Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
schon viel wacher.
    »Ihr geht es gut«, beruhigte er mich, und sein Leuchten verblasste etwas, als er aufhörte, die Flügel zu bewegen. »Der Hexenzirkel hat einen Späher nach dir ausgeschickt und Rynn lässt sie zu ihrer eigenen Sicherheit nicht raus. Sie ist ja so sauer.«
    »Das kann ich mir vorstellen.« Ich starrte an die Decke, als Pierce, der jetzt zumindest ein dünnes Hemd und Hosen trug, sich seinen Hut schnappte und ans andere Ende krabbelte. Gut, dass ich den Elfenporno behalten hatte. Es würde allerdings schwierig werden, die Sache ohne Ivy zu Ende zu bringen. Wir würden unsere Pläne ändern müssen.
    Pierce löste den Riegel an der Falltür und öffnete die Luke, wobei er sie nur vorsichtig zur Seite schob, damit das Moos nicht beschädigt wurde. Sonne und Geräusche drangen herein und waren fast schockierend nach der langen Stille. Vögel zwitscherten und Sonnenstrahlen erhellten den Erdboden. Ich musste hier raus. Die frische Luft zeigte, wie schlimm es hier unten war.
    Pierce stand unter der Öffnung auf und verdunkelte sie, bis er hinauskletterte und die Sonne wieder einfallen konnte.
    »Mach dir keine Sorgen, Rache«, sagte Jenks, als ich mich bereitmachte, mich in Bewegung zu setzen. »Ein Erdloch macht einen einfach zum Tier. Jedes Mal, wenn ich Matalina allein in einem der hinteren Tunnel erwischt habe …« Er zögerte, senkte den Kopf und seine Flügel standen still. »Tinks Titten, ich vermisse sie.«
    Ich konnte ihn nur traurig anlächeln, aber ich wünschte mir, ich könnte ihn in den Arm nehmen. Ich war überrascht,
dass er bereits über sie sprach. Vielleicht war die Pixiepsyche so, weil ihr Leben schnell und heftig war.
    Jenks schoss nach draußen, als ich mich in die Decke wickelte und zur Öffnung krabbelte. Steif stand ich auf und blinzelte in die Sonne, während ich die frische Luft genoss und die Tatsache, aufrecht stehen zu können. Pierce stand unter einer großen Eiche und vollführte eine Art Achtzehntes-Jahrhundert-Gymnastik, die steif aussah und ungefähr so effektiv wirkte wie Toast. Aber es hatte einen gewissen Charme, ihn in seiner Unterwäsche zu sehen. In der Nähe plätscherte der Fluss. Jenks brummte neben mir, und mit einem Blick zu Pierce flüsterte ich: »Vertreib ihn nicht. Er ist ein netter Kerl.«
    »Yeah, yeah, yeah.« Jenks landete auf einem Farnblatt und wirkte, als würde er dorthin gehören. Die Sonne beschien sein leuchtend rotes Stirnband. »Hat er dich zum Funkeln gebracht, bevor oder nachdem er dir seine Lügen erzählt hat?«
    »Zum Funkeln bringen« war netter als »anstechen« oder »bumsen« oder »irrer Affensex«, und ich lächelte. »Danach. Nicht, dass es dich etwas anginge.« Jenks ließ die Flügel hängen und ich fügte hinzu: »Ich weiß, dass er schwarze Magie einsetzt. Ich auch. Ich mag ihn, auch wenn er eine Nervensäge ist, und er sorgt dafür, dass ich mir weniger böse vorkomme, okay? Ich werde nicht dämlich sein. Ich weiß, dass es nicht für immer ist.« Meine Gedanken wanderten zu Kisten und ich wurde ernst.
    Der Pixie sagte nichts, sondern blickte nur traurig drein, als Pierce sich näherte. Er wirkte verjüngt und etwas weniger zerknittert. Galant streckte er mir eine Hand entgegen, und mit seiner Hilfe kletterte ich aus dem Loch. Meine nackten Füße berührten das Moos, und es war, als wäre ich neugeboren und endlich wieder von Hoffnung erfüllt.

    »Danke«, flüsterte ich und meinte ungefähr sechs Dutzend Dinge. Danke für letzte Nacht; danke, dass du denkst, ich wäre es wert, sich für mich zu opfern; danke, dass du mich festgehalten hast, als die Hunde kamen; für die Hoffnung, die du mir gegeben hast; dafür, dass du nicht gegangen bist …
    Er ließ meine Hand los. »Gern geschehen. Du bist ein schöner Anblick in der Morgensonne, Rachel.«
    Ich legte eine Hand an den Kopf, weil ich genau wusste, dass meine Haare verknotet waren und ich nach Fluss und Erde stank. »Ich muss furchtbar aussehen.«
    »Du bist prachtvoll«, sagte er, und seine blauen Augen leuchteten. »Die Sonne erhellt dein Haar, und es verteilt sich sehr vorteilhaft in alle Richtungen.«
    »Genau«, unterbrach uns Jenks. »Rachel sieht nach dem Bumsen immer toll aus. Das ist die einzige Zeit, wo sie sich entspannt.«
    Ich ignorierte ihn und zitterte, als eine Brise die Blätter bewegte. Es sah aus, als wäre es ungefähr neun Uhr. Wir hatten nicht viel Zeit, und ich stand fast nackt im Wald, Meilen von Cincinnati entfernt und ohne fahrbaren

Weitere Kostenlose Bücher