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Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Titel: Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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verdammten Durst.«
    Er reichte ihr die eine Colaflasche.
    Sie drehte den Verschluss ab. Trank. Schraubte die Kappe wieder drauf und sah aus dem Fenster. »Was machen wir jetzt?«
    »Reden«, sagte er.
    Er fuhr sie nach Hause. Blieb im Wagen sitzen und sah zu, wie sie durch die Haustür hineinging. Sah, dass sich die Tür hinter ihr schloss. Blieb im Wagen sitzen und notierte sich die wichtigsten Punkte, bevor er wieder ins Präsidium zurückfuhr. Mittlerweile war es halb neun. Er war müde, spürte einen Druck hinter den Augen. Vibeke Starum war nicht da. Er ging die Korridore entlang und suchte nach ihr. Holte sich noch einen Becher Kaffee aus dem Automaten. Ging im Kontrollraum vorbei und schaltete den Monitor ein. Vibeke Starum führte ein neues Verhör mit Veronika Lange durch. Das Mädchen mit der Kapuze. Klein, dünn und zusammengesunken. Gunnarstranda schlürfte seinen Kaffee und betrachtete die Szene. Er sah wieder auf die Uhr. Rindal müsste gekommen sein.

41
     
    Abteilungsleiter Rindal hatte an diesem Morgen Magenschmerzen gehabt, bevor er aufstand. Die Schmerzen hatten nur einen Grund: Ihm graute davor, den ballistischen Bericht zu lesen. Er hatte Angst davor, zu erfahren, welche Rolle Petter Bull tatsächlich im Zusammenhang mit Ivar Killis Tod zukam. Jetzt saß er an seinem Schreibtisch und las den Bericht, während es in seinem Bauch grummelte und pfiff. Viele Fotos und Zahlenmaterial in den Anlagen. Die Schlussfolgerung hingegen war einfach. Ivar Killi und Darak Fares waren mit derselben Waffe getötet worden. Die Mordwaffe war der Revolver, der bei dem Gebrauchtwarenhändler Mustafa Halal beschlagnahmt worden war. Petter Bulls TC war nicht die Mordwaffe.
    Rindal atmete auf. Nicht einmal als er las, auf welchen Namen die Mordwaffe registriert war, spürte er Schmerzen im Bauch. Er legte die Papiere weg, als Gunnarstranda zur Tür hereinsah.
    »Was willst du?«
    »Es brennt ein Licht in der Nacht«, zitierte Gunnarstranda.
    Rindal saß da und dachte nach.
    Gunnarstranda nutzte die Gelegenheit, um hereinzukommen und die Tür hinter sich zu schließen.
    »Gib mir einen Tipp«, sagte Rindal schließlich.
    »1986.«
    Rindals Gesicht erstrahlte in einem schrägen Hackman-Lächeln: »Der Palme-Mord. Hans Holmérs Antwort auf der Pressekonferenz.«
    Gunnarstranda nickte anerkennend. »Ein Punkt für dich.«
    Rindal realisierte erst jetzt, dass Gunnarstranda in seinem Büro war und die Tür hinter sich geschlossen hatte. »Was willst du?«, brummte er ärgerlich.
    Gunnarstranda nahm Platz und räusperte sich. »Du erinnerst dich vielleicht, dass ich von einem Zusammenhang zwischen dem Fall Killi und dem von diesem Anwalt gesprochen habe, der verschwunden war?«
    Rindal nickte.
    »Ich dachte, ich informiere dich mal, was ich herausgefunden habe.«
    Rindal betrachtete ihn verkniffen und ärgerlich von der Seite. »Der Fall Welhaven ist abgeschlossen. Der halbe Polizeistab schwitzt Blut und Wasser, weil einer unserer Kollegen mit seiner eigenen Waffe erschossen wurde. Was hast du –«
    »Mit seiner eigenen Waffe?«, unterbrach ihn Gunnarstranda.
    Rindal sah ihn an. »Die Waffe, die deinem Hehler angeboten wurde, ist auf Ivar Killi zugelassen. Und es ist die Mordwaffe.«
    Gunnarstranda schwieg nachdenklich.
    »Du und der Hehler, ihr habt also gute Arbeit geleistet«, sagte Rindal ärgerlich. »Jetzt hast du mich dazu gebracht, es zu sagen, und das war’s. Du bist gekommen, um mich über irgendetwas zu informieren. Ist das, was du sagen willst, für ungeklärte Fälle mit hoher Priorität relevant?«
    Gunnarstranda dachte nach, bevor er antwortete. »Keine Ahnung.«
    »Diese Art von Briefing bedeutet also, dass ich meine Zeit vergeude?«
    »Meine Information wird uns Aufschluss darüber geben, was Killi vor seinem Tod getan oder auch gelassen hat.«
    Eine Weile betrachteten sie sich abschätzend, dann atmete Rindal schwer und langsam aus. »Na los«, seufzte er. »Erzähl mir, warum Killi Welhaven beschattet hat.«
    »Killi hat allen möglichen Dreck gesammelt, den der Anwalt am Stecken hat.« Gunnarstranda holte ein zerknittertes Stück Zeitung aus seiner Jackentasche und legte es auf den Tisch. Strich es glatt. Fuhr sorgfältig über jede Falte und schob es seinem Gegenüber über den Tisch.
    »Was ist das?« Rindal nickte in Richtung Zeitungsausschnitt.
    »Ein Nachruf, von Ivar Killi.«
    »Und wer ist gestorben?«
    »Sein Vater. Der Mann war Erfinder. Hatte mehrere Patente auf solchen Spielkram für Handys

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