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Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Titel: Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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Wenn ich die Kollegen um Unterstützung bitte, dann weil die Zusammenarbeit uns Vorteile bringt. Und die Zusammenarbeit ist dadurch gesichert, dass sie eine Angestellte freistellen, die dir übergeordnet ist.«
    Rindal sah auf seine Uhr und schloss: »Ich erwarte, dass du Starum sofort ins Bild setzt.«
    Rindal umfasste den Türgriff.
    »Rindal.«
    Der Abteilungsleiter blieb stehen und drehte sich langsam um.
    »Nur noch eines – worüber ich wohl Starum auch informieren muss.«
    »Und das wäre?«
    »Bei der Einsatzbesprechung wurde eine Nachbarschaftsbefragung angeordnet, um Zeugen ausfindig zu machen. Ich nenne keine Namen, aber nicht alle im Team sind gleichermaßen daran interessiert zu tun, worum man sie bittet.«
    Ein paar endlose Sekunden lang war es ganz still im Raum. Dann sagte Rindal giftig: »Du hörst schlecht, Gunnarstranda. Es gibt einen Mann in meiner Abteilung, der nicht zusammenarbeiten kann.« Er hob einen zitternden Zeigefinger und richtete ihn auf Gunnarstranda. »Und das bist du.«
    Dann war er draußen, und die Tür schlug mit einem Knall hinter ihm zu.
    Gunnarstranda wiegte sich auf dem Sessel hin und her. Es regte ihn nicht sonderlich auf, dass Rindal Externe in den Fall einbinden wollte. Was ihn aufregte, waren die Vorwürfe, auf denen dieser Entschluss beruhte.
    Er wurde in seinen Gedanken unterbrochen, als die Tür sich erneut öffnete und Frank Frølich den Kopf hereinsteckte. »Wie geht’s? Vermisst du jemanden, auf dem du herumhacken kannst?«
    »Ich? Wo ich doch nun endlich verstanden habe, was Mao mit der Kulturrevolution wollte?«
    »Rindal?«
    »Er hat beschlossen, dass im Fall Killi die Kripo mitmischen soll.«
    Frølich zog überrascht die Augenbrauen hoch.
    »Vibeke Starum. Kennst du sie?«
    Frølich schüttelte den Kopf.
    »Aber ich«, sagte Gunnarstranda.
    »Tüchtig?«
    »Selbstverständlich.«
    »Aber?«
    »Was aber?«
    Frølich lächelte leicht. »Es gibt immer ein Aber.«
    »Sie und ich haben vor ein paar Jahren ein paar Fälle zusammen bearbeitet. Jetzt sieht es so aus, als müssten wir die Rollen tauschen.«
    Frølich grinste breiter. »Die Dame hat spitze Ellenbogen? Und was sagt Rindal? Es gibt zwei Typen Polizisten. Die einen steigen auf, und die anderen treten auf der Stelle.«
    Gunnarstranda lächelte nicht.

8
     
    Vibeke Starum rief an, als Gunnarstranda beim Bislet Kebab House im Pilestredet in der Schlange stand. Sie teilte ihm mit, sie sitze mit Rindal im Präsidium und könne ihn in zwanzig Minuten abholen. Er unterbrach die Verbindung und winkte einem der Männer zu, die Fleisch von dem Spieß schnitten, der sich über dem Grill drehte. Der Mann wischte sich die Finger ab und reichte ihm die Hand über den Tresen. »Lammkebab, medium hot?«
    Gunnarstranda nickte.
    Der Mann gab die Bestellung weiter und kam hinter dem Tresen hervor. Gunnarstranda zog ihn mit sich hinaus auf die Treppe, wo sie ungestört sprechen konnten. Er sagte: »Es geht um deine Geschichte.«
    Der Mann nickte. »Was ist los?«
    »Salman, ich muss wissen, was du gestern Abend gemacht hast«, sagte Gunnarstranda.
    »Warum?«
    Der Polizeibeamte zuckte leicht mit den Schultern. »Kannst du mir nicht einfach sagen, was du gestern Abend und Nacht gemacht hast?«
    »War bis elf, zwölf Uhr unterwegs. Bin nach Hause gegangen, hab ferngesehen.«
    »Allein?«
    Salman zuckte mit den Schultern. »Allein.«
    »Hast du mit jemandem gesprochen, hat dich jemand angerufen, während du ferngesehen hast?«
    Salman schüttelte den Kopf.
    »Gestern Nacht wurde in Grønland ein Polizist erschossen«, sagte Gunnarstranda. »Einer, den du kanntest.«
    »Killi?« Salman versank in Gedanken und sah mit leeren Augen in die Luft.
    Aus der Bude rief jemand. Gunnarstrandas Kebab war fertig. Sie gingen hinein. Salman trat wieder hinter den Tresen und sprach in einer fremden Sprache mit seinen Kollegen. Es gab Aufruhr.
    Gunnarstranda hievte sich auf einen Hocker am Fenster. Die drei Männer kamen nacheinander zu ihm herüber. »Sie müssen verstehen: Salman hat dem Polizisten nichts getan. Salman könnte nicht einmal ein Insekt umbringen.«
    Gunnarstranda kaute und schluckte. »Ich will nur, dass er aufschreibt, wo er gestern Abend war. Mit wem er zusammen war, die Telefonnummern. Es geht darum, Leute auszusortieren, die die Polizei nicht zu verdächtigen braucht. Wenn Salman von der Liste gestrichen werden will, muss er alles auf einen Zettel schreiben und ihn mir geben.«
    Salman leckte einen Bleistift an und begann

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