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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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kam.
    »Danke«, sagte ich säuerlich, als er sich in den Stuhl sinken ließ, um zu telefonieren. Wie zur Hölle sollte ich Jenks das zurückzahlen? In letzter Zeit hatte ich mich hauptsächlich mit meiner Hälfte vom Verkauf des Hauses meiner Mutter über Wasser gehalten, aber das Geld wollte ich nicht antasten, um Kaution zu zahlen. Robbies Hälfte war in seine anstehende Hochzeit geflossen, und von meiner lebte ich. Das war kaum die Unabhängigkeitserklärung, die ich eigentlich wollte, aber die Geschäfte würden schon wieder anziehen. Das taten sie im Frühling immer.
    »Wer?«, fragte Glenn ungläubig ins Telefon, und dann schauten Glenn und ich zur Tür, weil jemand klopfte.
    »Trent Kalamack«, sagte die weibliche Stimme im Telefon und benannte so die adrette Gestalt im Zweitausend-Dollar-Anzug, deren Silhouette sich im Türrahmen abzeichnete. Weltmännisch und selbstsicher lächelte er, als er die Ehrfurcht in der Stimme der Frau hörte.
    »Das nächste Mal rufen Sie bitte an, bevor Sie jemanden hochschicken«, sagte Glenn, als er bereits aufstand.
    »Aber es ist Trent Kalamack!«, sagte die Stimme, woraufhin Glenn einfach auflegte.
    Ich atmete mit einem halben Stöhnen aus. Trent Kalamack. Der obszön erfolgreiche, lächelnde Geschäftsmann,
skrupellose Bio- und Straßendrogenlord, Elf im Untergrund und schreckliche Nervtöter Trent Kalamack. Genau rechtzeitig. »Warum tauchst du immer nur auf, wenn ich Geld brauche?« Ich setzte mich aufrechter hin. Aufstehen würde ich nicht, außer um ihn zu schlagen.
    Trent lächelte immer noch, aber die leichte Sorge, die in seinen Augen stand, machte mich nervös. Trent war nicht besonders groß, aber seine Haltung sorgte dafür, dass man ihn bemerkte – als ob sein feines, fast weißes Haar, das teuflisch selbstsichere Lächeln und sein fantastischer Körper, den er dem Reiten seiner preisgekrönten Pferde verdankte, nicht ausreichen würde. All das konnte ich ignorieren – größtenteils jedenfalls –, aber seine Stimme … seine wunderschöne Stimme, tief und voll … Das war schwerer – und ich hasste es, dass ich sie liebte.
    Trent war Cincinnatis begehrtester Junggeselle und meinetwegen noch Single. Dafür hatte er mir in einem seltsamen Moment der Ehrlichkeit gedankt, als wir dachten, wir würden in der Gefängniszelle eines Dämons sterben. Ich fragte mich immer noch, warum ich mir die Mühe gemacht hatte, seinen Elfenarsch zu retten. Fehlgeleitetes Verantwortungsgefühl vielleicht? Dass ich ihm das Leben gerettet hatte, schien ihm nichts zu bedeuten, nachdem er versucht hatte, mir den Schädel an einem Grabstein einzuschlagen, kaum dass wir drei Sekunden zurück und in Sicherheit waren.
    Anscheinend hatte ich das Recht auf Leben damit erworben, dass ich ihm geholfen hatte, eine uralte Probe Elfen-DNA von den Dämonen zu stehlen, mit der er das Genom seiner Spezies reparieren konnte. Aber ich war mir sicher, dass er immer noch sauer war, weil ich seine Pläne zur Wiederwahl in den Stadtrat durchkreuzt hatte, indem ich seine Hochzeit gesprengt hatte. Mein Magen verkrampfte
sich und ich verzog das Gesicht, als ich ihn ansah.
    Wo früher einmal nur Irritation in Trents grünen Augen gewesen war, sah ich jetzt auch Befriedigung, als er Glenns ausgestreckte Hand ergriff. Mein Puls raste – er hatte mich Dämon genannt und versucht, mich umzubringen. Das war ich nicht. Ich war eine Hexe. Aber es war etwas dran – meine Kinder würden Dämonen werden.
    »Mr. Kalamack«, sagte Glenn und versteckte gekonnt seine Nervosität. »Es ist mir ein Vergnügen.«
    Trent wiederum verbarg jegliche Gefühlsregung, nur seine Augen verengten sich kurz. »Schön, Sie mal wieder zu sehen, Detective«, sagte er. »Ich will hoffen, dass Ms. Morgan sich heute Abend benimmt?«
    Glenns Lächeln erlosch; ihm war offensichtlich unwohl zumute. »Was kann ich für Sie tun, Sir?«
    Trent zögerte keinen Augenblick. »Ich habe etwas, das Ms. Morgan unterschreiben soll. Ich habe gehört, dass sie hier ist, und ich war gerade in der Gegend.«
    Er drehte sich erwartungsvoll zu mir um, und abrupt stoppte ich das Wippen meines Fußes. Ich wusste nicht, was mich mehr beunruhigte: dass Trent wollte, dass ich etwas unterschrieb, oder dass er gewusst hatte, wo er mich finden konnte. War meine Einkaufstour bereits in den Nachrichten?
    Müde legte ich meine Hand über einen besonders großen Erdbeerfleck auf meinem Knie. »Was willst du, Trent?«, fragte ich geradeheraus.
    Trent musterte mich

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