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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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ich zu Pierce. »Die Sonne ist fast untergegangen. Al zu entkommen ist sowieso schon schwer, aber es ist wahrscheinlich unmöglich, wenn du zehn Zentimeter groß bist.«
    Pierce starrte mich finster an. »In all meinen lebenden Tagen habe ich noch keine Hexe gesehen, die so viel Angst davor hatte, von einem Dämonen gefangen zu werden. Al wird mich nicht belästigen. Ich passe auf dich auf. Er kann mich nicht anrühren, sonst wird Newt sich seinen … ähm. Egal«, stammelte er und lief rot an.
    Ich zog eine Grimasse und wandte mich wieder den Flammen zu. Ich fand es seltsam, dass Feuer immer gleich aussah, egal, wie groß ich gerade war. Hinter mir raschelte Stoff und ich wirbelte gerade noch rechtzeitig herum, um zu sehen, wie hinter mir ein Faden auf den Boden fiel. Es war Sidereal, und als er sich daran hinunterließ, spuckte Jenks abschätzig auf den Boden.
    Ein wenig subtiler trat Pierce näher zu mir. »Ich mag sie nicht«, sagte die Hexe und beäugte den viel größeren Fairy. Pierce und ich hatten Pixiegröße, was hieß, dass die Fairys ungefähr fünf Zentimeter größer waren als wir. Oder eher einen guten halben Meter, in Pixiemaßstäben.
    »Ja, ich auch nicht«, sagte ich und erinnerte mich an den Giftpfeil, den Pierce aus meinem Körper gebrannt hatte. Aber als Jenks sein Schwert lockerte, machte ich mir für einen Moment Sorgen. »Ruhig, Jenks«, murmelte ich, weil ich keine Wiederholung von heute Morgen wollte. »Lass uns hören, was er zu sagen hat.«
    Sidereal fand sein Gleichgewicht. Seine Miene war
schmerzerfüllt, als er seine Schultern rollte und seine schäbige Kleidung zurechtrückte. Er hatte die Lippen angewidert zurückgezogen, so dass man seine vampirartigen Zähne sah. Ehrlich, mit ihrem bleichen Teint, ihren langen Gesichtern und diesen Zähnen, die dafür geschaffen waren, Insekten zu essen, gehörten sie zu den unheimlichsten Inderlandern, die ich je gesehen hatte.
    »Ich würde dir dafür danken, dass du uns aus unserem Gefängnis gelassen hast, aber das würde Schwäche zeigen«, lispelte der Fairy um seine langen Zähne herum.
    »Ich würde mich für das Verbrennen eurer Flügel entschuldigen, aber das hätte denselben Effekt«, sagte ich und wünschte mir inständig, Jenks würde ein wenig zurückweichen. Aber ich konnte ihn verstehen. Sie hatten seine Frau getötet.
    »Du … Ich hätte dir die Kehle aufschlitzen sollen!«, schrie Jenks und seine Flügel verschwammen, als er abhob. »Ihr habt meine Matalina getötet!«
    Der Fairy fletschte wieder die Zähne, und für einen Moment wurde ich panisch. »Jenks, es ist mein Fehler, dass Matalina tot ist«, sagte ich. »Ich bin der Grund für ihren Angriff. Es tut mir leid! Könnte ich es nochmal machen …« Ich schloss für einen Moment die Augen und bemühte mich, nicht zu weinen. Verdammt, es war alles mein Fehler.
    Sofort wurde Jenks’ Gesicht bleich. »Das habe ich nicht gemeint.«
    »Aber es ist wahr«, sagte ich, ohne zu wissen, was ich hätte anders machen können – außer sie umzubringen. »Sie hätten niemals angegriffen, wenn es mich nicht gegeben hätte.«
    Pierce schob sich näher zu Jenks und schätzte vorsichtig die gespannte Atmosphäre zwischen Sidereal und dem
Pixie ab. »Jenks«, sagte er vorsichtig. »Kann ich dich für einen Moment alleine sprechen?«
    Jenks runzelte die Stirn, weil ihm offenbar bewusst war, das Pierce versuchte, sie zu trennen. Sein kantiges Gesicht war angespannt und seine Hand lag auf dem Knauf seines Schwertes. Sidereal fing an zu zischen und ich flehte Jenks mit den Augen an. Nicht mehr. Bitte, nicht noch mehr. Nicht heute.
    Abrupt wirbelte Jenks herum und ging mit gesenktem Kopf davon. Pierce legte einen Arm um seine Schultern und ging mit ihm. Leise redete er auf ihn ein. Unbehaglich wandte ich mich wieder Sidereal zu und war wieder davon überrascht, wie groß er war. Man stelle sich einen zwei Meter zehn großen, dürren Vampir in zerschlissener weißer Robe mit zwei Reihen scharfer Zähne vor, dann hatte man es ungefähr.
    Sidereal beobachtete, wie Jenks’ Heim verbrannte, und Verwirrung zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. »Ich hätte nie vermutet, dass er sein Haus verbrennt. Vielleicht können Pixies doch zivilisiert sein.«
    Wut sammelte sich tief in mir. Jenks verbrannte nicht sein Haus, er verbrannte seine Vergangenheit.
    Ich räusperte mich und Sidereal sah mich an. Seine dunklen Augen reflektierten das Feuer und wurden rot wie die eines Dämons, nur mit runden Pupillen.

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