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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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dich eine Verkleidung eingepackt.«
    »Wäre es dir lieber, ich wäre verkleidet?«, fragte er, und als ich nickte, fühlte ich einen sanften Druck, als würde etwas an meiner Aura reiben. Ich riss die Augen auf, als Jenseitsenergie über Pierce glitt und Tom Bansen enthüllte. Dasselbe lockig braune Haar, dieselben blauen Augen, dieselbe schmale Statur … dasselbe alles.
    »Ähm, gut«, sagte ich unbehaglich, da es mich daran erinnerte, dass Pierce sein Leben im Körper eines anderen Mannes lebte, der gerade lang genug tot gewesen war, dass seine Seele den Körper verlassen konnte. Seine Haltung allerdings war Pierce, und die Hosen mit der Weste, die an Pierce wirklich gut aussahen, wirkten an Tom seltsam. »Du bist der perfekte Doppelgänger von Tom.«
    Pierce lief rot an. »Ich bin Tom Bansen, Mistress Hexe. Der Trick ist vielmehr, auszusehen wie ich.«
    Das machte mir noch mehr Angst, und ich versteckte meine Unruhe hinter dem nächsten Schluck Kaffee. »Nenn mich doch bitte wirklich einfach Rachel. Wir gehören demselben Dämon. Ich glaube, das sollte jegliche Formalität überflüssig machen.«
    Er setzte sich anders hin. »Eine Frau so einfach bei ihrem Vornamen zu nennen …«
    »Es fällt auf«, sagte ich, weil es mich langsam nervte.
    »Es ist mächtig respektlos«, murmelte er und schüttelte seine Hand, weil Kaffee draufgetropft war, den er durch den Deckel aus dem Becher gedrückt hatte.
    Mein Blick wanderte zu der sonnenbeschienenen Straße vor dem Fenster. »Wir leben in roheren Zeiten, Pierce.« Was ich seltsam fand. Bei all dem Komfort und der Unkompliziertheit, mit der wir lebten, hatten die Leute eine Menge Manieren verloren. Ich seufzte und starrte an die Decke.
Ich war froh, dass niemand bemerkt hatte, wie Pierce sich verändert hatte. Nur wenige wussten, dass die Hexe namens Tom Bansen von einer Banshee getötet und von Al wiederbelebt worden war, um Pierces Seele aufzunehmen. Es war außergewöhnlich schwarze Magie, und wahrscheinlich der Grund dafür, dass Pierces Aura schwärzer war als meine – unter anderem einer der Gründe dafür.
    »Hat Ms. Tamwood schon Nachricht geschickt?«, fragte Pierce eifrig, eine seltsame Mischung aus Tom und Pierce.
    Ich nahm noch einen Schluck Kaffee, und endlich schlug das Koffein an. »Nein. Ich hoffe, es ist alles in Ordnung. Ich bin fast so weit, ihr eine Nachricht zu hinterlassen. Etwas fühlt sich falsch an.« Also, außer dass du neben mir sitzt statt Jenks .
    Pierce schob eine Hand unter seinen Hut, um sich die Haare aus den Augen zu schieben. »Es tut mir leid, dass du dein Lager verlassen musstest, aber es ist nicht sicher dort, Rachel. Der Hexenzirkel …«
    »Ja, ich weiß«, sagte ich wütend. Die Kirche war immer mein sicherer Hafen gewesen, und es belastete mich, dass sie jetzt ein Ort der Bedrohung war. Es belastete mich ziemlich.
    Pierce lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Man könnte auf die Idee kommen, dass du mich nicht magst. Ich versuche nur, dir Sicherheit zu geben.«
    Er hatte die Augen zusammengekniffen und ich seufzte. »Pierce …«, setzte ich an, doch er wandte den Kopf ab. Bewahre mich vor dem verletzlichen männlichen Ego . »Kannst du dich mal für einen Moment in mich hineinversetzen?«, fragte ich, und es gelang mir nicht, die Bitterkeit in meiner Stimme zu unterdrücken. »Wärst du nicht ein bisschen erregt, wenn eine gesamte Gesellschaft dir mitteilen würde, dass du nicht fähig bist, auf dich selbst aufzupassen? Und
wenn dir dein Babysitter dann sagen würde, dass du den sicheren Hafen verlassen sollst, den aufzubauen dich ein Jahr gekostet hat? Weil er nicht ausreicht?«
    »Du hältst mich für einen Babysitter?«, fragte er, offensichtlich beleidigt.
    »Und dann stellst du auch noch fest, dass er Recht hat?«, fuhr ich fort. »Und wenn er damit Recht hat, haben die anderen vielleicht auch Recht, und du bist wirklich nicht fähig, auf dich selbst aufzupassen?«
    Er schaute mich wieder an und seine Miene wurde weicher. »Ich bin nicht dein Babysitter.«
    Ich ließ die Schultern hängen und schob meinen Kaffee weg. »Ich weiß nicht, ob ich heute mit Vivian klargekommen wäre«, sagte ich deprimiert. »Sie benutzt weiße Magie, und bei ihr ist sie tödlich und trotzdem absolut legal. Ivy und ich haben es im Supermarkt geschafft, aber ein Teil davon war schieres Glück.« Ich schaute ihn an und mir verkrampfte es das Herz, als ich die Trauer in seinem Blick sah. »Du hast mir den Arsch gerettet. Ivy

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