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Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Titel: Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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einzige Person. Jemand, der diesen Ausgang vom ersten Augenblick an hatte kommen sehen, einer, der passiver und nachgiebiger gewesen war, als sie ihn je erlebt hatte, einer, der die ganze Zeit die Fäden gezogen hatte – Gunnarstranda. Ihre Gefühle diesem Mann gegenüber verwandelten sich von Kälte zu glühendem Hass. Sie war so wütend, dass sie Übelkeit verspürte – so wütend, dass sie kaum das Schriftstück beachtete, das auf ihrem Schreibtisch lag. Erst als sie den Namenszug von Ruben Andresen sah, nahm sie den Papierstapel wahr.
    Ingenieur Andresen hatte ballistische Untersuchungen an einer Patrone vorgenommen, die sie auf dem Beifahrersitz des Wagens gefunden hatten, in dem Darak Fares getötet wurde, und untermauerte seine Argumentation mit einem dicken Stapel von Anlagen. Vibeke Starum blätterte ungeduldig bis zur letzten Seite. Die Schlussfolgerung: Darak war aus unmittelbarer Nähe mit einer Thompson Contender Magnum erschossen worden, der gleichen Waffe, mit der Ivar Killi getötet worden war. Wahrscheinlichkeit 99 Prozent.
    Nachdem es abwärtsgegangen ist, geht es wieder aufwärts . Vibeke Starum lächelte. Jetzt fehlte nur noch, dass die Kugeln, mit denen die beiden getötet worden waren, zu Petter Bulls Revolver passten. Sie küsste das Kompendium und lächelte noch breiter. Dann stand sie auf und streckte die Arme nach den Seiten aus, ging um den Schreibtisch herum und hob den kaputten Schuh auf. Die Nägel des Absatzes waren unbeschädigt. Sie lachte vor sich hin. Schlug den Schuh wie einen Hammer auf die Tischplatte. Der Absatz saß. Er würde halten, auf jeden Fall bis zum nächsten Schuhgeschäft. Sie zog den Schuh an. Ging zur Probe etwas hin und her und spiegelte sich im Fenster.  
    Ihr Lächeln erlosch, als es an die Tür klopfte. »Ja«, sagte sie.
    Lena Stigersand kam mit ihrem Laptop unter dem Arm herein. »Hast du heute schon in deine E-Mails gesehen?«, fragte sie.

32
     
    Frølich und Gunnarstranda stießen im Flur fast zusammen. »Hast du auch eine Mail bekommen?«
    Gunnarstranda schüttelte den Kopf. Frølich sah ihn verwundert an. »Ich dachte, alle hier im Haus hätten sie bekommen«, sagte Frølich.
    »Hast du den Film gesehen?«, wollte Gunnarstranda wissen.
    »Ja.«
    »Was glaubst du?«
    »Feine Musik, Manfred Manns Earth Band. Questions . Die Platte heißt Roaring silence . Eine meiner Lieblingsplatten.«
    »Du glaubst, dass die Melodie wichtig ist?«
    Frølich zeigte ein breites Grinsen. »Ob sie wichtig ist? Herrgott, in dieser Platte steckt meine halbe Pubertät. Wir reden von Manfred Manns Earth Band, Mann!«
    Gunnarstranda fragte geduldig: »Ist die Melodie relevant für die Interpretation des Filminhalts?«
    Frølich zuckte die Schultern. » Der Text zu Bildern eines Mädchens, das sich die Haare hochsteckt, pure Unschuld, die in einer für diesen Anlass zensierten Orgie endet? In a dream, it would seem – I went to those who closed the open door – turning the key, I sat and spoke to those inside of me .«
    »Du meinst, das junge Mädchen könnte die Mail selbst geschickt haben?«, fragte Gunnarstranda.
    »Warum nicht?«, sagte Frølich und grinste plötzlich noch breiter. »Aber das geht ja wohl weder dich noch mich etwas an, oder? Ich suche nach Vermissten, und du sollst Däumchen drehen und dich nicht in anderer Leute Mordfälle einmischen.«
    Gunnarstranda machte ein nachdenkliches Gesicht.
    Frølich machte Anstalten zu gehen.
    »Das wäre aber äußerst seltsam«, sagte Gunnarstranda zögernd.
    »Wieso seltsam?«
    »Der Film kann, wenn ich es richtig verstehe, von jedermann heruntergeladen und angeschaut werden. Aber von Interesse ist er nur für diejenigen, die den Fall Killi kennen – glauben wir. Wenn das Mädchen die Mail an die Polizei geschickt hat, dann doch wohl, weil sie etwas mitteilen wollte, oder? Aber die Mail enthielt keinen Text, kein Wort von einer Anzeige, kein Helft mir , nicht die geringste Andeutung von irgendwas.«
    Frølich nickte zustimmend. »Und was sagt unser Herr Sachverständiger nun dazu?«
    Gunnarstranda sog hörbar Luft ein. »Das Mädchen hat die Mail nicht geschickt. Sie ist von jemandem geschickt worden, der das Mädchen kennt , von jemandem, der sie unterstützen will und der deswegen keine Anzeige erstatten will – vielleicht auch weil es sich überhaupt nie um eine strafbare Beziehung gehandelt hat. Ich glaube, derjenige, der die Mail geschickt hat, will etwas anderes erreichen.«
    »Und was soll das sein?«
    »Der

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