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Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Titel: Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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nichts?«
    Gunnarstranda zuckte mit den Schultern. »Wenn es Signale gegeben hat, waren sie vielleicht nicht leicht zu erkennen. Wenn es Arne Werner Welhaven genauso ging wie Danielsen, oder annähernd so, dann hat er vielleicht gedacht, seine Tochter wäre vielleicht nur froh, wenn er das Problem auf diese Weise für sie löste.«
    Die beiden gingen Seite an Seite auf dem Wanderweg, der zum Riksvei zurückführte.
    Frølich brach schließlich das Schweigen. »Ich bekomme das einfach nicht zusammen«, murmelte er. »Irgendetwas muss der Auslöser gewesen sein. Es muss irgendeinen Grund dafür geben, dass er in die Berge gefahren ist, etwas, das ihn deprimiert und schließlich dazu gebracht hat, diesen Schritt zu tun.«
    Gunnarstranda schwieg.
    »Bist du anderer Ansicht?«, fragte Frølich schließlich.
    Der andere schüttelte den Kopf.
    »Hast du auf einmal keine Antworten mehr?«, fragte Frølich bissig.
    Sie waren jetzt auf der Höhe von Welhavens Hütte. Gunnarstranda blieb stehen, drehte sich um und blickte über das weite Hochfjell und das Spiel verschiedener Grüntöne vor den blauen Bergrücken. »Das ist sicher richtig«, sagte er. »Etwas Dramatisches muss passiert sein. Aber der Fall ist aufgeklärt. Der Täter wurde im Fluss treibend gefunden. Und die Motive von Selbstmördern sind uns Polizisten scheißegal.«
    »Was geschieht jetzt?«, fragte Frølich nach längerem Schweigen.
    »Womit?«
    »Mit dir. Ich meine, werden wir weiter zusammen nach Vermissten suchen, oder gehst du wieder an den Killi-Fall?«
    Gunnarstranda zuckte die Schultern. »Keine Ahnung.«
    Sie gingen weiter nebeneinanderher, ohne etwas zu sagen. Diesmal brach Gunnarstranda das Schweigen: »Da ist übrigens eine Sache, der du nachgehen solltest.«
    »Es ist mir nicht total egal, was mit dir geschieht«, erwiderte Frølich. »Aber wenn wir gezwungen sind, uns miteinander abzuplacken, dann verlange ich eins. Du hörst jetzt auf der Stelle damit auf, hier den Chef zu markieren.«
    »Es ist nur ein Tipp. Wenn du den Bericht über Welhavens Leiche geschrieben hast, ist der Fall abgeschlossen. Seine Beziehung zu Killi und dass Killi Nachforschungen über ihn angestellt hat, wird weder Starum oder Rindal noch sonst jemanden interessieren.«
    »Ja, und weiter?«
    Gunnarstranda räusperte sich und zögerte.
    »Nun komm schon«, sagte Frølich irritiert. »Spuck’s aus.«
    »Es geht um Killi.«
    Frølich zog schwer die Luft ein, entnervt.
    »Ist vielleicht auch egal«, sagte der Ältere und steckte die Hände tief in die Taschen, zum Zeichen, dass das Gespräch beendet war.
    Sie gingen wortlos weiter, bis Frølich es nicht mehr aushielt:
    »Nun spuck’s schon aus, verdammt!«
    »Du weißt vielleicht, dass ich mich ein bisschen auf diesen gestohlenen Speicherchip kapriziert habe?«
    »Der verschwunden ist.«
    »Von dem ich meine, dass er gestohlen wurde«, wiederholte Gunnarstranda. »Ich hatte einen besonderen Kollegen in Verdacht.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich hören will, was du jetzt sagst.«
    »Deine Entscheidung.«
    Frølich blieb stehen und starrte in die Luft, bevor er sich entschied: »Okay, sag es.«
    »Ich habe diesen Bullen beobachtet. Er betreibt ebenfalls Nachforschungen, genau wie Killi – glaube ich.«
    »Nachforschungen?«
    »Petter Bull hat eine Frau beschattet, Typ Edeltussi, die mit ihrem Hintern Reklame läuft, ungefähr fünfunddreißig und von dem starken Wunsch erfüllt, nicht älter zu werden. Sie kam aus einer psychiatrischen Klinik in Sogn. Petter Bull ist der Lady gefolgt, bis vor ihre Haustür. Nachdem sie ihren Wagen in der Tiefgarage unter dem Wohnblock abgestellt hatte, stieg unser Kollege aus dem Wagen und wartete auf sie, stellte sie zur Rede. Sie haben ziemlich hitzig diskutiert, bis Bull sich einfach umgedreht hat und abgehauen ist. Die Lady ist in ihrem Hauseingang verschwunden. Ich habe mir die Namen auf dem Klingelbrett notiert. Einer davon war Maria Hoff. Sie hat eine private psychologische Praxis, arbeitet aber auch ein paar Tage pro Woche in der betreffenden Klinik, und Welhaven war ihr Patient. Mit anderen Worten: Einer unserer Kollegen stellt auf eigene Faust Nachforschungen an – im Fall Welhaven. Der gleiche Polizist hat möglicherweise den Chip aus meinem Büro mitgehen lassen, der Killi gehörte – der wiederum nachweislich gegen Welhaven ermittelt hat, bevor der verschwand.«
    »Das kann Zufall gewesen sein«, sagte Frølich.
    Gunnarstranda musste grinsen.
    »Wieso lachst du?«, fragte

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