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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Jenks, leer und seiner Liebe beraubt. »Mein Wort stumm, obwohl ich weinen sollte. Gedämpft vom Tod können meine Flügel mich nicht hoch genug tragen, um dich zu finden. Ich fühle dich in mir. Ohne von meinem Schmerz zu wissen. Ohne zu ahnen, warum ich trauere.«
    Er sah mir in die Augen und darin schwammen ungeweinte Tränen. »Und warum ich alleine atme.«
    Ich trat von einem nackten Fuß auf den anderen. Ich war keine Dichterin. Ich hatte keine Worte. Tränen verschleierten meine Sicht, als wir dort standen und zusahen wie sein Leben verbrannte.
    Heute war ein härterer Tag gewesen als jeder, den ich bis jetzt durchlebt hatte. Ich hatte Jenks’ Kinder dabei beobachtet, wie sie zurückkehrten, eines nach dem anderen, während keines von ihnen wusste, warum sie zurückgezogen
wurden und wie sie reagieren sollten. Ich konnte mir vorstellen, was den einsamen Seelen normalerweise widerfuhr, die allein und schmerzerfüllt in die Welt geworfen wurden. Sie dabei zu beobachten, wie ihnen aufging, dass sie ihre Trauer mit den anderen teilen konnten, war gleichzeitig schmerzhaft und schön. Jenks war das verbindende Element, die Schwerkraft, die sie zurückzog. Selbst die Fairys, die inzwischen aus ihrem Gefängnis befreit worden waren, um nach Essen zu suchen, waren bedrückt.
    »Es tut mir leid, Jenks«, flüsterte ich, als die Flammen höher schlugen und mein Gesicht erhitzten. »Ich möchte, dass du im Schreibtisch wohnst.«
    Er holte tief Luft und bewegte einmal kurz die Flügel, die wie durchsichtiger Stoff auf seinem Rücken lagen. Ohne etwas zu sagen zog er seine Hand aus meiner und schaute zu, wie die Fairys den kühlen Abend zur Jagd auf Spinnen nutzten. Anscheinend waren ihre Flügel der Grund dafür, dass sie auf der Nahrungssuche den Garten zerstörten. Jetzt waren sie überrascht von ihrer neuen Geschicklichkeit und genossen es, in kleine Lücken klettern zu können. Und noch besser war, dass sie den Garten nicht beschädigten.
    »Nein, danke«, sagte Jenks mit leiser Stimme, während er in die Bäume starrte. »Ich könnte sowieso nicht im Baumstumpf leben.« Ein Lächeln väterlichen Stolzes umspielte kurz seine Lippen. »Den Kindern wird es gutgehen. Sie haben Hütten im ganzen Garten. Ich schlafe einfach in meinem Büro.«
    Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass er in dem Blumentopf am Rande des Gartens leben wollte, den er in ein Büro verwandelt hatte. Es juckte mich in den Fingern, ihn dazu zu drängen, den Trank zu nehmen, den Ceri angefertigt hatte, um kleine Dinge groß zu machen, aber noch erwähnte ich es nicht. Ich zitterte und Jenks wandte sich
mit hängenden Schultern vom Feuer ab. »Du solltest wieder groß werden. Es ist hier zu kalt für dich.«
    »Mir geht’s gut«, wehrte ich ab, obwohl es offensichtlich nicht stimmte.
    Als Jenks mir einen bedeutsamen Blick schenkte, nahm Pierce seinen Mantel ab und hängte ihn mir um die Schultern. Ich hätte protestiert, aber er war warm und roch gleichzeitig nach ihm und dem Garten. Ein Hauch von Rotholz stieg auf, als ich ihn um mich zog, und Jenks beäugte die Hexe. Zum ersten Mal lag noch etwas anderes außer Trauer in seinem Blick.
    »Du bist kleiner, als ich gedacht hätte, dass du in meiner Größe sein würdest«, meinte er trocken und schaute wieder zu seinem Heim, als sich ein Wehklagen erhob. Die Flammen hatten sich durch die Decke gefressen und der Wind wurde durch die Tunnel gesogen und heizte das Feuer noch an. Es klang, als würde das Holz selbst stöhnen, und es verursachte mir Gänsehaut. »Vielleicht sollte ich dich jetzt dafür schlagen, dass du Rachel zum Weinen bringen wirst.«
    »Ich werde sie nicht zum Weinen bringen«, sagte Pierce beleidigt.
    Jenks’ Flügel hoben sich leicht und färbten sich von der besseren Durchblutung und der Hitze rot. »Sicher wirst du das. Alle ihre Freunde tun das. Warum solltest du anders sein?«
    »Weil ich anders bin.«
    »Pierce ist nicht mein Freund.« Ich trat mit grimmiger Miene von einem Fuß auf den anderen und warf einen Blick zu Ivy, die gute zwei Meter vom brennenden Baumstumpf entfernt stand. Sie hatte die Zähne zusammengebissen und stand breitbeinig da, als wollte sie den Hexenzirkel geradezu herausfordern, uns noch einmal zu belästigen. Für alle
anderen sah es aus, als würden sie und Ceri Gartenabfälle verbrennen. Niemand würde bemerken, dass das eine Beerdigung war und Fairys durch den Garten verteilt waren wie, na ja, Fairys eben.
    »Vielleicht solltest du gehen«, sagte

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