Bluteis: Thriller (German Edition)
umfasste Sonndobler ihre Knöchel mit eisernen Griffen, spreizte ihr die Beine bis aufs Äußerste und rammte ihr seinen Schwanz in den Unterleib. Sie schrie auf.
Wütend stieß er zu. Immer und immer wieder. Er hatte sich am Morgen unter der Dusche einen runtergeholt, und jetzt konnte er wild drauflosvögeln, ohne Angst, dass er nach drei Stößen kommen würde. Seine Sekretärin wand sich unter ihm vor Vergnügen – und ein klein wenig auch vor Schmerz, denn Sonndoblers erigiertes Gemächt stieß mit der steinharten Eichel fest gegen ihren Muttermund. Doch wo die Grenzlinie zwischen Schmerz und Vergnügen verlief und ob es da überhaupt eine gab, wusste sie nicht mehr. Schließlich hielt sie es nicht mehr aus. Sie streckte den Kopf nach hinten und schrie ihren Orgasmus hinaus. Es war ihr vollkommen egal, ob vielleicht ein zufälliger Besucher draußen vor der Bürotür mitbekäme, was sich auf dem Schreibtisch des mächtigsten Bankiers Europas ereignete.
Sonndobler stieß weiter. Er ließ ihr rechtes Bein los und zerfetzte Käpplis BH. Dabei ging auch ihre Perlenkette entzwei. Die weißen Kugeln klackerten über die Tischplatte und rollten in das ganze Büro davon. Er packte ihre linke Brust und zog die Brustwarze lang, bis Käppli quietschte. Der Schmerz ließ sie erneut kommen, und dann schlug sie mit der flachen rechten Hand im Takt von Sonndoblers Hämmern auf den Tisch. Wahrscheinlich kann man das drei Stockwerke unter uns noch hören, dachte Sonndobler – aber ihm war das ebenso egal wie seiner Gespielin. Es war eh bald alles egal.
Endlos schien er heute zu können. Er nahm auch die linke Hand vom Knöchel und umfasste mit Daumen und Zeigefinger die zweite Brustwarze. Er schien sie zwischen seinen Daumen und Zeigefingern zerreiben zu wollen. Ja, er wollte ihr Schmerzen bereiten. Ob es ihr gefiel oder nicht. Auch das war ihm egal. Egal. Egal. Alles war egal. Er musste jetzt endlich seinen Druck abbauen. Den Kopf klar bekommen. Schmerzen halfen dabei. Schmerzen, die er empfand oder die er austeilte. Das war schon immer so bei ihm gewesen.
Schließlich bäumte er sich auf, fiel ins Hohlkreuz und kam. Er hatte seinen Schwanz noch aus ihr herausgezogen und spritzte ihr über den hochgeschobenen Rock, die zerfetzte Bluse und bis unters Kinn. Er schnaubte und grunzte – ähnlich wie Lex Kayser am Tag zuvor. Schließlich flüsterte er: »So, jetzt darfst du ihn sauberlecken.«
Während sie das tat, richtete er seine Krawatte.
»Wir müssen diesen Ratten-Versand verhindern, Annemarie«, sagte Sonndobler mit Blick auf den See.
»Wir müssen was?«
»Afrika retten. Oder uns. Ich weiß es nicht.«
Donnerstag, 21. März, 18 Uhr 25
Maloja, Engadin, Apartment von Thien Hung Baumgartner und Sandra Thaler
Thien klickte erneut auf seinem Rechner herum. Ihm fielen beinahe die Augen zu, obwohl es erst früher Abend war. Er wollte nicht schon ins Bett gehen, um dann morgens um vier wach zu liegen. Er riss eine Dose der österreichischen Koffein-Limonade auf und leere das Gesöff in einem Zug, aber das half auch nicht.
Er konnte einfach nicht mehr. Er war körperlich ausgelaugt. Die unzähligen Touren und Höhlenbesichtigungen forderten ihren Tribut. Wenn er in den Spiegel sah, erkannte er sich kaum selbst. Er hatte in den letzten Wochen bestimmt fünf, sechs Kilo abgenommen. Nicht nur die Belastung der Kletterei hatte sein ohnehin nicht übermäßiges Gewicht gedrückt. Er hatte schon lange keinen richten Appetit mehr verspürt. Die Lebenslust hatte ihn zusammen mit seiner Sandra verlassen. Auch geistig war er ausgebrannt. Sie hatten die halbe Schweiz abgesucht – und sie waren sicher nicht die Einzigen, die das getan hatten. Ergebnis: nichts, nichts, nichts.
Nachts fand er keinen Schlaf, so erschöpft er auch war, weil er stets an Sandra denken musste. Sie hatten sich gefunden, sich verloren, sich wiedergefunden. Und jetzt war sie ihm entrissen worden. Die Tränen liefen ihm in diesen wachen Nachtstunden wie Sturzbäche aus den Augen, ohne dass er dabei wirklich weinen, schluchzen, greinen konnte. Die Tränen liefen einfach. Morgens fühlte er sich dann zwar eine Spur frischer, so als würden mit den Tränen tatsächlich Stresshormone ausgeschwemmt werden. Wie es hieß. Aber dieser Zustand hielt meist nur wenige Stunden an, und dann kam die nächste Tour, und die führte erneut zu der Gewissheit, dass sich Sandra an dem Ort, an dem Markus und er an diesem Tag suchten, nicht befand.
Auch jetzt überkam ihn
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