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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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der vergangenen Nacht, Mr. Peaty, sagen wir zwischen zwanzig Uhr und zwei Uhr morgens?«
    »Zu Hause.«
    »In Ihrer Wohnung in der Guthrie?«
    »Ja, Sir.«
    »Und was haben Sie gemacht?«
    »Gegessen«, sagte Peaty. »Chicken Fingers.«
    »Zum Mitnehmen?«
    »Aus dem Tiefkühlfach. Ich mache sie mir warm. Und Bier hab ich getrunken.«
    »Welche Marke?«
    »Old Milwaukee. Drei Flaschen. Dann hab ich ferngesehen, und dann bin ich eingeschlafen.«
    »Was haben Sie sich angeschaut?«
    »Familienduell.«
    »Um wie viel Uhr sind Sie eingeschlafen?«
    »Weiß nich. Der Fernseher lief noch, als ich wach wurde.«
    »Um wie viel Uhr war das?«
    Peaty zwirbelte an einer Kotelette herum. »Vielleicht um drei.«
    Eine Stunde später als der Zeitrahmen, den Milo ihm genannt hatte.
    »Woher wussten Sie, dass es drei Uhr war?«
    »Sie haben danach gefragt, also hab ich irgendeine Zeit genannt.«
    »Ist an drei Uhr irgendetwas Besonderes?«
    »Manchmal schaue ich auf die Uhr, wenn ich aufstehe, und dann ist es drei oder halb vier. Selbst wenn ich nicht viel trinke, muss ich aufstehen.« Peaty blickte wieder zu Boden. »Zum Pissen. Manchmal zwei- oder dreimal.«
    »Ja, ja, die mittleren Jahre sind kein Zuckerschlecken«, sagte Milo.
    Peaty antwortete nicht.
    »Wie alt sind Sie, Mr. Peaty?«
    »Achtunddreißig.«
    Milo lächelte. »Sie sind ein junger Mann.«
    Keine Antwort.
    »Wie gut haben Sie Michaela Brand gekannt?«
    »Ich war’s nicht«, sagte Peaty.
    »Danach hab ich Sie nicht gefragt, Sir.«
    »Diese anderen Fragen, die Sie mir gestellt haben. Wo ich gewesen bin.« Peaty schüttelte den Kopf. »Ich will nichts mehr sagen.«
    »Reine Routine«, erklärte Milo. »Kein Grund, nervös zu...«
    Den Kopf schüttelnd, ging Peaty rückwärts auf die Tür zu.
    Milo sagte: »Da führen wir ein nettes Gespräch, bis ich Sie frage, wie gut Sie Michaela Brand kannten, und auf einmal wollen Sie nichts mehr sagen. Das macht mich ein wenig misstrauisch.«
    »Es ist nicht richtig«, sagte Peaty, während er die Hand nach der Türklinke ausstreckte. Er hatte die Eichentür ein Stück weit offen gelassen, und die Klinke war wenige Zentimeter außerhalb seiner Reichweite.
    »Was ist nicht richtig?«, fragte Milo.
    »So zu reden, als hätte ich was angestellt.« Peaty wich langsam zurück, fand die Klinke und schob die Tür weiter auf, wodurch ein Fußboden mit Eichenparkett, eichengetäfelte Wände und der Schimmer eines Buntglasfensters sichtbar wurden. »Ich hab ein Bier getrunken und bin eingeschlafen.«
    »Drei Bier.«
    Keine Antwort.
    »Hören Sie«, sagte Milo. »Nichts für ungut, aber es ist mein Job, Fragen zu stellen.«
    Peaty schüttelte den Kopf. »Ich hab gegessen und ferngesehen. Das hat nix zu bedeuten.«
    Er trat ins Haus und begann die Tür zu schließen. Milo schob den Schuh dazwischen. Peaty straffte sich, hörte aber auf dagegenzudrücken. Die Hand, mit der er den Besen hielt, wurde an den Knöcheln weiß. Er schüttelte den Kopf, und vereinzelte Haare flogen durch die Luft und landeten auf kräftigen, gerundeten Schultern.
    »Mr. Peaty -«
    »Lassen Sie mich in Ruhe.« Eher ein Wimmern als eine Forderung.
    »Wir versuchen nur, ein paar grundlegende Fakten zu klären. Was halten Sie also davon, wenn wir reinkommen und -«
    Peatys Hand ergriff die Türkante. »Das ist nicht erlaubt!«
    »Wir dürfen nicht reinkommen?«
    »Nein! Das sind die Regeln!«
    »Wessen Regeln?«
    »Ms. Dowds.«
    »Was halten Sie davon, wenn ich sie anrufe? Wie lautet ihre Nummer?«
    »Weiß nich’.«
    »Sie arbeiten für sie, wissen aber nicht -«
    »Weiß nich’.«
    Peaty machte einen Tanzschritt nach hinten und drückte fest gegen die Tür. Milo ließ sie zuknallen.
    Wir standen ein paar Augenblicke auf der Veranda. In beiden Richtungen fuhren Autos auf der Straße vorbei.
    »Vielleicht hat er ein Seil und ein blutiges Messer da drinnen. Aber es gibt einfach keine Möglichkeit, es herauszufinden, verdammt noch mal.«
    Ich sagte nichts.
    »Du könntest mir widersprechen«, sagte er.
    »Es gibt die Tatsache, dass er merkwürdig ist«, erwiderte ich.
    »Ja«, sagte er. »Der Kerl wohnt in der Guthrie neben der Robertson. Siehst du dieselbe Karte vor deinem geistigen Auge wie ich?«
    »Ein paar Querstraßen von Michaelas Apartment. Nicht viel weiter zum Tatort.«
    »Und er ist merkwürdig.« Er warf einen Blick zurück auf die Haustür. Ließ die Türglocke mehrmals erklingen.
    Keine Reaktion.
    »Ich frage mich, um welche Zeit er heute Morgen zur Arbeit

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