aber er schaffte es. »Einen nach dem anderen«, murmelte er mit zusammengebissenen Zähnen, »einen nach dem anderen, mein lieber Valdi«, wiederholte er, als er den Ausleger wieder herabsinken ließ.
    Fünf Felsklötze später war er sich ziemlich sicher, den sechsten und wichtigsten entfernen zu können, ohne dass dabei etwas anderes ins Rutschen geriet. Er setzte die Schaufel unten links an der Ecke an und schob den Klotz sehr vorsichtig nach rechts hoch. Dreimal musste er ihn wieder zurück an dieselbe Stelle sinken lassen, bevor es ihm gelang, das Schaufelblatt so unter dem Stein zu platzieren, dass er ihn ganz hochheben und sicher entfernen konnte.
    Drei von den Männern beugten sich über die Vertiefung und entfernten zu beiden Seiten kleinere Steine. Valdimar kletterte auf den Felsklotz links daneben und leuchtete ihnen nach besten Kräften, doch seine Hände begannen wieder
zu zittern, sodass der Lichtstrahl unruhig hin und her tanzte. Schließlich gab er es auf und schaltete die Leuchte aus. Plötzlich richtete sich einer der drei Männer auf und blickte Valdimar entsetzt an. Sie sahen sich einen Augenblick in die Augen, Valdimar senkte den Kopf, stand eine Weile bewegungslos auf dem Felsen und begann dann, hinunterzuklettern.
    »Wusstest du, dass …?«
    »Nein«, antwortete Valdimar, »aber ich habe es befürchtet. Er … er hat gestern Abend erwähnt, dass er vielleicht in die Schlucht kommen würde, und ich habe ihn telefonisch nicht erreichen können.« Sein Blick ging hinunter in die Vertiefung, und er sah seinen Sohn, der zwischen groben Felsbrocken lag und halb von Steinen und Geröll begraben war. »Könnt ihr ihn so da herausholen, Ari?«
    »Ich glaube, ja«, antwortete der Mann von der Rettungsmannschaft.
    »Gut. Ich schicke euch meinen Birgir. Ich möchte, dass er seinen Bruder von hier wegbringt. Ich finde jemand anderen, der seine Maschine übernimmt.« Valdimar drehte sich um und wollte gehen, doch Ari fasste ihn an der Schulter.
    »Du willst doch nicht etwa weitermachen, Valdi?«
    »Ich muss weitermachen.«
    »Aber du … Aber Halldór …«
    »Für meinen Dóri kann ich nichts mehr tun. Aber ich kann graben. Hier sind noch mehr als genug von diesen verfluchten Brocken.«
    »Aber …«
    »Und der Mann, der die Kipper dirigiert hat, ist auch noch nicht gefunden worden, habt ihr nicht gesagt, dass er auch hier drunter sein muss?«
    »Ja, aber …«
    »Birgir begleitet euch. Behandelt meinen Dóri gut.«

    Árni trank einen Schluck von dem lauwarmen Kaffee-Whisky-Gemisch, ordnete die Stühle um den Tisch herum an, rollte die Wellpappe zusammen und brachte sie in den Keller. Bei dem Wetter verspürte er nicht die geringste Lust, das Zeug ins Auto zu tragen und damit zur Deponie zu fahren. Als Nächstes tauschte er Steve Harley mit Bob Marley aus, setzte sich mit seinem Kaffeebecher in einen Sessel und zündete sich eine Zigarette an.
    Ásta kam ins Wohnzimmer und trocknete sich die Hände an einem Küchentuch ab. »Sieht prima aus«, sagte sie und nickte mit dem Kopf in Richtung Esszimmergarnitur. »Bist du nicht zufrieden

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