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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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leise. »Ich schulde dir was. Eine Menge.«
    Jenks schnaubte. Ivy seufzte und machte Anstalten zu gehen. Verdammt, Pierce hatte eine Kraftlinie durch mich gezogen, um einen versagenden Zauber auszubrennen. Kein Wunder, dass er peinlich berührt war.
    Dann erwiderte er meinen Blick. »Jeder anständige Mann hätte das getan. Du schuldest mir nichts«, sagte er, und
Jenks stöhnte über das überzogene Drama. Aber Pierce hatte mir wahrscheinlich das Leben gerettet.
    Jenks ließ sich auf mein Knie fallen, während er orange staubte. »Also, woran hast du dich erinnert?«, fragte er, und seine Flügel schlugen wie wild. »Ich hoffe, es war es wert, dafür zu sterben.«
    Ivy verschränkte die Arme über dem Bauch und wirkte gleichzeitig aggressiv und nachdenklich. »Das war mein Fehler. Ich habe sie davon überzeugt, den Zauber auszuprobieren, weil ich dachte, das würde ihr verraten, ob sie Trent wegen einem Kindheitsgroll nicht traut oder weil er ein Bastard ist.«
    »Ich glaube, diese Fragen können wir jetzt beantworten«, murmelte Pierce, aber ich war mir nicht sicher, und das machte mich wütend.
    »Es war etwas aus dem Wunsch-Camp«, sagte ich, und Jenks brummte mit den Flügeln, um mehr zu erfahren. Aber ich schwieg. Ich erinnerte mich jetzt an jede Menge Dinge. Zum Beispiel daran, dass Lee kurz darauf drei Tage lang in der Zisterne gefangen gewesen war. Er war halb tot, als sie ihn fanden – anscheinend hatte Trent meinen Rat angenommen, wenn auch etwas übertrieben ausgelegt. Und Jasmine entdeckte jeden Morgen Blumen auf ihrem Kopfkissen, während ich Fuchsscheiße in meinen Schuhen fand. In diesem Jahr verschwanden ständig Sachen von mir und tauchten ausnahmslos ein paar Tage später im Klo wieder auf. Unbehaglich stellte ich die Füße auf den Boden und Jenks hob ab. »Ja, er ist mit Sicherheit ein Bastard«, sagte ich leise, ohne irgendwen anzusehen.
    »Tinks Vertragshölle, du glaubst immer noch, dass er die Wahrheit gesagt hat über den Hexenzirkel?«, rief Jenks, als er den Anflug von Zweifel in meiner Stimme hörte. »Er hat gerade versucht, dich umzubringen!«

    »Ich weiß!«, schrie ich, und Jenks zischte vor Überraschung rückwärts. »Glaubst du, ich wüsste das nicht? Aber ich verstehe ihn einfach nicht!«
    »Was gibt es da zu verstehen?«, meinte Nick trocken. »Er ist ein Lügner. Er war immer ein Lügner und wird es auch immer bleiben.«
    Frustriert öffnete ich den Karton und holte den Hufkratzer heraus. Ich starrte ihn an, als wäre er eine Rätselkiste. »Trent war schon im Camp diese Mischung aus skrupellosem Bastard und mitfühlendem bestem Freund, die er heute auch ist. Und ich glaube, ich habe dabei geholfen, ihn so werden zu lassen. Anscheinend habe ich aber die Wette gewonnen.«
    Ich reichte den aufwendig gearbeiteten Kratzer an Pierce weiter, weil ich davon ausging, dass er sich dafür interessieren würde. Ich fragte mich, ob Trent sich deswegen letztes Jahr bei mir eingeschlichen und meinen Ring gestohlen hatte. Vielleicht wollte er ihn zurück? Er hatte mir meinen Ring zurückgegeben – und zwar nicht in der Toilette.
    Nick schüttelte warnend den Kopf und ich schenkte ihm ein humorloses Lächeln. Ich fühlte mich, als wäre die ständige Erschöpfung meiner Kindheit zurück in meine Knochen gekrochen und wollte nicht wieder gehen. Ich war so fertig. Und was hatte es damit auf sich, dass Trent mir mein Zeug stahl, nur um es zurückzugeben?
    Ivy nahm den leeren Teller und ging zur Tür. »Bist du sicher, dass es dir gutgeht?«
    »Hey, ja, Rachel, du warst blau angelaufen«, klinkte Jenks sich ein.
    Ich bewegte meine Finger und fühlte, wie schwach sie waren. Mann, sie hatte mir fast die Finger gebrochen.
    Ohne Vorwarnung ertönte plötzlich im vorderen Teil der Kirche ein hochfrequentes Gekreische von Pixiestimmen.
In einem Aufblitzen silbernen Staubs schoss Jenks aus dem Raum. Pierce verschwand sofort nach ihm und ich konnte seinen Weg durch seine Schritte auf dem Eichenparkett verfolgen. Ivy war nur einen Schritt dahinter und schubste Nick aus ihrem Weg.
    Ich starrte mit weit aufgerissenen Augen zu Nick und zuckte zusammen, als ich fühlte, wie zwei Leute gleichzeitig die Kraftlinie im Garten anzapften. Das war kein Pixiestreich! Wir wurden angegriffen!
    Aus dem Altarraum war Pierces Stimme zu hören und dann das Splittern von Glas. Scheiße. Er schrie auf Latein.
    Ich sprang auf die Beine und schob mich an Nick vorbei in den Flur. Er war leer, aber ein dumpfer Knall im

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