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Blutberg - Kriminalroman

Blutberg - Kriminalroman

Titel: Blutberg - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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vergnügt. »Der Grund dafür, weshalb wir ihn gestern nicht erreichen konnten, ist nämlich der, dass er einer von den rund vierzig Männern war, die praktisch den ganzen Tag in der Lagerhalle eingesperrt waren, und man hatte ihm auch das Handy weggenommen. Diese Behandlung hat ihm gar nicht gefallen, und dagegen hat er formell Strafanzeige erstattet.« Stefán strahlte übers ganze Gesicht. »Ich habe ihm versprochen, dass wir der Sache selbstredend so bald wie möglich auf den Grund gehen werden. Eigentlich wollte er das im Namen sämtlicher Leidtragenden tun, aber wir mussten ihm bedauerlicherweise klarmachen, dass das nicht so läuft. Wir haben von ihm aber eine Liste mit den Namen von allen Leuten bekommen, die mit ihm dort waren.« Stefán tippte auf ein Blatt, das vor ihm auf dem Schreibtisch lag. »Und außerdem hochinteressante Informationen über einige von denen. Damit befassen wir uns aber erst später, zunächst mal zu euch. Wie fühlt ihr euch? Habt ihr schon gefrühstückt?«

    Schritte näherten sich und hielten genau vor der Tür inne. Lárus grinste schadenfroh, als er sah, wer sie öffnete.
    »Ihr habt also inzwischen gecheckt, wen ich angerufen habe?«, fragte er hämisch. Friðrik sah ihn ärgerlich an.
    »Weshalb hast du uns das nicht gleich gestern Abend gesagt?«
    Lárus setzte eine Unschuldsmiene auf. »Ich war mir nicht sicher, das Gedächtnis kann einen ja manchmal trügen. Und der Herr General sagte doch, dass ihr eure Arbeit geleistet hättet. Wem sollte ich denn glauben, ihm oder mir?«
    Friðrik fand das offensichtlich gar nicht witzig. »Haha«, sagte er, noch gereizter als zuvor. »Außerordentlich komisch.«
    »Ich bedanke mich, mein Herr«, erwiderte Lárus, trat auf den Gang hinaus und setzte sich in Bewegung. Friðrik blieb ihm dicht auf den Fersen. »Ich darf wohl damit rechnen, dass mir eine Entschuldigung per Post zugestellt wird?«
    »Wir brauchen uns für nichts zu entschuldigen«, erklärte Friðrik, »und du irrst dich gewaltig, wenn du glaubst, dass du so einfach deiner Wege gehen kannst. Aus diesem Haus lassen wir dich erst heraus, wenn du uns gesagt hast, wer deine Komplizen sind. Wahrscheinlich auch nicht, nachdem du das gesagt hast, auf jeden Fall nicht so bald.«
    Lárus hielt abrupt inne und sah Friðrik völlig perplex an. »Du meinst das wirklich ernst, nicht wahr?«, fragte er. »Ihr glaubt also wirklich allen Ernstes, dass ich irgendetwas damit zu tun habe? Wegen der Grünen Armee? Ihr glaubt tatsächlich, dass ich hier in Island eine Truppe von sprengwütigen Umweltterroristen mobilisiert habe?« Friðriks Antwort bestand darin, ihm die Hand auf die Schulter zu legen und ihn weiterzuschieben. Lárus fügte sich. Durch unzählige winklige Korridore wurde er zu einem Büro geführt, doch die ganze Zeit umspielte ein rätselhaftes Lächeln seine Lippen.

    »Hallo«, sagte er fröhlich, als er Leifur gegenüber auf einem Stuhl Platz genommen hatte. »Nett, dass wir uns wiedersehen. Sag mal, bist du jemals verliebt gewesen?«
     
    Als auch Steinþór und Auðunn wieder zu ihnen stießen, begaben sie sich in den Konferenzraum. Steinþór wirkte reichlich unausgeschlafen, versuchte aber, sich das nicht anmerken zu lassen. Auðunn war hingegen putzmunter, er fühlte sich anscheinend sehr wohl in diesen Höhenlagen.
    »Ja, Róbert hatte etliche interessante Aspekte beizutragen«, sagte Stefán, als sie sich auf ihre Plätze gesetzt hatten. »Darauf werden wir später eingehen, denn ich denke, wir sollten mit dem beginnen, was heute Nacht passiert ist, und wenn ich es richtig verstanden habe, war da so einiges. Katrín, du bist die Einzige von uns, die über alles informiert ist, am besten fängst du vielleicht einfach an?«
    Er blickte entschuldigend zu Steinþór hinüber, doch der winkte ab. Seinetwegen war das völlig in Ordnung. Katrín war voll in Form und begann, die Ereignisse der Nacht schnörkellos und systematisch zusammenzufassen. Árni fand das bewundernswert.
    »Aber warum zum Teufel hat er die Seite aufbewahrt?«, fragte Stefán, während er fasziniert auf das entwendete Blatt in der Plastiktüte starrte, die vor ihm lag. »Hat er sich dazu geäußert?«
    »Ja«, sagte Katrín, »er wollte sie der Witwe von Ásmundur aushändigen.«
    »Wie bitte?«
    »Das hat er jedenfalls gesagt. Er hat die Seite entwendet, um sich selbst und sein Unternehmen zu entlasten, aber er hat es nicht über sich gebracht, sie wegzuwerfen oder zu verbrennen. Er hielt es für

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