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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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»Stell mich auf die Probe.«
    Er schaute mich an, zögerte, dann lächelte er. »Ich kann nicht uneingeladen die Realitäten wechseln, aber du schon«, sagte Al, stand auf und schnappte sich sein Jackett von der Sessellehne. »Wir brauchen etwas aus meiner Küche. Dauert nur einen Moment.
    Oh Gott. Was mache ich hier? , dachte ich, aber Als Gedanken hatten meine bereits umschlungen und wir sprangen.

28
    Ich öffnete die Augen, als wir wieder Körper hatten, oder zumindest ging ich davon aus, dass sie offen waren. Es roch nach Holzrauch, verbranntem Bernstein und Ozon, alles typisch für Als Küche. Ich hörte, wie mein Fuß über Stein glitt, als ich ihn bewegte, aber es war stockfinster, und das Echo von zwei atmenden Personen wurde begleitet von einem säureartigen Geruch.
    »Al?«, fragte ich, und sein Grummeln neben mir trug wenig zu meiner Beruhigung bei.
    »Einen Moment«, sagte er großartig, dann zuckte ich zusammen, als ich ein Scheppern hörte. »Eitriger Dreck!«, fluchte der Dämon, und ich wünschte mir, ich könnte wie Pierce mit meinen Gedanken Licht machen. Aber der Zauber, den ich kannte, war ein Fluch, und ich brauchte dafür jede Menge Zeug und eine Ewigkeit.
    Al allerdings konnte es, und als einen Meter vor uns eine kleine, graue Lichtkugel erschien, konnte ich sehen, dass der Dämon sich neben den Resten des Schiefertisches, der vor dem Herd gestanden hatte, das Schienbein rieb. Wieso er jetzt hier lag, war eine andere Frage.
    Als er meine hochgezogenen Augenbrauen sah, strich Al sich die Kleidung glatt. Ich wollte etwas sagen, zögerte dann aber und starrte mit offenem Mund auf das Chaos in dem sonst so ordentlichen Raum. Als Licht war nicht hell,
aber die Schäden waren offensichtlich. Ein Schrank war nur noch eine verbrannte Ruine, die Bücher überzogen von einem brauen Schleim. Brandmale reichten bis an die Decke. Feuerholz lag zwischen den Teilen des Schiefertisches auf dem Boden verteilt. Der Wandteppich mit den schattigen Figuren darauf, die sich bewegten, wenn man gerade nicht hinsah, lag in einer Ecke, und die Wand, die er sonst verborgen hatte, war nackt. Der Stein war gebogen, als hätte etwas die Wand in dem Versuch, rein- oder rauszukommen, geschmolzen, aber ich hätte darauf gewettet, dass dieser Schaden alt war und nicht von Pierce stammte.
    In der runden Feuerstelle fehlte ein riesiger Stein, und ich durchsuchte das Chaos, bis ich ihn neben Als größtem, jetzt verbogenem, Zauberkessel fand. Darüber hing dunkel der Kerzenleuchter. Die Kerzen waren geschmolzen und das Wachs hatte die dunklen Kissen auf der Steinbank um die Feuerstelle völlig ruiniert.
    »Pierce hat das getan?«, hauchte ich, während Al versuchte, eine Schublade aufzureißen. Das verbrannte Holz gab keinen Zentimeter nach.
    »Adaperire!« , schrie er, und meine Hände schossen zu meinem Reißverschluss und zogen ihn wieder hoch, als jede Tür, jeder Schrank und jede Kiste plötzlich aufsprang.
    »Dein Freund ist eine Nervensäge«, sagte er peinlich berührt, als er drei schwarze Kerzen aus einer Schublade nahm.
    »Er ist nicht mein Freund.« Vorsichtig berührte ich den Schleim auf den Büchern, nur um festzustellen, dass er sich, wie Jenks’ Staub, einfach löste. Er rollte sich zu einem Ball zusammen und fiel auf den Boden. Überall, wo der Schleim war, hatte es nicht gebrannt. Offensichtlich hatte Al ihn eingesetzt, um seine kostbare Zauberbuch-Bibliothek zu schützen.

    Al schaute auf den leeren Kaminsims, wo früher die Kerzenständer gestanden hatten, und sein Gesicht wurde noch angespannter. »Rachel, wärst du so nett und würdest schauen, ob du die Leuchter finden kannst? Ich glaube, sie sind beim Wandteppich. Da stand er zumindest, als ich sie auf ihn geworfen habe.«
    Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen, als ich durch den Raum ging. Kein Wunder, dass Al sauer gewesen war.
    »Meine zerstörte Küche ist überhaupt nicht witzig«, sagte der Dämon, als ich mit einem Fuß den Wandteppich anhob und nach den Kerzenständern Ausschau hielt. Ich wollte den öligen Stoff nicht berühren, der eine geschmolzene Wand verdeckt hatte.
    Schließlich fand ich einen und hob mit einem Stück Feuerholz den Teppich an. Ich schauderte, als die Farben sich verschoben, um sich auf der Unterseite zu verstecken. Ich wollte da nicht druntergreifen, also schlug ich ihn um.
    »Hab sie«, sagte ich und atmete leichter, als ich wieder durch den zerstörten Raum ging. Al hatte unsere Stühle wieder dorthin gestellt,

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