Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
ein Schaudern. Mit seinen bloßen Fingern stellte Al die graue Kerze in die Schleife der Acht vor mir, und die goldene vor sich. Ich hörte die Worte ipse und alius zum Setzen der Kerzen aus seinem monotonen Gemurmel heraus.
    »Du machst es falsch«, sagte ich, und Als Gesang brach ab.
    »Ich mache es richtig – Schülerin«, sagte er, als er sich die nächste Handvoll Staub nahm.
    »Aber meine Aura ist golden«, protestierte ich. »Warum habe ich die graue Kerze?«
    »Weil ich es sage. Du bist grau, Rachel. Grauer als Nebel, und genauso dicht. Außerdem habe ich immer die goldene Kerze.«
    Das war kein Grund, und ich würde nicht zulassen, dass er das absichtlich in den Sand setzte.
    »Entzünde deine Kerze«, sagte Al. »In der Dose sind Anzünder. «
    Ich schaute zu der Dose mit dünnen Holzstreifen, dann zuckte ich zusammen, als er sich mein Handgelenk schnappte, meine Handfläche nach oben zwang und Staub hineinfallen ließ. Er fühlte sich lebendig an, schmierig und statisch aufgeladen. Um ihn möglichst schnell loszuwerden, ließ ich ihn um den Fuß der grauen Kerze rieseln und sprach das Wort ipse , um sie zu setzen. Dann grummelte ich, dass ich Gold sein sollte, nicht er.
    »Ipse« , echote Al und verspottete mich damit, dass ich meine Kerze mit demselben Wort gesetzt hatte wie er seine.
Seine Finger umfassten den kalten Docht, und als er sie auseinanderzog, brannte die Kerze. Mit einem schiefen Lächeln tat ich dasselbe, während ich wieder ipse flüsterte. Die Kerze mochte ja grau sein – was keine gute Wahl war –, aber ich hatte sie zweimal mit dem richtigen Wort gesetzt. Wenn der Zauber nicht funktionierte, wäre es nicht mein Fehler.
    »Wer hat dir beigebracht, Kerzen mit den Gedanken zu entzünden?«, fragte Al, wobei er wieder zu Pierce schaute.
    Der war immer noch bewusstlos und ich zuckte mit den Achseln. »Ceri«, sagte ich, aber mein Magen verkrampfte sich. Das musste funktionieren. Ich wollte, dass es passierte, und zwar jetzt!
    Al grunzte nur und balancierte das schmale Stück Rotholz auf der Pyramide aus. Es war eine kleine Erleichterung, dass zumindest dieser Punkt genauso war. Al stützte die Arme auf den Schiefertisch und lehnte sich über den Zauber, der jetzt bereit war für das Bezugsobjekt. Mit eifriger Miene gab er mir das Zeremonienmesser.
    »Kann ich das andere benutzen?«, fragte ich und starrte angewidert die gebogene Klinge und das Bild der nackten, gefolterten Frau auf dem Griff an, die an Händen und Füßen gefesselt war und den Mund zum Schrei aufgerissen hatte.
    »Nein.«
    Ich holte tief Luft. Tu es einfach , dachte ich und berührte mit der Klinge meine Fingerspitze.
    »Es gibt kein fast , wenn es um Magie geht«, sagte Al, und Adrenalin schoss in meine Adern, als er seine Hand um das Messer legte und es gegen meine Haut drückte. Ich zuckte zusammen und meine Hand war plötzlich warm und feucht, als ich sie zurückzog. Schmerz durchfuhr mich.
    »Verdammt, Al!«, schrie ich und starrte entsetzt auf meine blutige Handfläche, dann auf das Messer in meiner anderen Hand, blutverschmiert und glitzernd. Ich packte den
Griff fester. Verängstigt und wütend schaute ich Al an, aber seine Hand sah noch schlimmer aus. Als ich die Hand zurückgerissen hatte, hatte ich ihn tief geschnitten. Der Großteil des Blutes kam von ihm. Glaube ich.
    »Ich dachte, dein Blut wäre kein gutes Bezugsobjekt mehr«, sagte ich, und der Dämon fing meinen Blick auf, nachdem er interessiert untersucht hatte, durch welche Linien ich geschnitten hatte.
    »War es nicht – bis du es mit deiner kleinen Nummer auf null zurückgesetzt hast«, sagte er und hielt die Hand über sein Ende des ausbalancierten Holzstückes. »Jetzt ist alles fertig …«
    Mein Herz raste und meine Hand zitterte, als ich das Messer ablegte. Schwarze Magie. Mach es einfach. Bring es zu Ende . Ich zitterte innerlich, als ich meine blutende Hand über den Stab hielt. Nach einem leichten Druck mit dem Finger fing das Blut an zu tropfen. Al drückte seine Hand zusammen, bis ein dünnes Rinnsal aus seiner geballten Faust lief. Wie ich ließ er drei Tropfen auf das Stück Holz fallen, dann öffnete er seine blutige Hand wieder.
    Er gab ein zufriedenes Brummen von sich und der Geruch von verbranntem Bernstein vermischte sich mit dem von Rotholz und dem Holzfeuer. Fast fertig. »Bring es zu Ende«, sagte ich, dann zuckte ich zusammen, als er sich über den Tisch lehnte und mit seiner blutigen, klebrigen Hand mein Handgelenk packte und

Weitere Kostenlose Bücher