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Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Titel: Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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Sie zeigte ihnen ein Foto von Veronika Lange. »Fünfzehn Jahre alt, kann aber älter aussehen, wenn sie will. Schon mal gesehen?«
    Sharif schüttelte den Kopf, ohne den Dynamo aus der Hand zu legen.
    Er trat gegen das Bein, das unter dem Wagen hervorragte. Khan rollte auf dem Brett hervor und richtete sich sehr langsam auf. Dann nahm er die Schweißbrille ab und schüttelte den Kopf, schon lange bevor er das Foto richtig in Augenschein genommen hatte.
    Wenn sie nur daran dachte, Gunnarstranda dieses Ergebnis mitzuteilen, bekam sie Hassgefühle. Vibeke Starum war weder verpflichtet, noch hatte sie das Bedürfnis, dem kleinen Giftzwerg irgendetwas mitzuteilen. Andererseits wusste sie, er würde sie fragen. Und sie kannte sich. In der Offensive fühlte sie sich weitaus sicherer als in der Defensive. Also gab es nur eine Möglichkeit, nämlich, sich in die Offensive zu begeben. Sie zögerte nicht, sondern rief Gunnarstranda sofort an, als sie schließlich vor der Autowerkstatt Fixit wieder in ihrem Wagen saß.
    »Aus den beiden ist nichts rauszukriegen«, sagte sie kurz. »Da ist nicht viel zu machen. Sie wollen weder über die Geschichte vor dem Krach in Grønland im Allgemeinen noch über Darak Fares im Besonderen reden. Der Staatsanwalt hat Glück, wenn sie überhaupt vor Gericht erscheinen.«
    »Sie haben doch die Handynummer von Fares, oder?«
    Vibeke Starum schloss die Augen und machte sich Vorwürfe, weil sie ihn angerufen hatte, bevor sie selbst auf diesen Gedanken gekommen war. Wütend sah sie vor sich, wie der Mann mit der Haarsträhne über der Glatze jetzt am anderen Ende der Leitung lautlos grinste.
    »Ich habe sie nicht«, sagte sie kurz. »Sie liegt bei der Asservatenstelle im Beweisarchiv.«
    Sie unterbrach die Verbindung und schob eine CD von Carla Bruni in die Anlage. Zur Beruhigung.
    Es war Nachmittag und bei Galgenberg verdichtete sich der Verkehr. Sie dachte an Gunnarstranda. Er war eine Ressource, zweifellos. Und weder ihr noch sonst jemandem war damit gedient, dass er immer erst über seinen Status verhandeln musste, wenn er etwas herausgefunden hatte.
    Sie fragte sich: Werde ich es aushalten, mit ihm zusammenzuarbeiten ? Eine klare Antwort gab es nicht.
    Sie erinnerte sich an Gunnarstrandas Gesichtsausdruck, als sie über die Therapeutin von Veronika Lange gesprochen hatten. Er hatte behauptet, sie von einem anderen Fall zu kennen. Der alte Fuchs wusste mehr, als er bis jetzt rausgelassen hatte.
    Der Stau schlängelte sich weiter. Carla Bruni sang Plus beau du quartier . Die flüsternde Stimme war Balsam für ihre Nerven. Der Verkehr kam zum Stillstand.
    Sie fasste einen Entschluss, holte ihr Handy aus der Tasche und rief Rindal an.
    Rindal musste vor Aufregung den Telefonhörer in die andere Hand nehmen. Er ließ Vibeke Starum nicht ausreden. »Nein«, sagte er kurz. Er fand einen Kugelschreiber auf dem Tisch und begann damit zu spielen.
    »Sie haben nicht gehört, wonach ich fragen wollte.«
    »Ich glaube, ich weiß es. Gunnarstranda hat das Mädchen gefunden, und Sie haben sich davon beeindrucken lassen, und jetzt wollen Sie, dass er wieder an dem Fall arbeitet. Das kommt nicht in Frage.«
    »Und warum nicht?«
    Rindal begann zu kichern. »Vibeke«, kicherte er, »Ich habe gehört, dass Sie manchmal joggen?«
    »Sooft ich es schaffe.«
    »Nächstes Mal, wenn Sie an einem Ameisenhaufen vorbeijoggen, treten Sie ein tiefes Loch in den Haufen und warten dreißig Sekunden, bevor Sie ihr Gesicht in das Loch stecken, graben es tief in den Haufen mit Tannennadeln und Ameisen ein und halten eine Minute still. Wenn Sie das getan haben, dann kennen Sie auch die Antwort auf die Frage, die Sie gerade gestellt haben.«
    Rindal knallte den Hörer auf. »Warum nicht?«, wiederholte er und grinste. Er schüttelte schwerfällig den Kopf und wischte sich Lachtränen aus den Augen. »Warum nicht?« Abteilungsleiter Rindal schüttelte sich vor Lachen.

39
     
    Gunnarstranda sah auf die Uhr. Tove hatte angerufen und sich zum Abendessen eingeladen. Doch das Einzige, was sein Kühlschrank anzubieten hatte, war eine Handvoll Eier und eine Packung Bacon.
    Er fand eine Parklücke auf dem Youngstorget und ging zu Erling Moe hinein. Kaufte zwei Schwanzstücke leicht gesalzenen Dorsch. Bekam ihn billig. Der Verkäufer war froh, ihn los zu sein. Das Schwanzstück ist das Beste am Dorsch. Gunnarstranda verstand ihn nicht. Er und der Verkäufer waren sich durchaus einig. Aber so ist es heute, erklärte ihm der Mann, die

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