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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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begann, seine Utensilien zu ordnen. »Tue ich wirklich«, schob ich hinterher. »Was, wenn er ernsthaft verletzt ist?«
    Al sah mich ruhig an. »Dann werde ich ihn richten – nachdem wir uns unterhalten haben und bevor ich ihn zu dir zurückschicke. Wir wollen doch nicht, dass Newt behauptet, ich hätte dich mit einem minderwertigen Aufpasser zurückgelassen. Er kommt in Ordnung. Setz dich. Außer, du willst meinen Namen behalten?
    Mein Herz machte einen Sprung und ich schob mich in Ceris Sessel. Ich fragte mich, ob ich gerade in ihre Fußstapfen trat und die nächsten tausend Jahre damit verbringen würde, zu glauben, dass dieses Ding in Samt und Spitze vor mir meine Welt war.

    Weil er mit dem Salzbeutel beschäftigt war, griff ich nach einer goldenen Kerze. Al schlug meine Hand zur Seite und ich starrte ihn böse an.
    »Du schaust zu«, sagte er, als ich meine schmerzende Hand unter den Arm schob. »Ich werde dir sagen, wenn ich dich brauche. Vorher tust du nichts.«
    »Prima«, sagte ich angespannt. Ich warf einen kurzen Blick auf Pierce, aber er hatte weiterhin die Augen geschlossen.
    Immer noch summend öffnete Al den kleinen schwarzen Beutel. Sein Handschuh verschwand und er holte eine Handvoll graue Körner hervor, mit denen er auf dem Schiefer zwischen uns ein ungefähr dreißig Zentimeter langes Möbiusband zog. Der raue Staub rieselte aus seiner Hand und sein Summen wurde zu einem feierlichen Gesang. Tief und tonal glitt der Klang in mein Stammhirn und sorgte dafür, dass ich mich gerader hinsetzte. Es war wie der Sprechgesang asiatischer Mönche, eine fremde Macht, mysteriös und seltsam. Obwohl nichts sich verändert hatte, wirkte Al völlig anders, wie er so vor mir saß und Worte aus seinem Mund drangen, die ich nicht verstand.
    »Das ist kein Salz«, sagte ich, als die letzten Krümel aus seiner Hand fielen und er ein weißes Tuch aus einer Tasche zog, um sie abzuwischen.
    »Ich werde kein Salz benutzen«, sagte er und warf das dreckige Tuch zu mir. »Wofür hältst du mich? Das ist Kremationsstaub. « Als Blick wurde abwesend. »Sie ist schreiend gestorben. Ich war zu dieser Zeit in ihr. Gott, ich konnte alles fühlen. Es war, als würde ich mit ihr sterben.«
    Was tue ich hier?
    Angewidert lehnte ich mich zurück und stieß zischend den Atem aus, als Al über seine Glyphe hinweggriff und seine Hand auf meine legte. Ich zog meine Hand zurück, aber er hielt mich fest und zwang sie auf den Tisch. Seine
Handschuhe waren immer noch verschwunden und seine Haut war dunkler, als ich gedacht hätte. Ein Kribbeln glitt von ihm zu mir, und ich entriss ihm meine Hand endgültig. Es sollte sich nicht so gut anfühlen.
    »Das ist Macht, Rachel«, sagte Al leise und sah mich durchdringend an. »Du hältst es nur für böse, weil du falsch erzogen wurdest. Du solltest deinen Instinkten folgen und es genießen. Gordian Nathanial Pierce tut es.« Seine Hand war wieder zurück auf seiner Seite des Tisches und ich erinnerte mich daran, dass ich auch atmen musste. »Gib mir die Pyramide.«
    Ich musste einfach die Stirn runzeln und starrte Al einen Moment lang nur an. Er wartete gelassen, sicher, dass ich über den Tisch greifen und sie ihm geben würde – obwohl er näher dran war als ich. Die Wirkung der Droge war völlig verschwunden und ich fühlte mich erschöpft. Als Blick glitt in einer stummen Drohung zu Pierce und ich griff nach der Pyramide. Ihn jetzt herauszufordern, würde Pierce nur noch mehr schaden.
    Als dicke Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als meine Finger sich um das warme Metall schlossen und an den eingravierten Figuren Halt fanden. Sie war schwerer, als sie aussah. Ich konnte das Gewicht in der Anspannung meiner Muskeln fühlen, aber ich zögerte, als ich auf die seltsamen Schriftzeichen sah, die auf meiner Kraftlinien-Pyramide fehlten. Das Metall war auch kein freundliches Kupfer, wie ich zuerst gedacht hatte, sondern etwas Dichteres, Dunkleres, das sich unter meinen Fingern anfühlte wie gesalzenes Eisen.
    Es war schwer zu erklären, und zögernd legte ich sie in Als wartend ausgestreckte Hand. Seine Handfläche war mit tiefen Linien überzogen, wo die meisten Leute nur wenige hatten. Ich hatte seine Handfläche noch nie gesehen,
und er legte die Stirn in Falten, als er sah, wie ich sie eingehend betrachtete.
    Al schloss seine Finger um die Pyramide und stellte sie in die Mitte der langgezogenen Acht, dort, wo die Staublinien sich kreuzten. Sein Gesang begann wieder und ich unterdrückte

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