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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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gesehen?«
    »Ich arbeite tagsüber, sie kommt abends hierher.«
    Milos Notizbuch kam zum Vorschein. »Ihren Namen, bitte.«
    Keine Antwort.
    Milo rückte näher an ihn heran. Der Mann wich zurück, genau wie Ralph Jabber es getan hatte.
    »Sir?«
    »Reynold.«
    »Den Vornamen, bitte.«
    »Reynold. Der Nachname ist Peaty.«
    »Reynold Peaty.«
    »Ja, Sir.«
    »Schreibt sich Peaty mit zwei e oder mit e-a?«
    »P-E-A-T-Y.«
    »Arbeiten Sie hier ganztags, Mr. Peaty?«
    »Ich mache das Haus sauber und mähe den Rasen.«
    »Ganztags?«
    »Teilzeit.«
    »Haben Sie noch einen Job?«
    »Ich arbeite als Gebäudereiniger.«
    »Wo wohnen Sie, Mr. Peaty?«
    Peatys linke Hand ballte sich zusammen. Grauer Hemdstoff verschob sich. »Guthrie.«
    »Die Guthrie Avenue in L.A.?«
    »Ja, Sir.«
    Milo fragte nach der genauen Adresse. Reynold Peaty dachte einen Moment nach, bevor er sie preisgab. Unmittelbar östlich der Robertson. Ein kurzer Spaziergang von Michaela Brands Apartment an der Holt. Auch nicht weit von der Stelle, wo man die Leiche gefunden hatte.
    »Wissen Sie, warum wir hier sind, Mr. Peaty?«
    »Nein, Sir.«
    »Wie lange arbeiten Sie schon hier?«
    »Fünf Jahre.«
    »Also kennen Sie Michaela Brand.«
    »Eine der jungen Frauen«, sagte Peaty. Seine buschigen Augenbrauen zuckten. Der Stoff über seinem Bauch vibrierte stärker.
    »Haben Sie sie hier gesehen?«
    »Paarmal.«
    »Während Sie tagsüber gearbeitet haben?«
    »Manchmal zieht es sich hin«, sagte Peaty. »Wenn ich später hier ankomme.«
    »Sie kennen sie beim Namen.«
    »Sie war diejenige, die das Ding mit ihm gemacht hat.«
    »Das Ding.«
    »Mit ihm«, wiederholte Peaty. »So getan, als wäre sie entführt worden.«
    »Sie ist tot«, sagte Milo. »Ermordet.«
    Reynold Peatys Unterkiefer stieß vor wie der einer Bulldogge und rotierte, als kaue er auf einem Knorpel herum.
    »Möchten Sie dazu etwas sagen, Sir?«, fragte Milo.
    »Schrecklich.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wer so etwas getan haben könnte?«
    Peaty schüttelte den Kopf und fuhr mit der Hand den Besenstiel rauf und runter.
    »Ja, es ist schrecklich«, sagte Milo. »So ein hübsches Mädchen.«
    Peatys kleine Augen verengten sich weiter. »Glauben Sie, er hat’s getan?«
    »Wer?«
    »Meserve.«
    »Gibt es einen Grund, warum wir das glauben sollten?«
    »Sie haben nach ihm gefragt.«
    Milo wartete.
    Peaty drehte den Besen in seiner Hand. »Sie haben das Ding zusammen durchgezogen.«
    »Das Ding.«
    »Es war im Fernsehen.«
    »Glauben Sie, das könnte mit dem Mord an Michaela zusammenhängen, Mr. Peaty?«
    »Vielleicht.«
    »Warum sollte es das?«
    Peaty leckte sich die Lippen. »Sie sind nicht mehr zusammen hierhergekommen.«
    »Zum Schauspielunterricht.«
    »Ja, Sir.«
    »Sind sie getrennt gekommen?«
    »Nur er.«
    »Meserve ist weiterhin gekommen, aber Michaela nicht mehr.«
    »Ja, Sir.«
    »Das klingt so, als ob sich viele Ihrer Tage bis in den Abend erstrecken.«
    »Manchmal ist er tagsüber hier.«
    »Mr. Meserve?«
    »Ja, Sir.«
    »Allein.«
    Kopfschütteln.
    »Mit wem ist er hier?«
    Peaty ließ den Besen von Hand zu Hand wandern. »Ich will keine Schwierigkeiten bekommen.«
    »Warum sollten Sie das?«
    »Sie wissen schon.«
    »Das tue ich nicht, Mr. Peaty.«
    »Wegen ihr. Ms. Dowd.«
    »Nora Dowd kommt tagsüber mit Dylan Meserve hierher?«
    »Manchmal«, sagte Peaty.
    »Ist dann sonst noch jemand hier?«
    »Nein, Sir.«
    »Außer Ihnen.«
    »Ich gehe, wenn sie mir sagt, ich hätte genug getan.«
    »Was machen sie und Meserve, wenn sie hier sind?«
    Peaty schüttelte den Kopf. »Ich arbeite.«
    »Was können Sie mir sonst noch sagen?«, fragte Milo.
    »Worüber?«
    »Über Michaela, Dylan Meserve, irgendetwas, das Ihnen sonst noch einfällt.«
    »Nichts«, sagte Peaty.
    »Diese Nummer, die Michaela und Dylan abzuziehen versucht haben«, sagte Milo. »Was hielten Sie davon?«
    »Es war im Fernsehen.«
    »Was halten Sie davon?«
    Peaty versuchte auf seinem Schnurrbart herumzukauen, aber die gestutzten Haare waren so kurz, dass er mit den Zähnen nicht drankam. Er zupfte an seiner rechten Kotelette. Ich versuchte mich zu erinnern, wann ich zum letzten Mal ein so wild wucherndes Paar gesehen hatte. In meiner Collegezeit? Auf einem Porträt von Martin van Buren?
    Peaty sagte: »Man sollte nicht lügen.«
    »Da bin ich ganz Ihrer Meinung. In meinem Job lügen mich die Leute dauernd an, und das geht mir wirklich auf die Nerven.«
    Peatys Augen senkten sich auf die Verandadielen.
    »Wo waren Sie in

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