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Blutberg - Kriminalroman

Blutberg - Kriminalroman

Titel: Blutberg - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Tatsache ins Auge sehen, dass in dem Zeitraum zwischen der Entscheidung zu dieser Inspektionsfahrt und ihrer Durchführung weder Zeit noch Gelegenheit war, den Sprengstoff dort anzubringen.«
    Katrín musste Guðni zustimmen. »Die Sprengladung muss also schon dort gewesen sein, bevor die Fahrt beschlossen wurde, und demzufolge war der einzige Überlebende derjenige, der umgebracht werden sollte«, sagte sie. »Der Portugiese Fonsecas.«
    »Der im Übrigen der Einzige ist, über den wir so gut wie nichts wissen«, führte Árni den Gedanken weiter und sah Stefán entschuldigend an.
    »Aber weshalb zum Kuckuck sollte den jemand umbringen
wollen?«, fragte Steinþór zweifelnd, »einen ganz gewöhnlichen Arbeiter?«
    Stefán schüttelte den Kopf. »So etwas wie den ganz gewöhnlichen Arbeiter gibt es nicht. Wie Árni sagt, wir wissen nichts über ihn. Er könnte durchaus der Rädelsführer von etwas gewesen sein.« Er warf Guðni einen listigen Blick zu, froh, dass der Kerl schon fast wieder zu früherer Form auflief. »Mir dämmert, dass ich etwas in der Art am Sonntagabend im Hotel erwähnt habe, nämlich dass der Portugiese, weil er als Einziger mit Sicherheit stets an diesem Ort anzutreffen war, das wahrscheinlichste Opfer ist. Du hattest eine andere Theorie, wenn ich mich richtig erinnere. Bedeutet das, dass du die Mafia von der Liste der Verdächtigen gestrichen hast?«
    » Come on «, sagte Guðni und grinste breit, aber müde, »die Mafia macht doch nicht vor Portugiesen Halt, oder?«
     
    Birgir wunderte sich am meisten darüber, dass nichts von Halldórs Beständen ihn auch nur im Geringsten reizte. Der Geruch von Hasch stieg ihm in die Nase, direkt vor ihm lag ein Haufen von abgepackten Amphetamintüten und ein anderer mit Geldscheinbündeln. Unbegreiflicherweise ging ihm jegliche Lust zu kiffen oder zu koksen vollständig ab, und nicht einmal das Geld stellte eine Versuchung dar. Und noch weniger der Gedanke, das Zeug an sich zu nehmen und zu Geld zu machen.
    »Schaff mir das aus dem Haus«, sagte er. »Ich will nicht wieder in den Knast und schon gar nicht wegen Dope, das anderen gehört. Schaff das weg, und zwar sofort!«
    »Weshalb solltest du denn deshalb im Gefängnis landen, mein Junge?«, fragte Valdimar und sah Birgir verständnislos an. »Ich hab das doch hierher gebracht. Und wer sollte denn schon hier hereinkommen?«

    Birgir stand auf, holte eine Plastiktüte aus einer Schublade und begann, das Ganze hineinzupacken.
    »Wenn der Stoff hier bei mir gefunden wird, lande ich im Knast, egal, was du sagst. Einfach deshalb, weil ich ich bin, und du bist mein Vater. Selbstverständlich lügt er für seinen Sohn, denken die. Denen würde es keinen Augenblick einfallen, dir zu glauben. Würd ich an ihrer Stelle auch nicht tun.«
    »Aber wer sollte das hier finden? Wieso sollte jetzt irgendjemand kommen?«
    Birgir stopfte das letzte Notenbündel in die gelbe Plastiktüte und verknotete die Griffe, bevor er sie seinem Vater in den Schoß warf.
    »Weil ich ich bin«, wiederholte er, »weil ich das getan habe, was ich getan habe.« Er verschränkte die tätowierten Arme und lehnte sich gegen die Wand. »Als ich mein Telefon zurückbekam, habe ich gesehen, dass du den ganzen Tag angerufen hast. Was glaubst du, weshalb ich nicht geantwortet habe?«
    Valdimars Miene zeugte von immer größerer Verwirrung. »Als du dein Telefon zurückbekommen hast - ich verstehe nicht. Ja, ich habe versucht, dich anzurufen und geglaubt, dass du einfach nicht mit mir reden willst. Ich hatte mir schon richtig Sorgen deinetwegen gemacht und deine Mutter auch. Wo warst du denn, weshalb hast du nicht geantwortet? Was meinst du damit, als du dein Telefon zurückbekommen hast, ich verstehe das nicht …«
    »Nein«, sagte Birgir brüsk, »du verstehst nichts. Ich war den ganzen Tag eingesperrt. Ich und noch vierzig, fünfzig andere Leute. Sie haben uns die Telefone abgenommen, uns in die eiskalte Lagerhalle gesperrt und uns dort neun Stunden lang ohne etwas zu essen oder zu trinken festgehalten. Kannst du dir vorstellen, wie das war? Da drin ist nämlich gar nichts, keine Stühle, keine Bänke, nichts. Kein Klo. Das
war genau wie in diesem verdammten Guantanamo, nur viel kälter, und, wie gesagt, es gab noch nicht mal ein Klo. Und dann haben sie jeden Einzelnen fotografiert und uns anschließend sozusagen mit einem Tritt hinausbefördert. Keine Erklärung, keine Entschuldigung, nur mit dem Befehl, das Gelände nicht zu verlassen. Aber

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