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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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begrenzt. Er überschätzt eindeutig seine Autorität bei Nora.«
    »Der große Bruder mit dem Kommandostab.«
    »Er hat die Rolle des Geschäftsführers übernommen, weil Billy und Nora nicht dazu fähig sind. Das erlaubte ihnen, erwachsene Kinder zu bleiben. Nora ist eher die fortwährend Pubertierende - egozentrisch, locker in sexueller Hinsicht, zieht sich Joints rein. Und was tun rebellische Teenager, wenn man sie in die Enge treibt? Sie leisten passiven Widerstand oder widersetzen sich. Als Brad darauf bestand, dass sie mit Meserve Schluss macht, entschied Nora sich fürs Passive.«
    »Braust in ihrem Range Rover davon und lässt die Rostlaube von Lover Boy stehen, damit sie stilvoll reisen können? Ja, könnte sein. Was liegt demnach an, nur eine Autofahrt? Bonnie und Clyde verpissen sich in einem tollen Schlitten aus der Stadt, weil sie schlimme Sachen gemacht haben?«
    »Keine Ahnung«, sagte ich. »Es verschwinden immer wieder Leute, die Noras Schule besuchen, aber da wir inzwischen wissen, dass Peaty einen fahrbaren Untersatz hat, sollte er im Zentrum der Ermittlung stehen.«
    »Ein Van. Der klassische Fleischtransporter des Psychopathen. Und bald wird er arbeitslos sein. Wenn Sean von der Überwachung abgezogen wird und dieser Mistkerl sich aus dem Staub macht, liege ich weiter zurück als am Anfang.« Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich hab Scheiße gebaut, als ich Brad von Peatys Wagen erzählt habe.«
    »Peaty macht eine Menge Häuser sauber«, sagte ich. »In moralischer Hinsicht hast du dich richtig verhalten.«
    »Hast du nicht zugehört? Ich hab meinen Arsch abgesichert.«
    »Ich kann dich leider nicht verstehen.«
    Während wir auf den Abschleppwagen des LAPD warteten, versuchte Milo, Binchy zu erreichen. Wieder keine Verbindung. Er sagte etwas über die »große Hightech-Lüge« und marschierte auf dem Bürgersteig auf und ab.
    Der Abschleppwagen erschien, näherte sich langsam, während der Fahrer nach der Hausnummer suchte. Milos Winkzeichen blieben unbeachtet. Schließlich hielt der Wagen vor dem Haus, und ein verschlafen aussehender Fahrer um die neunzehn stieg aus.
    »Dort drinnen, der Toyota«, sagte Milo zu ihm. »Betrachten Sie ihn als Tatort und bringen Sie ihn direkt zur Garage der Spurensicherung.«
    Der Fahrer rieb sich die Augen und wühlte in seinen Papieren. »War nich’ meine Order.«
    »Is’ sie aber jetzt.« Milo gab ihm Handschuhe. Der Fahrer streifte sie über und schlurfte zu der Fahrertür des kleinen Wagens.
    »Da liegt eine Schneekugel auf dem Sitz«, sagte Milo. »Das ist ein Beweisstück.«
    »Eine was?«
    »Eins von diesen Dingern, die schneien, wenn man sie umdreht.«
    Der Fahrer sah verblüfft aus. Öffnete die Tür und holte die Kugel heraus. Er drehte das Spielzeug um und sah zu, wie Plastikflocken niederschwebten. Schaute sich die Legende am Fuß an und runzelte die Stirn.
    Milo zog sich Handschuhe an, schnappte sich die Kugel und ließ sie in eine Beweismitteltüte fallen. Sein Gesicht war gerötet.
    »Soll ich das da mitnehmen?«, fragte der Fahrer.
    »Nein, Professor, das behalte ich.«
    »Schnee«, sagte der Fahrer. »Hollywood Ecke Vine? Da hab ich noch nie kein’ Schnee nich’ gesehn.«
     
     
    Als ich zurück zum Revier fuhr, sagte Milo: »Tu mir den Gefallen und setz dich mit dem Anwalt - Montez - so schnell wie möglich in Verbindung. Frag ihn, ob Michaela ihm irgendetwas über Meserve und Nora gesagt hat, was sie dir nicht erzählt hat. Hast du eine Ahnung, wer Meserves Pf lichtverteidiger war?«
    »Marjani Coolidge.«
    »Kenne ich nicht.«
    »Ich auch nicht, aber ich kann’s versuchen.«
    »Versuchen ist toll.«
    Der zweite Anruf zu Binchy kam durch. Milo sagte zu ihm: »Sie müssen Ihr Telefon mal überprüfen lassen, Sean. Sind Sie noch an ihm dran? Nee, keine Sorge, er ist wahrscheinlich arbeiten. Für die Nächte lass ich mir was einfallen. Was Sie für mich tun könnten , ist, Wellnesshotels vom Santa Barbara County bis hinunter zur Mitte der Baja anzurufen und festzustellen, ob Nora Dowd und Dylan Meserve eingecheckt haben … Wellness - da gibt’s Massagen und Bäder und Naturkost. Was? … Nein, das ist prima , Sean.« Er rammte das Handy in seine Hosentasche.
    »Steckt bis über beide Ohren im Raubüberfall?«
    »Scheint so.« Er schlug einen schnellen Cha-Cha-Cha-Rhythmus auf dem Armaturenbrett. Ich konnte die Schwingungen im Lenkrad spüren.
    »Ich fahre heute Nacht besser selber zu Peatys Haus. Der nicht zugelassene Van ist

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