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Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition)

Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition)

Titel: Blutflecken (Ein Lucy-Guardino-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CJ Lyons
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war nur ein kranker Fernfahrer, kein Serienmörder.«
    Ihren eigenen Worten zum Trotz schlang sie die Arme um ihren Oberkörper und drückte sich in eine Ecke der Couch. Lucy beruhigte die aufgelöste Frau.
    »Vielen Dank für Ihre Offenheit, Colleen. Sie können sich vorstellen, wie wichtig es ist, dass wir jede Möglichkeit in Betracht ziehen.« Sie stand auf und gab Jenna ein Zeichen.
    »Der Entführer kann unmöglich wissen, dass Marty nicht sein Sohn ist. Das macht drei«, sprudelte es aus Jenna heraus, sobald sie die Tür zum Arbeitszimmer geschlossen hatten. Sie war teils aufgeputscht vom Adrenalin und teils verängstigt von der Dimension des Ganzen.
    »Drei vermisste Kinder. Alle gezeugt durch Vergewaltigung.«

    Lucy versammelte Karen Harding und Colleen Brady im Wohnzimmer und schickte Jenna in die Küche, damit sie dort Olivia beschäftigte. Wenn es stimmte, was sie vermuteten, dann sollte der Teenager diese intimen Geheimnisse ihrer Mutter besser nicht hören.
    »Ich weiß, dass das sehr schwierig ist«, sagte sie, als die beiden Frauen in den entgegengesetzten Ecken der langen Couch Platz genommen hatten. Sie starrten sich argwöhnisch an, als seien sie Kontrahentinnen in einem Boxwettkampf. Ihre Söhne befanden sich beide in den Händen eines Kidnappers, und eine Mutter würde alles tun, um ihr eigenes Kind zu retten. Aber vielleicht nicht das Kind einer anderen Frau.
    »Die Zeit ist knapp, also will ich ganz offen zu Ihnen sein«, fuhr Lucy fort. »Vor sieben Jahren wurden Sie beide Opfer sexuellen Missbrauchs. Und Sie haben beide alte Verbindungen nach New Hope.«
    Colleen fuhr zusammen und beugte sich nach vorn.
    »Moment mal. Sie behaupten nicht, dass …« Sie sah zu Karen, die mit hochgezogenen Knien in ihrer Couchecke kauerte und schwach und verletzlich aussah. »Es kann unmöglich derselbe Mann sein. Unmöglich.«
    »Ich denke, wir sollten die Möglichkeit näher betrachten.«
    »Nein«, beharrte Colleen. »Nein. Ihr …« Lucy fiel auf, dass sie Karens Namen nicht aussprach. »Ihr Täter ist tot. Sie haben gesehen, wie er starb. Vor vier Jahren. Das ist einer der Gründe, warum ich Marty zurück in meinen Heimatort gebracht habe, als Martin wieder eingezogen wurde. Ich dachte, dass es keinen sichereren Ort geben könnte. Die Gefahr war gebannt.«
    Sie schluckte so laut, dass Lucy es hören konnte.
    »Heißt das, dass Marty entführt wurde, weil ich zurück nach Hause gezogen bin?«
    Lucy wich der Frage aus und wandte sich an Karen.
    »Karen, Sie und Ihr Mann stammen beide aus New Hope. Waren Sie vor sieben Jahren hier? Sie auch, Colleen? Haben Sie vor sieben Jahren Ihre Mutter hier besucht?«
    »Im Sommer vor sieben Jahren hatten wir unser zehnjähriges Highschool-Jubiläum«, antwortete Colleen. »Sie erinnert sich wahrscheinlich nicht mehr an mich«, eine erneute Kopfbewegung in Karens Richtung, »aber ich erinnere mich an sie und Kurt. Sie wurden wieder zum attraktivsten Paar des Abends gewählt, wie damals beim Highschool-Abschlussball. Aber Marty und ich hatten trotzdem einen tollen Abend.« Sie berührte ihre Wange, als spüre sie dort noch immer die sanfte Hand ihres verstorbenen Ehemanns. »An diesem Abend ist wahrscheinlich Marty entstanden.«
    »Erzählen Sie mir mehr von der Jubiläumsfeier. Ist irgendetwas Besonderes passiert?« Lucy sah zu Karen und versuchte, sie in das Gespräch einzubeziehen. Aber Karen starrte nur durch die Fenster nach draußen in die zunehmende Dunkelheit.
    »Martin hatte einen Streit mit einem Typen, mit dem ich während der Schulzeit ein paarmal ausgegangen war. Nicht öfter als zweimal. Ich würde noch nicht einmal sagen, dass er mein Freund war, denn beide Male waren wir in einer Gruppe unterwegs. Auf dem Klassentreffen baggerte er mich an. Clint war betrunken, es war nicht weiter schlimm, ich kam damit klar. Aber Martin … na ja, als Militärpilot … Er bestand quasi aus Testosteron.«
    »Clint?« Lucy stürzte sich auf den Namen. »Clinton Caine?« Adams Vater. Der Fernfahrer. Die Schatten drängten sich immer dichter im Wohnzimmer. Ein Schauer durchfuhr Lucy. Aber sie hielt ihre Stimme so ruhig wie möglich.
    »Karen, kennen Sie Clinton Caine?«
    Karen erstarrte. Für einen langen Moment hielt sie die Luft an. Dann atmete sie aus.
    »Er hat mir einen Heiratsantrag gemacht. Am Abend vor dem Abschlussball. Wir hatten vorher nie miteinander gesprochen, aber er sagte, dass er mich liebte. Dass er mich heiraten wollte. Ich fand das süß. Er sagte, er sei

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