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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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mich halb aus dem Stuhl zog. »Was tust du?«, fragte ich verängstigt.
    »Entspann dich«, meinte Al und schmierte unser vermischtes Blut auf die letzte Kerze. »Sei lieber froh darüber, dass ich das hier nicht auf andere Art und Weise zelebrieren will.«
    Er meinte Sex, und ich entzog Al meine Hand, nur um festzustellen, dass er sie sofort wieder einfing und wieder
gegen die Kerze presste. »Versuch es, und du läufst eine Woche gebeugt.«
    »Eines Nachts, Krätzihexi, wirst du zu mir kommen«, sagte er nur. Er hielt mich immer noch mit ausgestrecktem Arm halb über den Tisch, als er lächelte und flüsterte: »Evulago.«
    Ich erstarrte. Mein Herz hämmerte in meiner Brust und das Wachs unter unseren Fingern wurde warm. Das war das Wort, das alles anstoßen würde, das Wort, das den Fluch erfasste und dazu brachte, zu wirken. Und durch meine Hand in seiner spürte ich ein Gefühl der Losgelöstheit, als wäre der Boden nicht mehr wirklich unter mir. Ich war mir nicht sicher, ob ich, wenn ich die Augen schloss, noch hier wäre, wenn ich sie wieder öffnete, oder verlorengehen würde in dem großen, flüsternden Raum des Kollektivs, in dem alle sprachen und niemand zuhörte. Aber dieses Mal, als Als Wort in meinem Kopf widerhallte, war es, als würde plötzlich jemand schweigen.
    Al schaute finster drein. »Du bist erkannt worden. Genau deswegen wollte ich das hier nicht tun.«
    Er ließ mich los und ich setzte mich langsam wieder. Sofort verschwanden das Gefühl des offenen Raums und der Schwindel. Nervös nahm ich mir das Tuch, das er mir vorher zugeworfen hatte, und wischte meine Hand so sauber, wie es möglich war, bevor ich das Tuch zum Verbrennen in den Herd warf. Ich würde nichts rumliegen lassen, an dem unser beider Blut hing.
    Während der Stoff in Flammen aufging, konnte ich fühlen, wie der Fluch sich in mir ausbreitete, in meine Knochen einsank und ein Teil von mir wurde. Mein Blick war verschwommen und mir wurde klar, dass ich Als Aura sah, unbefleckt und nicht beschmutzt von seinen tausend Jahren Jenseits-Ungleichgewicht. Ich schaute erstaunt auf
meine Aura, die auch sichtbar war, während wir den Fluch vollzogen. Als Aura war golden. Sie hatte zwar Spuren von Rot und Purpur, aber sie war golden, genauso wie meine. Genauso wie Trents.
    Der Dämon sah mein Entsetzen und lächelte. »Überrascht? «, fragte er leise und verführerisch. »Seltsam, wie es so läuft. Heißt allerdings nichts. Nicht wirklich.«
    »Geeee-nau«, sagte ich langsam, und mein Blick glitt zu dem hinter Al liegenden Pierce. Entweder war er immer noch bewusstlos, oder er tat nur so. Al musterte mich nachdenklich. Mir wurde kalt, als ich mich daran erinnerte, wie er meine Aura gekostet hatte, nachdem ich einen Zauber gewirkt hatte, mit dem man die Toten sehen konnte. »Können wir das jetzt fertig machen?«, fragte ich unruhig.
    Al nickte knapp, streckte den Arm aus und drehte den Stab einmal um hundertachtzig Grad. »Omnia mutantur« , sagte er fest.
    Alles ändert sich , dachte ich, dann blinzelte ich, als Al schauderte. Er schloss die Augen und atmete tief durch, als würde er in der Luft etwas schmecken. Ich hatte ihn noch nie mit geschlossenen Augen gesehen und bemerkte leichte Falten in den Augenwinkeln. »Ich nehme es an«, formten seine Lippen, ohne dass er einen Laut von sich gab. Ich erinnerte mich, wie das Ungleichgewicht mich getroffen hatte, nachdem ich den Fluch gewunden hatte. Es hatte höllisch wehgetan, bis ich den Schmutz akzeptiert hatte. Auf Al hatten keine Schmerzen gewartet – aber er hatte auch nicht versucht, den Schmutz zu vermeiden.
    Ich hatte Kopfweh, und nach einem schnellen Blick zu Pierce sagte ich: »Mein Mal?«
    Al öffnete die Augen und sein Gesicht war ausdruckslos. »Es ist weg«, sagte er schlicht, und Erregung packte mich.

    Ich schob meinen Stuhl zurück und zog an meinem Stiefel.
    »Ich habe gesagt, es ist weg«, meinte Al beleidigt.
    »Ich glaube dir.« Mit klopfendem Herzen zog ich mir den Stiefel aus. Dann zog ich die Socke herunter und drehte meine Fußsohle so weit wie möglich nach oben. Tränen traten mir in die Augen und zogen eine warme Spur über meine Wange. Der erhabene Kreis mit dem durchlaufenden Strich war verschwunden. Er war weg!
    Ich blinzelte heftig und lächelte. »Es ist weg«, jubelte ich und ließ meinen Fuß los. »Ich habe es geschafft!«
    »Bla bla bla«, erwiderte Al säuerlich. »Du hast den großen bösen Dämon überlistet. Gratulation. Ich kann nur das Gesicht

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