Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
sich gegen den Türrahmen fallen. »Sicher, aber wenn ich einfach verschwinde,
wer sollte schon protestieren? Hast du dich je gefragt, warum Hexen im Allgemeinen so wenig Ärger machen? Wir überwachen uns selbst, genau wie die Tiermenschen und die Vampire. Wir verstecken uns schon seit langer Zeit, Glenn. Die I. S. verhaftet nur diejenigen, die dumm genug sind, sich fangen zu lassen.« Aufgrund relativ normaler Vergehen wie Diebstahl, Raub oder Mord wurde man verhaftet – Dinge, mit denen Menschen umgehen konnten. Es schien ironisch, dass ich einmal Geld dafür bekommen hatte, die Dummen zu fangen.
    Jetzt war ich vollkommen deprimiert und Jenks hob ab, wobei seine Flügel laut klapperten. »Rache, wir haben schon öfter Entführungsschutz gemacht. Das Wetter ist warm genug, um Pixie-Wachposten aufzustellen, und wir haben jetzt auch noch Bis. Sie wollen dich lebendig, richtig?«
    »Für den Anfang, ja«, sagte ich hoffnungslos. Seitdem ich bei der I. S. gekündigt hatte, hatte ich kaum etwas anderes getan als wegzulaufen. Ich war es leid. Aber Jenks hatte Recht. Wir würden einen Ausweg finden. Wie immer.
    Ich schaute auf und suchte erst Glenns Blick, dann Ivys. Schließlich atmete ich tief durch und stand auf. »Ich werde David anrufen, wenn ich nach Hause komme«, sagte ich und schnippte noch ein Stück Erdbeere von meinem Arm, direkt in Glenns Mülleimer. »Er ist toll mit Papierkram. Wenn man sie nicht überwältigen kann, dann ertränkt man sie in Bürokratie.« Mir gelang ein Lächeln. »Danke, Leute. Ich weiß nicht, was ich ohne euch tun würde.«
    »Wahrscheinlich sterben«, sagte Jenks mit einem Lachen, als wir aus dem Raum gingen.
    Aber leider hatte er Recht.

4
    Die Straßen in Cincinnati waren verstopft und die nächtliche Dunkelheit ließ die Scheinwerfer umso heller strahlen. Bis zur Schnellstraße erwartete ich nur Stop-and-go-Verkehr, und ich wünschte mir fast, ich hätte den längeren Weg über Old Newport gewählt. Aber das FIB-Gebäude lag mitten in Cincy und die Hollows waren direkt auf der anderen Seite der Brücke. Sobald ich mal auf der Schnellstraße war, würde ich in zehn Minuten zu Hause sein.
    »Unfall?«, vermutete ich und schaute zu Ivy auf dem Beifahrersitz meines Cabrios. Mir wurde kalt, als ich sah, dass sie ins Nichts starrte, während sie über irgendetwas nachdachte. Ihre langen Finger spielten mit der abgenutzten, durchlöcherten Münze, die an einem verblichenen purpurfarbenen Band um ihren Hals hing wie ein Rosenkranz. Sie behielt sie als Erinnerung daran, dass man nicht lieben konnte, ohne verletzt zu werden, und das machte mir Sorgen.
    Jenks schlug mit den Flügeln, um sich aufzuwärmen. Er saß auf dem Rückspiegel. »Soll ich schauen gehen?«
    Ich kontrollierte kurz die Heizung, die in dem bereits ziemlich warmen Auto trotzdem voll aufgedreht war. Wenn er es selbst anbot, dann war es draußen nicht zu kalt für ihn. Aber unsere Partnerschaft funktionierte nicht so, dass ich einen gefährlichen Abfall seiner Kerntemperatur riskieren
würde, nur um meine Neugier zu befriedigen. »Naah. Es sind wahrscheinlich Nachtwandler.«
    Jenks schlug seine Fersen gegen den Spiegel. »Die Sonne ist schon seit zwei Stunden untergegangen.«
    Ich nickte und rollte einen Meter nach vorne, bevor direkt vor mir die Ampel auf Rot schaltete. Mit einem Seufzen öffnete ich das Fenster einen Spalt. Hier drin roch es nach heißen Erdbeeren.
    Der Wandel , bei dem alle Inderlander aus dem Untergrund gekommen waren, um die Menschheit vor dem Aussterben zu retten, war vierzig Jahre her. Nacht- und Spätschichten hatten eine völlig neue Bedeutung bekommen. Ich steckte gerade in dem Chaos fest, das entstand, weil die nachtaktiven Inderlander versuchten, zur Arbeit zu kommen, während die spät arbeitenden Menschen nach Hause drängten. Die Rushhour verschob sich mit den Sonnenaufgangszeiten. Am schlimmsten war es immer zwei Stunden vor Sonnenaufgang und zwei Stunden nach Sonnenuntergang.
    Ich legte den Ellbogen ans Fenster und stützte meinen Kopf auf die Faust. Ich hatte nicht gerade die beste Laune, nachdem der Hexenzirkel meinen Kopf wollte und Trent mir dieses Angebot gemacht hatte. Seufzend zählte ich die Leute, die mit Handys am Ohr an uns vorbeiliefen.
    »Ich habe dir gesagt, dass du dir keine Sorgen darum machen sollst«, sagte Jenks, weil er mein Seufzen falsch deutete. »Ich schulde dir um einiges mehr als nur die Kautionssumme. «
    »Danke, Jenks«, sagte ich und beschleunigte, als die Ampel

Weitere Kostenlose Bücher