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Blutberg - Kriminalroman

Blutberg - Kriminalroman

Titel: Blutberg - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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viele Schuhe mit groben Sohlen und Stahlkappen. Nichtsdestotrotz müssen wir herausfinden, woher das Zeug kommt und wer es uns gebracht hat. Und warum. Da drin ist bestimmt fast eine Million in Geld, und das Rauschgift ist vermutlich mindestens noch mal so viel wert, wenn nicht mehr. Irgendwelche Vorschläge?«
    Steinþór räusperte sich. »Ich sage nicht, dass ich irgendwelche Anhaltspunkte habe, aber irgendwie beschleicht mich ein bestimmter Verdacht, ja.«

    Stefán hielt sein Grinsen mühelos zurück und lüftete die Brauen.
    »Und der ist?«, fragte er interessiert.
    »Und der ist«, erklärte Steinþór vorsichtig, »dass sich das Rauschgift bei Halldór befunden hat und dass sein Vater da am Werk gewesen ist.«
    »Wie kommst du denn darauf?«, fragte Guðni aus echter Neugier heraus. »Und wer ist sein Vater?«
    Steinþór sah ziemlich unsicher aus, beschloss aber, es darauf ankommen zu lassen und dieses Mal seiner Eingebung zu folgen. »Sein Vater heißt Valdimar, er arbeitet auch hier und …«
    »Und er hat die Brocken von dem Bergsturz weggeräumt«, warf Stefán ein, »zusammen mit seinem anderen Sohn, wenn ich mich richtig erinnere?«
    Steinþór nickte. »Ja. Die Bagger waren da in der Nähe, als es passierte, und Valdimar und Birgir waren auf dem Weg hinunter in die Schlucht, deswegen lag es natürlich nahe, dass sie das in Angriff nahmen. Dieser Halldór hat nicht bei seinem Vater gearbeitet, aber sie hatten selbstverständlich Verbindung zueinander. Ihr wisst, was ich meine, sie waren ja schließlich Vater und Sohn. Und wenn wir davon ausgehen, dass wir damit richtig liegen, dass Halldór hier Drogen in Umlauf gebracht hat, dann liegt vielleicht die Vermutung nahe, dass der Alte einen Verdacht gehabt oder vielleicht sogar etwas gewusst hat. Vielleicht sogar sehr genau gewusst hat, was sein Sohn da trieb, versteht ihr. Möglicherweise hat er auch versucht, ihn davon abzubringen, was weiß ich. Ihm ist das aber nicht gelungen, und nach dem Tod des Jungen geht er in seine Wohnung, stellt alles auf den Kopf, bis er das Zeug findet, und bringt es uns.«
    »Aber weshalb denn?«, fragte Guðni stur. »Warum zum Teufel hätte er das tun sollen? Und warum auf diese Weise?
Warum nicht einfach damit anspaziert kommen und uns die Tüte aushändigen?«
    »Um … um …« Steinþór stockte und suchte nach den richtigen Worten. »Um den Ruf seines Sohnes zu schützen, nehme ich an«, sagte er schließlich und war noch verlegener geworden. »Und um zu … Wie soll ich das ausdrücken? Um zu verhindern, dass ein Schatten auf sein Andenken fällt? Etwas in der Art.«
    Er erntete keine spöttischen Bemerkungen, nicht einmal von Guðni.
    »Könnte sein«, sagte Stefán, »könnte sogar sehr gut sein. Es würde zumindest erklären, weshalb der Betreffende das überhaupt bei uns abgeliefert hat, statt es an sich zu nehmen und zu Geld zu machen. Das wäre wahrscheinlich passiert, wenn sich jemand das Zeug geholt hätte, der mit Halldór unter einer Decke steckt. Wir warten aber vielleicht, bis Eydís mit ihren Ergebnissen kommt, bevor wir uns den armen Kerl vorknöpfen. Wie du gesagt hast, Steinþór, er hat ja schließlich einen Sohn verloren.« Er sah auf die Uhr und schnalzte mit der Zunge. »Wir müssen uns ranhalten, die Zeit läuft uns davon. Ich wollte noch etwas zu Róbert sagen …«
    Guðni prustete los. »Dieser schwule Wicht. Ein richtiger Zwerg.«
    »Ich wollte etwas zu Róbert sagen«, stöhnte Stefán. »Um es kurz zu machen, die Schlägerei mit di Tommasso, von der wir gehört haben, war weder Fiktion noch Klatsch. Róbert hat in seinem Job am meisten mit diesem Mann zu tun gehabt, wegen all dieser Querelen mit den Leih-Agenturen der Arbeiter, die so viel Wirbel in den Medien gemacht haben. Er war wie gesagt im Hinblick auf alle Tarifangelegenheiten der Verhandlungspartner von Impregilo. Und ja, er ist homosexuell, und darauf hat di Tommasso ständig in unschöner Weise angespielt. Nach dem, was Róbert gesagt hat, scheint er wohl ein
Zeitgenosse gewesen zu sein, der voller Vorurteile war, was allerdings auch auf viele andere zutrifft.« Bei diesen Worten sah er Guðni scharf an, doch der grinste bloß und zog einen Stumpen aus der Schachtel. »Es endete also damit, dass ihm der Kragen platzte«, fuhr Stefán fort, »ich meine Róbert. Er hat sich auf di Tommasso gestürzt, und das ist ihm ziemlich schlecht bekommen.«
    »Dem schwulen Wicht«, kicherte Guðni, und noch bevor Stefán ihn anknurren konnte,

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