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Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Titel: Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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nachdenkliche Falte auf der Stirn. »Merkwürdig, er wollte doch sicher noch nach Hause an dem Abend.«
    »Wir haben es als etwas ungewöhnlich vermerkt, ja.«
    Gunnarstranda öffnete die Wagentür und stieg aus. Vibeke Starum öffnete die Heckklappe und holte den Werkzeugkasten neben dem Reserverad heraus und reichte ihm einen Schraubenzieher. »Tut der’s?«
    Gunnarstranda nickte.
    »Killi hatte seine Uhr, sein Handy und Geld dabei, als er gefunden wurde, also wurde er nicht ausgeraubt«, überlegte Starum und ging voran zum Haus. »Kann der Täter die Hausschlüssel an sich genommen haben?«
    »Das ist möglich, oder er hat sie verloren, besoffen, wie er war«, sagte Gunnarstranda kühl. »Killi muss ordentlich Promille gehabt haben. Die Leiche stank nach Alkohol.«
    »Und wo hat er sich besoffen?«
    »Keine Ahnung. Wir haben ja sein Handy, vielleicht kann uns das helfen. Habe einen Ausdruck der Funkstationen bestellt, die Signale seines Handys empfangen haben.« Gunnarstranda lehnte sich gegen den Türrahmen und drückte das Schnappschloss auf. »Entrez!«
    Kaum war er eingetreten, erstarrte er. »Rühren Sie nichts an!«
    »Das entscheide ich, Gunnarstranda, und dies ist kein Tatort.«
    »Es lag ein PC auf dem Tisch, ein Laptop«, sagte Gunnarstranda und fuhr sich mit einem Finger nervös über die Lippen. »Er ist weg.«
    Sie gingen hinein. Der Diebstahl war deutlich erkennbar. Die ganze Tischplatte war mit einer feinen Staubschicht bedeckt, abgesehen von einem blanken, schwarzen Rechteck, wo der Computer gelegen hatte.
    »Die Person, die Killis Schlüssel genommen hat, ist hier reingekommen und hat den PC geholt«, schlussfolgerte Vibeke Starum.
    Gunnarstranda schwenkte den Schraubenzieher. »Reingekommen oder eingebrochen.« Er ging in den Flur und die Treppe hinauf. Er klingelte, aber ohne Erfolg. Er klingelte noch einmal. Starum stand hinter ihm und sah ihn an.
    »Die Hausbesitzerin«, erklärte er. »Eine ältere Dame. Aber sie scheint nicht zu Hause zu sein.« Er klingelte noch einmal. Endlich wurde die Tür vorsichtig geöffnet.
    Vibeke Starum kam die letzten Stufen herauf, als Gunnarstranda sich auswies. »Erkennen Sie mich wieder?«, rief er. »Ich war heute schon einmal hier.«
    Die Frau nickte zögernd. »Sie brauchen nicht zu schreien. Ich habe das Gerät an.« Sie zeigte auf ihr Ohr.
    Starum ergriff das Wort. »Haben Sie gesehen, ob jemand den Mann, der unter Ihnen wohnt, heute besucht hat, nachdem dieser Polizeibeamte«, sie nickte Gunnarstranda zu, »hier gewesen ist?«
    Die Frau schüttelte den Kopf.
    »Sind Sie sicher?«, fragte Gunnarstranda. Sie nickte.
    Die beiden Ermittler sahen sich vielsagend an. Gunnarstranda sagte: »Ihr Untermieter ist tot. Er wurde heute Nacht erschossen.«
    Die Frau starrte ihn mit leerem Blick an.
    »Sie wussten, dass Killi Polizist war?«
    »Ist er tot?«
    »Ja, tot, von einem unbekannten Täter ermordet.«
    Die Frau wirkte immer noch verwirrt.
    »Erinnern Sie sich, wann Sie ihn zum letzten Mal gesehen haben?«
    »Nein … Gestern? Ich weiß es nicht, vielleicht vorgestern. Ich bin nicht so oft draußen. Ich bleibe meist im Haus. Ich weiß es nicht.«
    »Wissen Sie, ob er gestern oder in den letzten Tagen Besuch hatte?«
    Die Frau zeigte auf ihr Hörgerät. »Wissen Sie, ich bekomme nicht so viel mit.«
    »Hören Sie, wenn jemand ins Haus kommt?«
    Die Frau dachte nach und schüttelte schließlich den Kopf.
    »Haben Sie heute jemanden kommen oder gehen sehen?«
    »Nein.«
    »Und sein Umgang, wissen Sie, ob Killi regelmäßig Besuch von einer Freundin oder besonderen Personen hatte?«
    Die Frau schüttelte den Kopf.
    »Wie war es in den letzten Tagen, haben Sie Killi da mit jemandem zusammen gesehen – zum Beispiel mit jemandem, den Sie vorher noch nicht gesehen haben?«
    Sie schüttelte wieder den Kopf. »Tut mir leid, ich bin Ihnen offenbar keine besondere Hilfe.«
    Starum drehte sich um und wollte gehen. Die Frau schickte sich an, die Tür zu schließen. Gunnarstranda wollte noch nicht sofort aufgeben und fragte: »Haben Sie einen Schlüssel zu seiner Wohnung?«
    Sie hatte es offenbar nicht gehört. Die Tür knallte zu. Ärgerlich hob er den Finger, um noch einmal zu klingeln, als Starum einschritt. »Kommen Sie, quälen Sie sie nicht. Meine Güte, sie muss ja den Schock ihres Lebens bekommen haben.«
    Sie gingen die Treppe hinunter und verließen das Haus.

9
     
    Der Montag begann ebenso heiß, wie der Sonntag geendet hatte. Ein Tag für Shorts und kurze

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