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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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sagte er, und mit einem Flügelklappern war er verschwunden.
    Ich blinzelte hart und schaute auf die verschlossene Katzentür. Wo ist Rex?
    Die Stufen wackelten und ich stolperte, als Ivy nach oben getrampelt kam. »Du verwandelst dich?«, fragte sie leise, aber bevor ich antworten konnte, öffnete sie sowohl das Fliegengitter als auch die Tür.
    Ein überschwängliches Johlen ließ mich nach oben schauen, gerade als Jenks mit Pierce in seinen Armen vorbeischoss.
    »Das sieht man auch nicht jeden Tag«, murmelte Ivy, als
sie in den Flur verschwanden – wahrscheinlich Richtung Badezimmer, wo Ivy seine Kleidung hingelegt hatte.
    Meine Küche wirkte aus meinem neuen Blickwinkel ehrfurchtgebietend. Ivy blieb hinter mir, als ich an der Wand entlang zu meinem Zimmer lief. »Ich habe alles unter Kontrolle!«, brüllte ich, und sie schaute auf mich herunter.
    »Ich habe Rex aus den Augen verloren«, sagte sie, ohne mich zu hören, aber meine wedelnden Arme waren wahrscheinlich klar genug.
    »Oh.« Angemessen bedrückt wartete ich auf dem angeschlagenen Boden, während sie die Tür aufschob und kurz nach Katzen suchte. »Ähm, sie ist unter dem Bett!«, schrie ich, als ich neben dem Laptop, den Ivy mir letzten Sommer geschenkt hatte, ein Paar gelbe Augen entdeckte.
    Ivy hörte mich nicht, da sie gerade im Schrank steckte, und Panik erfüllte mich, als die Katze aufstand und auf mich zukam. »Non sum qualis eram!« , schrie ich.
    Ich drehte mich von innen nach außen und suchte nach etwas, um mich abzustützen. Schwindel überwältigte mich und ich murmelte bereits: »Ich nehme den Schmutz, ich nehme ihn an«, bevor auch nur ein Hauch davon mich berühren konnte. Anders als der Verwandlungszauber der Erdmagie tat ein Dämonenfluch nicht weh – außer man widersetzte sich dem Schmutz. Vor meinen Augen tanzten übelkeiterregende Wirbel und ich holte langsam Luft, weil meine Lungen nach Sauerstoff schrien.
    »Okay?«, fragte Ivy besorgt direkt neben mir.
    Ich blinzelte und stellte fest, dass sie mich am Arm gepackt hatte und aufrecht hielt. Rex saß zu meinen Füßen und ihr Schwanz peitschte verwirrt hin und her. Ich war splitterfasernackt und haarig wie ein Orang-Utan. »Oh, Scheiße«, murmelte ich, als ich mir ein Kissen schnappte
und es mir vor den Körper hielt. Von der Katze gefressen. Würde das dem Hexenzirkel nicht gefallen?
    Ivy grinste. Ihre Augen waren schwarz von den Gefühlen, die ich ausstrahlte. »Willkommen zurück«, sagte sie trocken, ließ mich los und schlenderte aus der Tür. Ich hörte ein Seufzen und dann einen dumpfen Aufprall, als sie direkt neben meiner Tür den Kopf an die Wand lehnte. Als ich ging, um die Tür zu schließen – die sie offen gelassen hatte –, streckte Ivy eine Hand aus. »Ich will mit dir reden«, sagte sie leise.
    Ich zögerte, dann warf ich das Kissen zurück aufs Bett, zog die obere Schublade auf und holte eine leuchtend rote Unterhose hervor. Yeah. Rot wäre heute genau richtig. Rex sprang auf mein Bett und verlangte maunzend nach Aufmerksamkeit, aber ich konnte mich noch nicht dazu durchringen, sie zu berühren. Ein sanftes Bong aus dem Kirchturm verriet mir, dass die Sonne untergegangen war. Bis hatte sich angewöhnt, einmal gegen die Glocke zu schlagen, wenn er aufwachte. Plötzlich fiel mir wieder ein, dass ich meinen eigenen Beschwörungsnamen zurückhatte, und ich lächelte. Jetzt konnte ich im Bademantel rumhängen oder duschen oder mich vielleicht sogar rasieren, ohne Angst haben zu müssen, dass ich weggerissen wurde. Langsam verblasste mein Lächeln. Ich würde mich wegen Al nicht schlecht fühlen. Auf keinen Fall.
    »Kann ich schon reinkommen?«, fragte Ivy.
    Ich zog ein rotes Hemdchen über den Kopf, passend zur Unterhose. »Ich bin nicht angezogen.«
    Das Klicken meiner Tür, die ins Schloss fiel, ließ mich herumwirbeln. »Ich habe gesagt, ich bin nicht angezogen!«, rief ich, als ich sah, dass Ivy sich von innen dagegenlehnte, ihre Augen gleichmäßig braun, aber mit grimmigem Gesicht.

    »Ich, ähm, habe Pierce im Internet recherchiert«, sagte sie, und mein Ärger verwandelte sich in Sorge.
    Oh. Ich wich ihrem Blick aus und suchte stattdessen in der nächsten Schublade nach einem Paar Socken. Meine Füße, die noch vor kurzem kalt und dreckig gewesen waren, waren sauber. Meine Narben waren wieder verschwunden. Mal abgesehen von der Haarsache waren Dämonenflüche besser als eine Dusche. Ich musterte im Spiegel über der Kommode mein verknotetes Haar. Fast.

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