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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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und in der Tasche, in der ich mein Amulett untergebracht hatte, vibrierte mein Gegenstück. Es war Vivian, und sie schob eine kleine, aber perfekt gebaute Frau mit einem hellgrünen Hut und hochhackigen Stiefeln vor sich her. Sie wirkte wie achtzehn, mit lebendigen grünen Augen und frechem Blick.

    »Dreck«, flüsterte ich, und Pierce versteckte sich hinter seinem Becher.
    »Die Metze hat eine neue Komplizin«, flüsterte Pierce drängend. »Wir hätten das … ähm … Auto deiner Mutter an einem anderen Ort abstellen sollen.«
    »Ich glaube nicht, dass uns das Auto verraten hat«, sagte ich und versteckte mich hinter einer Werbebeilage. Hier drin waren zu viele Leute. »Wir müssen hier raus.«
    »Sie wird uns unter den Zaubern nicht erkennen. Vielleicht ist das Treffen nur zufällig.«
    Während Vivian näher humpelte, ließ ich meinen Blick über die unschuldigen, unwissenden Leute gleiten und spannte langsam meine Muskeln an. »Alle Zauber der Welt werden uns nicht verstecken, wenn sie einen Leprechaun hat.«
    Pierce verschluckte sich und ich zuckte zusammen, weil ich mir Sorgen machte, dass sein Husten ihre Aufmerksamkeit erregen würde. »Ein Leprechaun?«, presste er schließlich hervor, den Hut tief ins Gesicht gezogen. »Einer vom kleinen Volk? Auf der Straße? Hier mit ihr?«
    Ich nickte. Verdammt, der Hexenzirkel hatte tiefe Taschen. Ich würde noch den letzten von Ivys Dollars in meiner Tasche darauf verwetten, dass Vivian uns gefunden hatte, indem sie einen Wunsch gekauft hatte. Noch schlimmer, ich hatte das Gefühl, die kleine Frau zu erkennen.
    Ich leckte mir die Lippen und griff nach meiner Tasche. »Wir verschwinden durch die Küche«, sagte ich leise, aber das leise Klicken einer Waffe, die entsichert wurde, ließ mich erstarren. Halb stehend und halb sitzend schaute ich auf und entdeckte einen dreckig weißen Kaschmirmantel zwischen uns und der Tür. Vivian lächelte bösartig, eine Hand in der ausgebeulten Manteltasche. Ihre Haare waren nicht länger ordentlich zurückgekämmt, sondern hingen
einfach nach unten, und auf ihrer Stirn war eine neue Beule. An ihrem Hals war ein Ausschlag, der aussah, als würde er jucken. Sie war gepixt worden.
    Hinter ihr machte der Leprechaun die hasenohrige Küsschen-Küsschen-Geste in meine Richtung. »Da bist du«, sagte sie und ließ ihren Kaugummi platzen.
    »Gib mir die Tasche«, befahl Vivian, streckte aber nicht die Hand aus. So konnte ich sie nicht greifen und Schaden anrichten. »Langsam.«
    Ich zog eine Grimasse, gab ihr die Tasche und ließ mich wieder in den Stuhl sinken.
    »Gute Entscheidung, Morgan.« Vivian reichte sie an den Leprechaun weiter, dann warf sie zwei plastiküberzogene Bänder aus verzaubertem Silber auf den Tisch. »Und jetzt die nächste.«
    Pierce stand noch, die Zähne zusammengebissen. In seinen Augen lag etwas Gefährliches. Angst durchfuhr mich – nicht Angst um mich, sondern um jeden anderen im Raum. Er ging viel zu lässig mit schwarzer Magie um. Verdammt, konnten wir solche Konfrontationen nicht einmal woanders haben als bei Juniors?
    »Setz dich«, sagte Vivian unbeschwert zu Pierce. »Oder ich erschieße sie. Mit einer Kugel. Direkt in den Bauch. Und in zwanzig Minuten wäre sie tot. Verstanden?«
    Das leise Klappern von Pixieflügeln drang an mein Ohr und die Vertrautheit des Geräusches ließ es mich trotz der lauten Gespräche um uns herum bemerken. Jenks? Ich schaute an Vivian vorbei in den vorderen Teil des Cafés und mein Atem stockte. Nick saß hinter einer New York Times in der Ecke. Unsere Blicke trafen sich und er zwinkerte mir zu. Jax war bei ihm. Er winkte mir enthusiastisch zu und verlor silbernen Staub. Mit weit aufgerissenen Augen zog ich Pierce in seinen Stuhl zurück. Was tut Nick hier?

    »Legt sie an«, sagte Vivian über uns. Ich befingerte den Zip-Strip. Ich war diese Dinger wirklich leid. Jetzt konnte ich etwas Dämliches tun und versuchen, ihn stattdessen Vivian anzulegen, aber ich schob meine Hand durch den Kreis und zog ihn zu. Kraftlinien waren sowieso nicht meine Stärke. Glücklicherweise funktionierten meine Amulette trotzdem, also blieb ich weiter eine alte Dame und auch das Schmerzamulett wirkte noch.
    Pierce starrte böse zu Vivian hoch. Ich konnte fühlen, wie er sich anspannte. Sein Chi glühte vor Kraftlinienenergie. Wenn er den Strip anlegte, wäre er magisch gesehen völlig hilflos. Wenn er es nicht tat, würde Vivian mich erschießen. »Leg ihn an«, sagte ich leise und Pierce kniff

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