Blutberg - Kriminalroman
di Tommasso: Ingenieur & Kontrahent seines Chefs (Ric. Val.). Beschwerde bei der ital. Zentrale?? Nicht der erste Clash mit Ric. Val.
Jorge Fonsecas: Arbeiter, war an seinem normalen Arbeitsplatz.
Gianluca Barei: Vizegeneraldirektor Impregilo, unerwarteter Inspektionsbesuch.
Johann Norling & Wolfgang Haase: externe Sachverständige, präsentieren Untersuchungsergebnisse. Ásmundur Arason, leitender Sicherheitsbeauftr. Misslungener Selbstmordversuch, wird kurz darauf getötet. Motiv?
Das Quietschen des Filzstifts auf der Kunststofftafel war derart unangenehm, dass alle erleichtert aufatmeten, als Stefán
die Kappe aufsetzte und wieder Platz nahm. Er hatte Tafel und Stift ausgiebig eingesetzt.
»So sieht es also aus«, sagte er. »Ásmundur ist so gut wie sicher ermordet worden, die anderen vielleicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es eine Verbindung gibt, obwohl wir keinerlei Beweise dafür an der Hand haben. Ich weiß nicht, worin diese Verbindung besteht, zumindest noch nicht, aber das wird sich herausstellen. Deswegen gehen wir das Ganze noch einmal durch. Zuerst war der Bergsturz, dabei sind sechs Menschen ums Leben gekommen, das siebte Opfer liegt noch auf der Intensivstation. Ich glaube, wir können ausschließen, dass sie alle unter den Geröllmassen landen sollten, dazu haben diese Leute schlichtweg einen viel zu unterschiedlichen Hintergrund. Zwischen Björn und Halldór kann man möglicherweise eine Verbindung herstellen und vielleicht auch zwischen di Tommasso und Barei, und das sollten wir uns nachher noch einmal genauer ansehen. Meiner Meinung nach können wir die drei Letzten, Barei, Norling und Haase, als mögliche Ziele abschreiben. Alles Außenstehende, die nur auf Besuch hier waren. Die Untersuchungsergebnisse von Norling und Haase liegen vor, deswegen konnte es kaum darum gehen, sie zum Schweigen zu bringen. Zu anderen Leuten hier gibt es, soweit wir wissen, keine Verbindung. Bei Barei bestehen natürlich Querverbindungen zu anderen Leuten von Impregilo, aber dieser Besuch scheint in erster Linie di Tommasso gegolten zu haben, und nichts deutet darauf hin, dass irgendjemand vorab gewusst hat, dass er an dieser Inspektionsfahrt teilnehmen wollte. Wir können also diese drei vergessen oder zumindest zurückstellen. Sehen wir uns die anderen der Reihe nach an, zuerst Björn. Was wissen wir noch über ihn?«
»Eine Frage noch, bevor wir weitermachen«, sagte Árni zögernd, »falls du nichts dagegen hast.«
»Ja?« Stefán sah Árni fragend an, und der richtete sich unwillkürlich auf seinem Stuhl auf.
»Also, ich habe überlegt - du sagst, dass niemand vorher davon gewusst hat, dass Barei an der Inspektionsfahrt teilnehmen würde. Und ich frage mich, ob überhaupt jemand gewusst hat, dass sie stattfinden sollte.«
»Und weiter?«
»Okay. Diese Typen Norling und Haase, die sind am Freitag hier eingetroffen. Sie hatten Besprechungen mit zehn, maximal fünfzehn Leuten. Alle diejenigen, mit denen wir uns unterhalten haben und die an diesen Besprechungen teilgenommen haben und wussten, dass diese Besichtigungsfahrt bevorstand, sind der einhelligen Meinung, dass das erst da am Freitagabend vereinbart wurde. Korrekt?«
»Korrekt«, sagte Stefán. »Und?«
»Und deswegen kapiere ich das nicht so richtig. Weshalb befassen wir uns so intensiv mit denen, die umgekommen sind? Nicht nur, dass die Leute erst sehr spät von der Inspektionsfahrt erfahren haben, sondern von denen wusste auch niemand, wo sie überhaupt hingehen sollte, geschweige denn, wann sie wo sein würden. Versteht ihr, das passt doch vorne und hinten nicht zusammen.«
Er blickte einen nach dem anderen an und glaubte ihren Mienen zu entnehmen, dass er getrost weitermachen konnte. »Also, selbst wenn wir annehmen, dass irgendjemand darauf getippt hat, dass sie irgendwann dort eintreffen würden, um sich diese Verwerfung oder wie das heißt anzusehen, ja, oder es vielleicht im Gespräch mit jemandem von diesen Typen, die kre … die umgekommen sind, erfahren hat, das Ganze ergibt trotzdem überhaupt keinen Sinn.« Er sah Stefán an. »Wie du selber am Sonntag gesagt hast, hätte es nichts gebracht, da oben herumzuspazieren und irgendwo Dynamit
hinzuschmeißen. Wenn es eine Explosion war, dann muss da jemand am Werk gewesen sein, der sich auf so etwas verstand, und er musste die Ladung so anbringen, dass der Grat wirklich herunterkrachte, nicht wahr, also entweder in einer Spalte oder einem gebohrten Loch oder was weiß ich. In
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