Bluteis: Thriller (German Edition)
diese Leute hatten sicher auch andere Bankverbindungen.«
»Wissen Sie, was ich glaube, Herr Sonndobler?«
Sonndobler schwieg. Ihm wurde der Kragen des Maßhemds auf einmal zu eng.
»Ich glaube, dass diese ganze Malaise mit Ihnen zu tun hat. Mit der Caisse Suisse. Oder gar mit Ihnen persönlich.«
»Was erlauben Sie sich? Gleich lasse ich Sie hier hochkant rauswerfen, Sie Schmieren-James-Bond!« Sonndobler regte sich künstlich auf, allerdings machte das auf Steiner wenig Eindruck. Wahrscheinlich machte er sich damit nur noch mehr verdächtig, kam es ihm in den Sinn, also schaltete er einen Gang zurück. »Das ist lächerlich«, sagte er. »Es handelt sich bei St. Moritz um einen Anschlag auf den freien Westen. Wir sind da nur ein kleines Rädchen …«
»Wir haben uns genau angeschaut, wer da entführt wurde, lieber Herr Doktor«, unterbrach ihn Steiner ruhig. »Alles Leute, die von Ihnen zu einer Geheimkonferenz zum Land Grabbing eingeladen wurden.«
»Reden Sie nicht wie diese linksradikalen NGOs, Herr Steiner. Es gibt kein Land Grabbing. Es gibt unterentwickelte Länder, und denen muss man unter die Arme greifen, um den Menschen dort zu helfen.«
»Sehen Sie, lieber Herr Doktor, es ist mir und auch unserer ganzen Organisation grundsätzlich vollkommen egal, womit Sie Ihr Geld verdienen. Doch wenn Ihr Treiben eine Gefahr für die Eidgenossenschaft heraufbeschwört, müssen wir eingreifen.«
»Was bedeutet ›eingreifen‹?«
»Mit den geeigneten Mitteln Schaden von der Schweiz abwenden«, konkretisierte Steiner und sah Sonndobler dabei mit seinen graublauen Augen so entschlossen an, dass dieser keine zwei Millisekunden benötigte, um zu verstehen: »Mit geeigneten Mitteln« hieß, ihn notfalls zu beseitigen.
Sonndobler stand auf und ging hinter seinen Schreibtisch, um sich in seinen schwarzen Ledersessel zu setzen. Hier war er Herr des Raumschiffs namens Caisse Suisse. Und er hatte sein schweres, riesiges Möbel zwischen sich und dem Feind.
Auch Steiner erhob sich. Er ging drei Schritte von der Sitzgruppe weg und stellte sich wieder so vor den Schreibtisch, wie er während seiner letzten Besuche verharrt war, in dieser katzenartigen, zum Sprung bereiten Habtachtstellung.
»Sonst noch etwas?«, wollte Sonndobler wissen. »Ich muss jetzt zum Aufsichtsrat.«
»Denken Sie darüber nach, was ich gesagt habe, Herr Doktor.«
Das hätte Sonndobler auch ohne die Aufforderung des Geheimdienstlers. »Und Sie, finden Sie meine Kunden!«, knarzte er.
Erneut klopfte es an der Tür, und das schmale Gesicht Annemarie Käpplis erschien.
»Ja, bin schon weg«, sagte Beat Steiner und verschwand grußlos.
Annemarie Käppli trat in Sonndoblers Büro und schloss die Tür hinter sich.
Sonndobler schnaufte tief aus. »Mann, Mann, Mann …«, seufzte er.
»Was will der Geheimdienst?«, fragte Käppli.
»Frag mich lieber, was ich will«, sagte Sonndobler.
»Brauchst du Entlastung?«
»Komm her!«
Sonndobler stieß sich mit einem Fuß von seinem Schreibtisch ab und rollte mit dem Chefsessel drei Meter nach hinten. Annemarie Käppli bewegte sich aufreizend langsam auf ihn zu. Sie stellte sich breitbeinig vor ihm auf. Sonndobler machte keine großen Umstände und langte ihr mit der rechten Hand unter den Rock in den Schritt. Einen Slip trug sie nicht. Er zerfetze die Nylonstrumpfhose mit einem Ruck und drang mit Zeige- und Mittelfinger in sie ein.
Annemarie Käppli stöhnte auf und stellte sich noch breitbeiniger vor ihren Chef. Sie hob den Flanellrock nach oben, sodass er freie Fahrt hatte, was auch immer er mit ihr anstellen wollte. Sonndobler zog sie zu sich, doch die trainierte Annemarie stand im Spreizschritt fest wie ein Sumoringer. Also rollte Sonndobler mit dem Chefsessel zu ihr. Dabei drückten seine Finger fest auf ihre Scheidenwand, und sie gurrte ekstatisch auf. Sonndobler öffnete mit seiner Linken ungeschickt die Anzughose. Sein riesiger Phallus sprang geradezu aus der Zimmerli-Boxershort ins Freie.
Sofort sank Käppli vor ihm auf die Knie, um sein beträchtliches Ding in den Mund zu nehmen, wie sie es sonst tat, wenn Sonndobler zwischen zwei Meetings eine kurze Entspannung benötigte. Doch er stand auf und riss sie an der Bluse, deren Knöpfe dabei absprangen, wieder nach oben. Er drückte sie drei Schritte nach hinten, bis sie mit dem Hintern an der Schreibtischkante anstieß. Er bog ihr Kreuz nach hinten durch. Als sie keinen Widerstand mehr bieten konnte und auf dem dunklen Wenge-Holz zu liegen kam,
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