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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Realität eine Kraftlinie benutzte. Ich riss die Augen auf, als das Stück Papier in Als weißen Handschuhen in Flammen aufging. »Du kannst das nur einmal machen?«, fragte ich überrascht, als er den Rauch einatmete und dabei entzückt die Augen schloss. Dann nahm meine Angst zu, als mir aufging, dass das Papier nicht verbrannte.
    »Es ist kein echtes Feuer«, sagte Al, dann schubste er mich. »Los!«
    »Hey!«, schrie ich protestierend, aber meine Lungen pressten sich zusammen und die Linie nahm mich auf. Mit fast absurder Schnelligkeit materialisierte ich mich wieder in einem dunklen Raum mit niedriger Decke. Es war muffig und das einzige Licht kam von einem Stapel Elektrogeräte. Ich roch alte Socken und verbrauchte Luft. Die Wände bestanden aus gestrichenen Betonsteinen und in der Luft hing auch Moderdampf. Ein hässlicher brauner Teppich lag über etwas, das sich anfühlte wie noch mehr Beton. Regale aus Metall und Holz bildeten deckenhohe Gänge und jedes Regal war gefüllt mit Holzkisten, die mit Draht zugehalten wurden.
    Oh. Mein. Gott. Bin ich im Keller von Nicks Mutter? Aber dann entschied ich, dass es wahrscheinlich eher einer von den Bio-Schutzkellern war, die während des Wandels angelegt worden waren, mit gefilterter Luft und Wasser in Flaschen.
    »Al, ich beschwöre dich«, formte ich mit den Lippen, und nach dieser formlosen Einladung fühlte ich, wie er sich neben mir materialisierte. Er gab ein tiefes Knurren
von sich, eine Mischung aus Freude und Befriedigung. Ich wusste, was er fühlte, und ich verfluchte mich selbst. Es war der Nervenkitzel, nicht wissen zu können, ob er mir vertrauen konnte oder nicht.
    »Bist du dir sicher, dass es hier ist«?, hauchte ich und fühlte mich neben Al klein.
    Al hob eine Hand und zeigte mit einem Finger auf eine zusammengerollte Gestalt, die auf einem Feldbett schlief. »Los, Krätzihexi«, hauchte er mir ins Ohr, und das brennende Gefühl in mir verstärkte sich. »Lass mich sehen, wie du deine erste Beute schlägst.«
    Ich wusste, dass er das nur metaphorisch meinte, aber ich musste unwillkürlich an eine von Jenks’ Naturdokus denken, in der eine Löwin eine Beute nur verwundet hatte, damit ihre Jungen lernen konnten, sie zu erlegen. Ich biss die Zähne zusammen und drängte den Gedanken zurück. Nick hatte gelogen und versucht, mich hinters Licht zu führen, so dass ich im Gefängnis gelandet wäre, nachdem ich seinen Arsch vor gewaltbereiten Werwölfen gerettet hatte. Ich schuldete ihm überhaupt nichts, nicht einmal Respekt. Und es war ja nicht so, als würde ich ihn ins Jenseits zerren.
    Ich schlich vorwärts. Auf dem alten Teppich erzeugten meine Turnschuhe keinerlei Geräusch. Nick schnarchte. Ich hielt an, als er tief durchatmete und dann die Augen öffnete. Er bewegte sich nicht und starrte an die Decke. »Scheiße«, hauchte er, und mir ging auf, dass der Gestank von verbranntem Bernstein uns verraten hatte.
    Ich setzte mich in Bewegung und sprang auf ihn zu, so dass ich auf seiner Pritsche landete und ihn unten hielt. Es wäre leicht für ihn gewesen, mich abzuwerfen, aber das tat er nicht. Er starrte mich nur mit weit aufgerissenen Augen an. »Hi, Nic-k«, sagte ich und betonte das k hart. »Wie läuft’s so, Kumpel?«

    Versteckt unter der Decke fühlte ich, wie seine Hände sich bewegten. Wahrscheinlich angelte er nach irgendwas. »Du«, sagte er, und seine Augen schossen über mich hinweg zu Al.
    »Ich«, knurrte ich und verlagerte mein Gewicht, damit seine Hand das Kissen nicht erreichen konnte. »Das ist Al, und du bist natürlich die Ratte.« Ich lehnte mich weiter vor, so dass mein Gesicht nur noch Zentimeter von seinem entfernt war. »Ist das nicht nett, wir alle hier so zusammen? Tu mir einen Gefallen. Steh nicht auf. Bleib da einfach sitzen und hör zu; vielleicht kann ich Al dann davon überzeugen, dass er nicht alles aus deinem Rattenloch hier klaut.«
    »Du Flittchen!«, schleuderte Nick mir entgegen. »Du hast es schon wieder getan! Du hast einen Dämon zu mir nach Hause gebracht!«
    Ich verzog das Gesicht. »Ja, aber dieses Mal habe ich es absichtlich getan.«
    Ich konnte Al ›Tiptoe through the Tulips‹ summen hören, unterlegt von leisem Brummen, wann immer er etwas Bekanntes aus den Kisten hinter mir zog. Ich hatte Nicks Apartment gesehen. Was er hier in seinem letzten Schlupfloch versteckte, war wahrscheinlich unbezahlbar.
    »Wie hast du mich gefunden?«, fragte er wütend.
    Ich schob ihm die Haare aus der Stirn, um mit

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