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Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Titel: Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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zu schreiben.
    Gunnarstranda blieb auf dem Hocker sitzen, bis ein roter Toyota vor dem Bordstein anhielt. Ein Arm gab von innen ein Zeichen. Gunnarstranda schluckte einen letzten Bissen hinunter und warf dann die Reste und das Papier in den Abfalleimer an der Wand.
    Er griff sich im Vorbeigehen Salmans Zettel, winkte den Männern hinter dem Tresen zu und ging hinaus.
    Vibeke Starums markantes Gesicht mit den scharfen Linien und der Adlernase wirkte wie immer unpassend im Rahmen der langen, blonden Haare, die eher zu einem zwanzig Jahre jüngeren Fotomodell gepasst hätten. Sie beobachtete im Seitenspiegel, als er einstieg. »Erzählen Sie, was gibt es bis jetzt für Informationen?«
    »Danke, mir geht es auch gut«, sagte Gunnarstranda und legte den Sicherheitsgurt an. »Ich habe ein paar Zeugen verhört und seine Wohnung durchsucht.«
    »Ich dachte, wir fahren jetzt mal hin.«
    »Sie fahren, Sie bestimmen.«
    Sie warf ihm einen kühlen Blick zu, machte einen U-Turn zurück in Richtung Bislet. »Komisch, wieder in Grønland zu sein«, sagte sie. »Lebendiger als bei uns, aber bei der Kripo haben wir bessere Büros.«
    Gunnarstranda betrachtete den Verkehr.
    »Ja?«, sagte sie schließlich.
    »Was, ja?«
    »Geben Sie mir die neusten Infos.«
    »Keine Augenzeugen bis jetzt. Wir haben eine Kellnerin aus dem Asylet , die einem Kunden hinterhergerannt ist, der mit einem Glas nach ihr geworfen hatte. Wir haben einen Gast, dem bei der Schlägerei, kurz bevor der Schuss fiel, ein Arm gebrochen wurde. Nichts deutet darauf hin, dass Killi im Asylet gewesen ist. Wir wissen auch nicht, warum er sich auf dem Grønland Torg befand. Wir haben es noch nicht geschafft, Zeugen aufzutreiben, die gesehen haben, wer geschossen hat, oder die sonst etwas von der Schussszene mitbekommen haben. Wir glauben zu wissen, dass der Kerl, hinter dem die Kellnerin hergelaufen ist, Krach geschlagen hat, weil sie sich geweigert hatte, ihn zu bedienen. Zwei Kumpel kamen mit einem Audi angefahren, und es gab ein Handgemenge – daher der gebrochene Arm. Die Schlägerei soll sich über die Straße bis auf den Platz ausgeweitet haben, manche haben sich auf dem Platz geprügelt, und andere haben im Tøyenbekken in Richtung Busbahnhof randaliert. Auf dem Platz knallte ein Schuss. Wenige Minuten später kam ein Krankenwagen und Killis Tod wurde festgestellt.«
    »Die Randalierer gehörten zu einer Bande, habe ich gehört?«
    »Einige behaupten das. Im Laufe der Nacht wurde eine Reihe von Waffen beschlagnahmt, und es gab einige Festnahmen. Alle müssen erklären, wo sie sich zum aktuellen Zeitpunkt befanden. Bis jetzt kein Treffer. Ein Auto mit Osloer Nummer wurde mit drei Insassen auf der E6 auf dem Weg nach Svinesund angehalten. Alle drei sind vorbestraft. Und alle haben, wie es jetzt heißt, einen Migrationshintergrund. Einen der drei hat die Kellnerin vom Asylet als den Randalierer identifiziert, einen gewissen Darak Fares. Er sollte also gründlich vernommen werden. Außerdem haben wir Leute, die in den Häusern um den Platz herum von Tür zu Tür gehen.«
    »Es muss Zeugen geben«, sagte Starum. »Unter den Anwohnern.«
    »Mehrere haben mitbekommen, dass es Krach gab, aber niemand hat – bis jetzt – die Schussszene gesehen.«
    »Killi war krankgeschrieben wegen einer Disziplinargeschichte, stimmt’s?«
    Gunnarstranda wandte sich ihr zu. Sie wechselten einen Blick. »Warum?«, fragte er bedächtig.
    »Ein Mann wurde verletzt, als Killi ihn vor ein paar Monaten verhaftet hat. Müsste nicht erst mal geprüft werden, ob der was damit zu tun hat?«
    Gunnarstranda holte den Zettel aus der Tasche, den Salman ihm gegeben hatte. »Hab mit ihm gesprochen. Er behauptet, er habe in einem kurdischen Kulturzentrum in der Storgata Billard gespielt, bis circa zehn Uhr abends. Dann nahm ihn jemand mit nach Hause und er hat ferngesehen, allein, bis ungefähr Mitternacht, dann ist er ins Bett gegangen.«
    »Er hat also kein Alibi?«
    »Sieht nicht so aus.«
    »Und war er an dem Abend in der näheren Umgebung?«
    »Kommt drauf an, wie Sie nähere Umgebung definieren. Es ist ein gutes Stück von der Storgata bis nach Grønland.«
    Sie waren am Ziel. Gunnarstranda zeigte mit dem Finger. »Das doppelstöckige rote Haus.«
    Vibeke Starum hielt vor dem Zaun und fragte: »Das ganze Haus?«
    »Nur das Untergeschoss. Haben Sie einen Schraubenzieher?«
    »Schraubenzieher?«
    »Um die Tür aufzumachen.«
    »Hatte Killi keine Schlüssel bei sich?«
    »Nein.«
    Starum bekam eine

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