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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Ihnen irgendetwas gesagt, das zur Klärung der Situation beitragen würde?«
    »Sie hat ihm die Schuld an der Entführungsnummer gegeben.«
    Ich wartete.
    »Ja, er hat die Dowd gefickt. Okay?«
    »Was hat Michaela davon gehalten?«
    »Sie dachte, Meserve sei nicht mehr ganz bei Trost«, sagte Montez. »Es mit einer älteren Mitbürgerin zu treiben. Ich glaube, ihre genaue Formulierung lautete: ›müdes Fleisch‹.«
    »War sie eifersüchtig?«
    »Nein, sie empfand nichts für Meserve, fand es nur abstoßend.«
    »Gab es irgendwelche Anzeichen dafür, dass Nora in die Entführungssache eingeweiht war?«
    »Das hat Michaela nie gesagt, aber ich hab mir meine Gedanken gemacht. Weil sie mit Meserve gefickt hat und er nicht aus ihrer Schule rausgeworfen wurde. Glauben Sie, er hat Michaela umgebracht?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte ich.
    »Sieh mal einer an«, sagte er. »Endlich kriege ich mal eine eindeutige Antwort von einem Seelenklempner.«
    »Ist Marjani Coolidge von ihrer Afrika-Reise zurück?«
    »Sie steht da vorne.« Er zeigte den Flur entlang auf eine kleine, schlanke Schwarze in einem taubenblauen Kostüm. Zwei hochgewachsene, grauhaarige Männer hörten ihr aufmerksam zu.
    »Danke.« Ich wandte mich ab, um zu gehen.
    »Nur um Ihnen zu zeigen, dass ich nicht das Arschloch bin, für das Sie mich halten«, sagte Montez, »ist hier noch ein Leckerbissen: Dowd rief mich an, direkt nachdem ich den Fall bekommen hatte. Bot mir an, alle Rechnungen zu bezahlen, für die das County nicht aufkäme. Ich hab ihr gesagt, das County würde das schon hinkriegen, und gefragt, was es mit dieser Großzügigkeit auf sich habe. Sie sagte, Meserve sei ein begabter Schauspieler, sie wolle ihm helfen, und wenn das hieße, Michaela rauszuhauen, würde sie dafür sorgen. Ich konnte die Hormone durch das Telefon riechen. Sieht sie gut aus?«
    »Nicht schlecht.«
    »Für ihr Alter?«
    »Etwas in der Art«, sagte ich.
    Er lachte und zog seinen Koffer hinter sich her, und ich ging auf Marjani Coolidge zu. Die beiden Männer waren gegangen, und sie inspizierte den Inhalt ihres Anwaltsgepäcks. Ein Doppelkoffer aus abgewetztem braunem Leder, der so vollgestopft war, dass die Nähte sich auflösten.
    Ich stellte mich vor und erzählte ihr von der Ermordung Michaelas.
    »Davon habe ich gehört«, sagte sie. »Das arme Kind.« Dann verhörte sie mich hinsichtlich meiner Verbindung zum LAPD. Bewertete meine Worte und meine Körpersprache mit riesigen braunen Augen. Ihre Haare waren zu kunstvollen Zöpfen gebunden, ihre Haut war glatt und straff.
    »Hat Meserve Ihnen irgendetwas gesagt, das Licht auf den Mord werfen könnte?«, fragte ich.
    »Sie meinen das ernst.«
    »Etwas Nichtbelastendes«, sagte ich. »Irgendetwas, das dazu beitragen könnte, ihn ausfindig zu machen.«
    »Steht er im Verdacht, die Tat begangen zu haben?«
    »Er könnte sich als Opfer erweisen.«
    »Desselben Täters, der Brand umgebracht hat?«
    »Vielleicht.«
    Sie strich ihren Rock glatt. »Nichtbelastendes. Als ich das letzte Mal davon hörte, war das Tier ausgestorben.«
    »Wie wäre es damit?«, fragte ich. »Ohne inhaltlich etwas preiszugeben, können Sie mir sagen, ob Meserve jemand ist, vor dem man Angst haben sollte?«
    »Hatte ich Angst vor ihm? Nicht im Mindesten. Nicht der hellste Stern in der Konstellation, aber er hat getan, was man ihm sagte. Diese Freundin von ihm, andererseits...«
    »Welche Freundin ist das?«
    »Die Schauspiellehrerin - Dowd.«
    »Hat sie Probleme verursacht?«
    »Ein Drachen«, sagte Coolidge. »Rief mich gleich zu Beginn an und sagte, sie würde selbst einen Anwalt nehmen, falls ich ihrem Hübschen nicht höchste Priorität einräume. Ich war kurz davor, zu sagen: ›Ist das eine Drohung oder ein Versprechen?‹«
    »Was haben Sie ihr gesagt?«
    »›Tun Sie, was Sie wollen, Ma- dame ‹, und dann hab ich aufgelegt. Ich hab nie wieder von ihr gehört. Ich habe Meserve so vertreten wie jeden anderen Mandanten. Hat sich doch bewährt, finden Sie nicht auch?«
    »Meserves Mitangeklagte ist tot, und er wird vermisst.«
    »Das ist irrelevant«, entgegnete sie. »Wir sind zu einem Vergleich gekommen, meine Verpflichtung ist erledigt.«
    »Einfach so«, sagte ich.
    »Da können Sie Gift drauf nehmen. In meinem Job lernt man, auf seiner Umlaufbahn zu bleiben.«
    »Umlaufbahn, Konstellation. Haben Sie ein Interesse an Astronomie?«
    »Das war mein Hauptfach in Cornell. Dann bin ich zum Jurastudium hierhergezogen und habe festgestellt, dass

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